Hallo Einser,
hatte ja schon mal hier im Forum was über meine Technik der Leitungsisolierung an Dampfloks geschrieben.
Da ich grad´ mal wieder dran bin hab´ ich ein paar Bilder gemacht.
Das "Iso-Material" ist Mehrfachgarn (Nähgarn mit 4,5,6 Fäden), damit geht´s etwas zügiger - ich nutze diese Wickelei gern auch zum Abschalten.
Um das Garn einigermaßen um die eng am Kessel anliegenden Leitungen herumzubringen, hebe ich sie mit einem Zahnstocher etwas an.
Die Fadenlänge braucht nur wenig länger sein als die zu umwickelnde Leitung.
Das eine Ende "versteife" ich immer auf 2-3cm mit Sekunden-Kleber um es leichter (mit der Pinzette) hinter der Leitung durchfädeln zu können.
Am Anfang zieht man das Garn bis auf 1-2cm unter der Leitung durch, legt dann den Überstand entlang der Leitung, umwickelt es 2-3 mal und schneidet es dann kurz ab.
Wenn es nicht richtig halten will, kann man mit einem Tröpfchen sichern.
Beim weiteren umwickeln wird das Ende dann völlig überdeckt (s. Bilder).
Man sollte das Garn beim wickeln recht fest ziehen, gerade so daß die auf dem Gleis stehende Lok noch sicher stehen bleibt.
Hat man beim Umwickeln das Ende - entweder des Garns oder der Leitung - erreicht, bindet (oder klemmt) man die Restlänge irgendwo fest damit´s nicht aufgeht.
Dann schaut man sich die Wickelei an und korrigiert noch da und dort um ein einigermaßen gleichmäßiges Aussehen zu erreichen, evt. wickelt man noch ein paar Umdrehungen rum, um das ganze dichter zu machen. Das Garn lässt sich dabei recht gut auf der Leitung verschieben.
Dann nimmt man einen Tropfen dünnflüssigen Sekundenkleber und tupft ihn auf das Wickelende an der Leitung, um das ganze vorab zu sichern und die Überlänge so kurz als möglich abschneiden zu können.
Sieht alles zufriedenstellend aus, wird das ganze mit dem Pinsel lackiert, damit werden die feinen Garnfasern, die die Isolation noch sehr pelzig aussehen lassen, glatt gestrichen.
Es werden nur Dampf- oder Heisswasserführende Leitungen isoliert, zum einen um Energieverluste zu vermindern, zum anderen aber auch um die Personale vor Verbrennungen zu schützen.
Das schöne an der Sache find´ ich, daß man nicht gleich in tagelanger Arbeit alle Leitungen umwickeln muß um etwas fertig zu haben, sondern ruhig mal eine schöpferische Pause einlegen kann, bis es einen wieder mal "kitzelt".
Gruß aus Reutlingen
Michael
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (3. Februar 2009, 20:03)