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Montag, 2. Februar 2009, 22:17

Dampfleitungen isolieren

Hallo Einser,

hatte ja schon mal hier im Forum was über meine Technik der Leitungsisolierung an Dampfloks geschrieben.
Da ich grad´ mal wieder dran bin hab´ ich ein paar Bilder gemacht.

Das "Iso-Material" ist Mehrfachgarn (Nähgarn mit 4,5,6 Fäden), damit geht´s etwas zügiger - ich nutze diese Wickelei gern auch zum Abschalten.

Um das Garn einigermaßen um die eng am Kessel anliegenden Leitungen herumzubringen, hebe ich sie mit einem Zahnstocher etwas an.
Die Fadenlänge braucht nur wenig länger sein als die zu umwickelnde Leitung.
Das eine Ende "versteife" ich immer auf 2-3cm mit Sekunden-Kleber um es leichter (mit der Pinzette) hinter der Leitung durchfädeln zu können.
Am Anfang zieht man das Garn bis auf 1-2cm unter der Leitung durch, legt dann den Überstand entlang der Leitung, umwickelt es 2-3 mal und schneidet es dann kurz ab.
Wenn es nicht richtig halten will, kann man mit einem Tröpfchen sichern.
Beim weiteren umwickeln wird das Ende dann völlig überdeckt (s. Bilder).
Man sollte das Garn beim wickeln recht fest ziehen, gerade so daß die auf dem Gleis stehende Lok noch sicher stehen bleibt.
Hat man beim Umwickeln das Ende - entweder des Garns oder der Leitung - erreicht, bindet (oder klemmt) man die Restlänge irgendwo fest damit´s nicht aufgeht.
Dann schaut man sich die Wickelei an und korrigiert noch da und dort um ein einigermaßen gleichmäßiges Aussehen zu erreichen, evt. wickelt man noch ein paar Umdrehungen rum, um das ganze dichter zu machen. Das Garn lässt sich dabei recht gut auf der Leitung verschieben.
Dann nimmt man einen Tropfen dünnflüssigen Sekundenkleber und tupft ihn auf das Wickelende an der Leitung, um das ganze vorab zu sichern und die Überlänge so kurz als möglich abschneiden zu können.
Sieht alles zufriedenstellend aus, wird das ganze mit dem Pinsel lackiert, damit werden die feinen Garnfasern, die die Isolation noch sehr pelzig aussehen lassen, glatt gestrichen.

Es werden nur Dampf- oder Heisswasserführende Leitungen isoliert, zum einen um Energieverluste zu vermindern, zum anderen aber auch um die Personale vor Verbrennungen zu schützen.

Das schöne an der Sache find´ ich, daß man nicht gleich in tagelanger Arbeit alle Leitungen umwickeln muß um etwas fertig zu haben, sondern ruhig mal eine schöpferische Pause einlegen kann, bis es einen wieder mal "kitzelt".

Gruß aus Reutlingen
Michael
»Michael Staiger« hat folgende Bilder angehängt:
  • Kiss BR 93 006.jpg
  • Kiss BR 93 008.jpg
  • Kiss BR 93 009.jpg
  • Kiss BR 93 015.jpg
  • Anlage MA 28.12.07 016.jpg
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (3. Februar 2009, 20:03)


2

Montag, 2. Februar 2009, 23:41

RE: Dampfleitungen isolieren

Hallo Herr Staiger,

danke für die anschauliche Beschreibung. Die 75 schaut so noch einmal besser aus.

Da es für den Erfolg wohl nicht unwichtig ist, noch eine letzte Frage:
Welche Farbe verwenden Sie zum abschließenden Lackieren?

Viele Grüße aus München

Klaus Holl

3

Dienstag, 3. Februar 2009, 06:45

Eine weitere gute Methode für isolierte Leitungen ist die Verwendung von alten Gitarrensaiten, allerdings nur von Bassgitarren, da sie die erforderliche Dicke haben, besonders zu empfehlen sind hierbei die E-Saite und die A-Saite, funktioniert natürlich nur, wenn man die ganze Leitung erneuern will.
Viele Grüße aus Köln an alle Spur1-Freunde

und allzeit HP1

Claus-Peter Gehring

(Piet)

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4

Dienstag, 3. Februar 2009, 07:43

RE: Dampfleitungen isolieren

Hallo Michael
sehr gute Idee, da kann man ja seine Schätze mit einfachen Mitteln noch aufwerten.
Bei meiner BR 91 habe ich, wie schon mal beschrieben, Pflaster benutzt.
Da war es aber einfacher, da die Leitungen noch nicht am Kessel angebracht waren. Bei dem Pflaster habe ich jenes gebraucht, das kein Mull in der Mitte hat. Habe dann ca. 2mm Streifen geschnitten und um die Messingrohre gewickelt. Da das Pflaster selbstkleben ist, läßt es sich einfach anbringen und auch ausrichten. Das Ganze wurde dann, wie auch der Kessel, mit Tiefschwarz RAL 9005 lackiert.

Gruß und HP 1
Rüdiger
Gruß Rüdiger

(Fahre in EP 3 und 4 und baue Häuser auch in II)
Spur 1 Hannover e.V.

5

Dienstag, 3. Februar 2009, 10:05

RE: Dampfleitungen isolieren

Hallo Klaus Holl,

ich nehm da die Revell-Döschen,
ob mattschwarz oder seidenmatt mach´ ich vom Glanzgrad der Lok abhängig.

Gruß aus Reutlingen
Michael
»Michael Staiger« hat folgendes Bild angehängt:
  • Kiss BR 93 016.jpg
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

6

Dienstag, 3. Februar 2009, 10:12

RE: Dampfleitungen isolieren

Hallo Rüdiger,

Deine Methode find´ ich wirklich klasse, hab´ die Bilder deiner 91er neidvoll betrachtet.
<Umbau von meine BR91 von marklin.>

Denke aber auch, daß sich die Plasterstreifen nur im demontierten Zustand sauber auf die Leitungen wickeln lassen.

Gruß aus Reutlingen
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

  • »Tobias« ist ein verifizierter Benutzer

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7

Dienstag, 3. Februar 2009, 19:40

Hallo,

klasse Idee mit dem Zwirnsfaden. Ich kannte bisher nur die Variante mit dem Pflaster.

Tobias
Steuerung: Uhlenbrock Intellibox2 NEO, Daisy 2, PC-Software Rocrail, Fahrzeugdecoder ESU Loksound

8

Dienstag, 3. Februar 2009, 20:07

Hallo Tobias,

der "Zwirnsfaden" ist sogenanntes Mehrfachgarn, das hat 3-6 Fäden.
Mit einem einzelnen Faden würd´s dann doch eher eine "unendliche Geschichte" ;-)

Gruß aus Reutlingen
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (3. Februar 2009, 20:07)


9

Dienstag, 3. Februar 2009, 21:41

Hallo Michael,

prima Idee von Dir mit dem Mehrfachgarn. Die muß hiermit ehrlich von mir geklaut werden ;)

Gruß
Wolfram
Grüße
Wolfram Ruß

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