Teil 8: Elektrik / Beleuchtung
Zwei alte und bekannte Probleme bei der Beleuchtung der V 100 sind zu einen der für die meisten Betriebssituationen völlig unvorbildgerechte Lichtwechsel weiß-rot an den Fronten. Allenfalls für eine Lz fahrende Lok wäre das originale Arrangement vertretbar. Und es wundert mich immer wieder, dass sich Spur 1 er lauthals über fehlende Nieten aufregen aber solche grundlegende Fehler hinnehmen. (Klar, für den einfachen Betrieb kann es schon hilfreich sein, wenn man an der Lichtsignalisierung erkennen kann, in welche Richtung die Lok fahren wird). Zum anderen stört das Durchscheinen der Lichtfarbe zu den jeweils andersfarbigen Leuchten. Das erste Problem lässt sich durch eine kleine Änderung an der Platine lösen (inkl. Umbau auf einen z. B. ESU-Dekoder), das andere durch einen mehr oder weniger intensiven Eingriff an den Lichtleitern / der Beleuchtungsart. Achtung, alle Umbaumaßnahmen an Elerrtik und Dekodereinbau sind ohne Gewähr und zerstören eine ggf. bestehende Herstellergarantie!
· der Lichtleiter lässt sich am einfachsten „abdichten“, indem man die Lichtleitstäbe mit Alufolie umwickelt und diese leicht festklebt. Diese Lösung funktioniert nur bedingt, wenn man den Kühlergrill auf der Obenseite öffnet, denn dann scheint das Licht zwangsläufig oben raus. Wenn man auf der Rückseite des Lichtleiters die Folie weit nach unten reichen lässt, wird auch hier eine gute Abdichtung erreicht.
· die gedrehten Lampenringe (siehe Teil 2) passen auf den Ansatz des Lichtleiters, aber dieser steht minimal unterschiedlich tief im Gehäuse. Deshalb kann man gelaserte Plastikscheibchen einsetzen, Verklebung am besten mit Klarlack, auf keine Fall mit Sekundenkleber wegen der Ausschläge, die keinen Fall für den Hautarzt darstellen
· bei Umbau auf LED-Beleuchtung kann man den gesamten originalen Beleuchtungskörper entfernen. Man sägt entweder passend die Rundteile vom Original ab, so dass sie weiter als Lichtleitkörper in die Öffnungen eingesetzt werden können, oder man sägt aus 6 mm klarem Polystyrol neue Lichtleiter, die man dann an den Schnittseiten polieren muss
· für die LED’s verwende ich Chip-LED ca. 3,4 x 2,8 mm, die ich irgendwann im Internet günstig erworben hatte. Diese zeigen ein rundes Licht mit 1,5 mm, werden mit der entsprechenden Farbe (gelb / rot) an den Strahlseite bemalt und verlieren dadurch ihr grell-hell-weißes Licht (schwierig zu fotografieren, beim Rot sieht man das runde Licht besser). Sie werden nach Trocknen des Lacks zentriert aufgeklebt, verdrahtet und komplett eingesetzt, nachher noch mit schwarzem Mattlack überstreichen
· alternativ kann man auch die abgedrehten 5 mm-LED von Neumann verwenden, dann erspart man sich die Arbeit mit dem Leuchtkörper, aber der Lichtpunkt ist deutlich größer
· je nach der gewählten LED-Type wird die Verschaltung ausgeführt, ich verwenden kleine Konstantstromeinheiten, die einen Schutz für die LED darstellen, Anschluss an den ESU-Dekoder so, dass man mit F0 die roten Leuchten fahrtrichtungsabhängig zuschalten kann und mit F3 / F4 die jeweilige Spitzenbeleuchtung zuschaltet. Das erfordert für den klassischen Märklinisten zwar eine Lernphase, denn die Beleuchtung zeigt nicht mehr automatisch die Fahrtrichtung an, ist aber für alle Betriebssituationen endlich vorbildgerecht
· bei Verwendung der originalen Lämpchen auf der Platine kann man die vorbildgerechte Beleuchtungssteuerung auch erreichen, wenn man auf der Rückseite der Platine zwei Leiterbahnen unterbricht und zwei Kabelbrücken anlötet. Dabei existieren zwei verschieden verschaltete Märklin Platinentypen mit der Bezeichnung 549720 und 541050. Vom Prinzip her muss man die Zuleitungen zu den weißen Birnchen mit der Mini-Flex auftrennen und die Zuleitungen dann DCC-kompatibel mit den Kabelfarbe weiss (Licht vorne) und gelb (Licht hinten) an den PIN F3 / F4 auf der Unterseite anlöten. Es versteht sich, dass man vor den Lötarbeiten alle Verbindungskabel stromlos schaltet. Ein kurzer Funktionstest hinter vor dem Einbau der Platine ist sinnvoll. Eine Skizze der PIN-Belegung ist beigefügt.
· der Anschluss an den ESU-Dekoder erfolgt dann wie auf den Bildern sichtbar über die originalen Steckbuchsen auf der Platinenoberseite mittels Stecker-Kabelverbindung. Hierbei ist zu beachten, dass man eines der beiden Rot-Birnchen auf Licht vorne und das andere aus Licht hinten legen muss. Hierzu ist eines der beiden auf der Leiterplatine zusätzlich abzutrennen und separat zu verschalten (braunes Kabel unten / braunes und violettes Kabel oben am Dekoder)
· die Führerhausbeleuchtung kann man an einen der freien F-Ausgänge des Dekoders anschließen
· der Lautsprecher kann in den LV eingeklebt werden, Schallaustritt entweder über das ausgesägte Lüftergitter oder die schmale Kante beidseits unter der langen Schiebehaube am LV entfernen, das ist nicht sichtbar und genügt für viel Krach in der Umgebung
· die Kabelverbindungen zwischen Aufbau und Dekoder erfolgt mittels Miniatursteckern
Mal sehen, wie lange ich für den Teil 9 Beschriftung und Patinierung brauche, ich bitte wie immmer um Geduld!