Das Vorbild ist eine 13,5m Drehscheibe, die in der umgebauten Grube der ehemaligen 11m Drehscheibe nur als Segmentscheibe für drei Gleise benutzt wurde. Eine einfache Bauzeichnung wurde nach den vielen Bildern von Frithjof (fspg2), A. Nöther und O. Scharf angefertigt, da im Internet keine zu finden war. Die Vorbilddrehscheibe war in den 50-iger Jahren für Handbetrieb eingebaut worden und bei Betriebseinstellung der Strecke 1995 in einem ziemlich desolaten Zustand. Also ideal für ein Erstlingswerk in Messing.
Hilfreich beim Ausschneiden der 2mm starken Seitenwangen und beim Drehen der Laufräder war Modellbau-Fiedler aus Welzow, der auch die benötigten Profile lieferte.
Nach ein paar Übungen im Flammlöten und ersten Brandblasen wurden die 1mm starken Spanten mit den Seitenwangen und anschließend die Querträger der Laufstege aus Winkelprofilen verlötet. Nicht berücksichtigt wurde dabei, daß das Original ursprünglich in Niet-Bauweise entstand, bei Reparaturen dann aber wohl immer geschweißt wurde.
Die exakten 10mm-Bohrungen in die obere und untere Platte zwischen den mittleren Spanten und sowie das senkrechtes Verlöten mit einem entprechenden Rohr erwies sich als ausgesprochen schwierig.
Die Schienenträger wurden wiederum aus 2 mm Messingflachprofilen erstellt, die mit Bohrungen für die Schienenstühle versehen wurden. Das Geländer wurden den Vorbildfotos entsprechend "Frei-Hand" gelötet. Bevor die Rautenbleche aufgeklebt wurden, mußte noch die Veriegelungsmechanik eingebaut werden; diese funktioniert nur einseitig. Die Laufradachsen stecken leichtgängig in entsprechenden Rohren. Das "Antriebs-Laufrad" wurde vorbildmäßig mit einem Zahnrad versehen, welches in eine Welle eingreift, die die Verbindung zum Räderwerk mit den Handkurbeln herstellt.
Die Grube wurde in das Modul 1 (Bahnhof Klütz besteht aus 5 Modulen a. 150x60 cm) geschnitten und wegen des Transports der Module bei Schönwetter in den Garten in Leichtbauweise (Sperrholz, 5mm Dämmplatte und Polystrol) hergestellt. Ein Hartgummi-Drehteller aus dem Baumarkt nimmt ein 8mm Rohr auf, das in das 10mm Rohr der Bühne paßt. Damit führen auch die elektrischen Anschlüsse des Bühnengleises in das Modul und die Bühne kann (muß) für den Transport entnommen werden. In Eigenregie nicht lösbar war das Biegen der Laufradschienen auf einen Radius von ca. 20 cm. Hier half freundlicherweise und sehr schnell Herr Obst von der Fa. Hegob.
Die im Original abgeplatze grüne (Trabbi?) Farbe, die immer wieder ausgeflickt wurde, sowie der Rost auf den Rautenblechen usw. machen die Farbgestaltung des Modells relativ "Pinsel-einfach".
Es fehlen noch: das Räderwerk, die "Schmierdosen" an den Laufräderwellen und das Altern von Bühne und Grube; letztere war im Original schon ziemlich "eingegrünt".