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  • »K.P.E.V.« ist der Autor dieses Themas

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1

Samstag, 2. Dezember 2017, 12:15

Neuer Vorlaufradsatz für die T9.3

Vergleicht man die Preußische T9.3 vom Märklin mit einer ;guckstduhier; Zeichnung stellt man fest, dass die Proportionen insgesamt sehr gut getroffen wurden. Aus meiner Sicht störend war jedoch immer der viel zu kleine Vorlaufradsatz (leider stimmt nicht einmal die Speichenanzahl), der dem Befahren von engen Radien geschuldet ist. Da die Lok bei mir aber keine Achterbahnen bewältigen muss, konnte das also geändert werden. Nach einem Vorschlag von Günter Schmalenbach wurde eine Achse eines dreiachsigen Tenders (preußische G8.1) umgebaut. Der Radsatz wurde soweit abgedreht, bis sich vom Durchmesser her passende Radreifen aus Edelstahl von Wilgro aufziehen ließen. Diese wurden anschließend auf Finescale-Abmessungen abgedreht. Zum Schluss wurde noch auf beiden Seiten ein Achsstummel aus Kunststoff auf die Achse aufgeklebt und der Radsatz lackiert. Leider habe ich bei diesen Arbeiten keine Fotos gemacht, weshalb ich nur den fertigen Radsatz zeigen kann.
Damit der neue Radsatz unter die Schutzbleche passt, wurden diese in ihren Abmessungen geschwächt. evtl, werden diese auch später durch solche aus dünnem Blech ersetzt. Weiterhin wurde die Seitenverschiebbarkeit durch zwei Schrauben im Vorlaufgestell und Hülsen auf der Achse eingeschränkt. Der Radsatz schlackert nun nicht mehr wild hin und her sondern übernimmt richtige Führungsaufgaben und muss die Lok beim Befahren von Weichen und Gleisbögen in die entsprechende Richtung lenken. Um die Reibung zu reduzieren wurden in das Vorlaufgestell Kugellager eingebaut. Auf den Bildern sieht man, dass es jetzt schon recht eng zugeht, aber die Lok befährt ohne Murren Weichen mit einem Radius von 2321mm.
;guckstduhier; Beim Vorbild geht es aber auch recht eng zu.
Leider haben die Gewichte der Treibradsätze nicht die für die T9.3 typische Form von "Tortenstücken". Dass die Radsätze aber nicht in jedem Fall falsch sind, belegt ;guckstduhier; dieses Bild. Man muss sich halt nur das richtige Vorbild suchen 8) . Wenn ich die Treibradsätze auf Finescale umgebaut habe (das kann sicher noch eine Weile dauern), werde ich wieder berichten.

Ich hoffe das Gezeigte gefällt und animiert den einen oder Anderen zum Umbau.

Gruß Martin
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2

Samstag, 2. Dezember 2017, 15:27

Vorlaufradsatz zur Lokführung

Find ich ganz wichtig, dass der Vorlauf-Radsatz auch im Modell für Führungsaufgaben genutzt wird.


Die T9.3 wird ja hier im Modell absolut Vorbild widrig nur mit den 3 Kuppelachsen im Gleis geführt und es entsteht somit bei Kurvenfahrt immer ein
hässlicher seitlicher Versatz des Lokvorbaus, auch noch bei größeren Radien.


Die neue Führung ist hier technisch sehr gut gelöst und verhilft der Lok zu einem ganz neuen geschmeidigen Fahrverhalten im Kurven/Weichenbereich.

Habe seinerzeit eine Märklin BR 78 entsprechend umgebaut und das Vor- und Nachlaufdrehgestell fest, aber natürlich drehbar und mit Höhenspiel im Lokrahmen gelagert
und das seitliche Spiel der Kuppelachsen etwas erweitert.

Gruß Rolf

3

Sonntag, 3. Dezember 2017, 09:34

Hallo,

ja, ich finde auch, dass der Radsatz prima aussieht. Insbesondere das Aufkleben der Nabe oder des Achsstummels gibt dem Rad ein vorbildliches Aussehen.
Aufpassen sollte man jedoch beim Austauschen der Räder. Pr. Tenderräder haben normalerweise 12 Speichen, pr. Vorlaufräder 10 Speichen.

Grüsse
Wilfried

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4

Sonntag, 3. Dezember 2017, 12:17

Hallo Wilfried,

dann habe ich in diesem Fall ja mal Glück gehabt, dass Märklin das wohl falsch gemacht :D . Im Tender meiner G8 .1 mit der Artikelnummer 55151 waren nur Radsätze mit 10 Speichen. Ich nehme an, das sind die gleichen Radsätze wie sie in der T18 / BR78 und in der alten P8 / BR 38 als Vorlaufrad verbaut wurden.
Apropos Tenderradsatz: weiß jemand wo ich einen neuen Radsatz her bekomme? Die G8 musste ihren mittleren Radsatz erst mal spenden. Dort werkelt im Moment der zu kleine aus der T9 :S .

