Moin zusammen !
Auch mir liegt der kleine Talbot Schotterwagen sehr am Herzen, schon seit
frühester Kindheit, dem alten H0 Märklin 315/1 sei Dank.
Er ist neben dem Pwg preuß.14 einer meiner Lieblingfahrzeuge, bis heute....
Michael: Natürlich sind die Beförderung in Dienstschotterzügen zu jeder Zeit immer die Hauptverwendung
dieser Wagengattung gewesen. Selbst seine neuzeitlichen Nachfolger werden in Sonderzügen befördert.
Trotzdem werden heutzutage bei kleinere Mengen (z.B. Bm schottert eine Weiche nach Reparatur neu ein),
also wenn nur ein oder zwei Wagenladungen benötigt werden, diese mit Regelzügen herangeführt.
Ob in den früheren Epochen auch, weiß ich nicht, vermutlich aber schon. Auch müssen Wagen nicht
zwingend ganz leer sein, wenn Restmengen übrigblieben, wenngleich man dann auch gerne die Reste irgendwo
an geeigneter Stelle"verteilt" .Auch wenn solche Wagen oder Gruppen leer zurück zum Heimatbf. geschickt wurden,
dürften sie in Regelzügen abgelaufen sein (macht man zumindest heute so).
Dazu gehört auch ein Lauf zur Werkstatt! Also Gründe die
Wagen einzeln oder in kleinen Gruppen, beladen oder leer, oder sogar teils, teils (es wurde nicht alles benötigt)
in allen Konfigurationen zu schicken, sehe ich für die Modellbahn durchaus.
Vielleicht noch eine geschichtliche Ergänzung zu den Talbot Selbstentladern allgemein.
In der Gedenkschrift 100 Jahre Talbot (PrivatdruckTalbot/1938 ) findet sich auf Seite 80 der Absatz:
Der Talbot -Selbstentlader
Die Waggonfabrik war, wie schon gesagt,seinerzeit Mitglied der Norddeutschen Waggonbau- Vereinigung,
von der alle Lieferungen von Eisenbahnwagen,die dem öffentlichen Verkehr dienten ,kontrolliert wurden.
Jedes Werk hatte seine bestimmte Quote. An diese war es gebunden und infolgedessen in seiner
Entwicklungmöglichkeit beschränkt. Dies erkennend,strebte Georg Talbot (dritte Generation d. Familie Anm. v. mir)
nach einem möglichst großen Kundenkreis für Wagen, die quotenfrei waren,d.h. die nicht dem öffentlichen
Verkehr dienten: vornehmlich sogenannte Werkswagen. Er erkannte hierbei frühzeitig die große Bedeutung
selbstentladender Eisenbahnfahrzeuge und setzte sich tatkräftig für die Verbreitung des ihm patentierten
und nach ihm benannten Talbot-Selbstentladers ein, eines Selbstentladers,der das Ladegut -Schüttgut- entweder
nach beiden Seiten gleichzeitig ausschüttet oder nach einer beliebigen Seite .
Durch diesen Selbstentlader hat sich die Firma im Laufe der Jahre im In- und Auslande einen großen Ruf erworben.
Anfangs nur für eine Tragkraft von 10 Tonnen gebaut,wurden später Selbstentlader von 50, 60 und 100 Tonnen Tragkraft
geliefert, und zwar nicht nur Selbstentlader der gekennzeichneten Konstruktion, sondern Selbstentlader aller Art,
also auch solche, die das Ladegut gleichzeitig nach beiden Seiten ausschütten und solche die zwischen den Schienen
entleeren und endlich Selbstentlader mit regulierbarer Entladung, deren bedeutungsvollste Ausführung der sogenannte
TALBOT SCHOTTERWAGEN
ist, der im letzten Jahrzehnt zu Tausenden an in- u. ausländische Bahnen geliefert worden ist.
Durch ihn werden die Kosten der Beschotterung auf einen winzigen Bruchteil herabgedrückt und die Beschotterung so
beschleunigt,das Verkehrsstockungen vermieden werden können.
Soweit die Ausführungen von 1938 in dem sehr interessanten Geschichtsbüchlein aus unserem Familienfundus ( Wir sind mit Talbots verwandt).
Gruß
Wolfgang