Gruß Martin

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »K.P.E.V.« (5. Dezember 2017, 06:35)


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5

Montag, 4. Dezember 2017, 10:28

Lokführung durch Vorlaufräder

wie Herr Rolf Saiger schon erwähnt, wäre es vorbildgerechter diese Funktion auch im Modell anzuwenden.
Die Optik von vielen "Gehäusen" ist oft recht ansprechend, läßt sich auch durchwegs aufhübschen... aber
die Fahrgestelle und Räder verderben viel... sicherlich ein Tribut an Radien unterhalb eines Betriebsgleisanschlusses...
eine Führung , wie bei der 78er, durch die Drehgestelle, verbunden mit finescale Rädern bringen ein völlig neues Erscheinungsbild !!!
und bei gepflegter Gleislage ergeben sich hervorragende Eigenschaften....
leider ist durch die Schließung der Fa. Mohring die Beschaffung von vorbildnahen Lokrädern schwierig, egal finescale oder 1pur... oder NEM 310 ??
weiß jemand eine Ersatzfirma ???
übrigens : der Vorlaufradsatz der T 9.3 ist vorbildlich... und gefällt mir sehr !
schönen Tag
Gleisbau

6

Montag, 4. Dezember 2017, 16:24

Ich lese mit Interesse die Diskussion zu den Fahreigenschaften der T9.3. Finde ich einen guten Ansatz!
Aber... auf Martin's Foto von dem Vorlaufradsatz mit der Einschränkung der Bewegung durch Hülsen und Messingschrauben erkenne ich überhaupt kein Spiel mehr, der Radsatz ist fixiert. Oder verstehe ich da was falsch?
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen ?( ?(

Gruß
Matthias
https://mat-spur1.jimdofree.com/

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7

Montag, 4. Dezember 2017, 17:37

Vorlaufradsatz T9.3

Hallo Matthias ,

die Kernfrage ist immer was will der Modellbahner fahren . NEM oder Fine-Scale ? dann welche Mindestradien sollen , müssen es sein ?

Das muss jeder für sich entscheiden , darauf kann man bauen .

Die Lok hier bietet sich für jede Variante zur Verbesserung an .

Bei Radien unter 2321 mm braucht die Lok etwas Spiel an der Vorlaufachse wie das ja auch beim Vorbild der Fall ist .

Ich habe für meinen kleinsten Radius 1715 mm die Deichsel im Prinzip belassen allerdings mit je einer Druckfeder für den linken und rechten Ausschlag .
Das seitliche verschieben habe ich über die Distanzhülsen eingeschränkt . Das Höhenspiel bleibt unverändert .
Hier ist der Spurkranz 1,2 mm hoch und die Lok läuft damit tadellos über die bekannten NEM-Weichen .

Bei dieser ersten Variante habe ich noch Neusilberräder von Wilgro verwendet . Davon rate ich eher ab , diese sind sehr schwierig zu bearbeiten .
Auch stimmen die Proportionen nicht . Die Nabe ist im Durchmesser zu klein , die Speichen zu lang .

Das Problem bei alledem hier sind die zu tief hängenden Schutzbleche . Das habe ich zwar schon weitgehend ausgespindelt , reicht aber nicht . Muss man neu machen , auf jeden Fall bei NEM .

Die Lösung von Martin auf den Märklin-Radstern einen Wilgro-Radreifen aufzudrücken ist naheliegend .
Bei meiner Lösung mit Neusilberradreifen hat man etwas mehr Arbeit . Der Radreifen wird dadurch besser in der Radreifenstärke .

Die dicke preußische Nabe wurde mit der BR 91 erstmals so eingeführt . Die alten Preußen hatten im Durchmesser kleinere Radnaben und damit längere Speichen . Bspw. P4 . Das wäre dann besser das Wilgro-Rad .
Bei dem Umbau des Märklin-Rades muss die dicke preußische Nabe gegenüber dem Radreifen ca. 1 mm nach vorne überstehen .
Ich habe daher die Isolierbuchse im entsprechenden Durchmesser abgesetzt und von der Vorderseite her eingedrückt .
Mit der neuen Achse in passender Länge schließt das alles sauber glatt ab .

Grüße
Günter
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  • P1040922.jpg-Laufachse-BR-9.jpg
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Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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Montag, 4. Dezember 2017, 21:26

Hallo Matthias,

bei der preußischen T9.3 waren der Vorlaufradsatz und der erste Kuppelradsatz in einem Kraus-Helmholz-Drehgestell gelagert. Der Vorlaufradsatz hatte eine seitliche Verschiebbarkeit von 20mm zu jeder Seite, der erste Kuppelradsatz von 27mm. Die letzten beiden Radsätze waren fest gelagert, wobei der mittlere Kuppelradsatz eine Spurkranzschwächung von 15mm aufwies.
Im Prinzip ist es bei meinem Modell jetzt umgekehrt. Der erste Radsatz ist ohne Seitenspiel, dafür weisen die Kuppelradsätze Seitenspiel auf. Das maßstäbliche Seitenspiel wäre ja ohnehin nur 0,625 mm. Für kleinere Radien kann ich das Seitenspiel durch die Schrauben vergrößern oder durch andere Hülsen einstellen. Das mit den Schrauben ist jedoch stark beschränkt, da der Radsatz sich ja um den Drehpunkt der Deichsel verdreht , dafür aber unter den "Schuztblechen" nicht genug Platz vorhanden ist. Trotz Schwächung der angegossenen Teile sind diese ja noch unmaßstäblich dick. Außerdem sind ja auch die Fineskale-Spurkränze eigentlich noch zu groß, weshalb ich den Radsatz erstmal ziemlich fixiert habe. Aber wie schon gesagt, die Weichen mit 2321mm Radius werden so anstandslos durchfahren.

Ich hoffe das war halbwegs verständlich und hilft weiter.

Gruß Martin

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9

Mittwoch, 6. Dezember 2017, 08:27

Hallo Martin,

danke für die Info, jetzt ist mir alles klar!
Danke auch an Günter für seine Info.
Werde mir mal mein Modell genauer anschauen - die Lok hat zwar schon größere Vorlaufräder, aber da gibt es noch an einer Stelle auf den Gleisen das Problem mit dem Freiraum - da kann ich auch gleich Eure Maßnahmen mit in Augenschein nehmen....

Gruß
Matthias
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