Ich habe beide Locks hier stehen. Da kann es gar keine Frage geben:
Es kommt nur Kiss in Frage.
Zwar ist die Hübner-Lok kein so mistiges Plastik-Glump wie die Märklin 01, die mir beim Auspacken und Aufschienen schon in Teilen daher kam. Durch Patinierung ist die Mä 01 zumindest jetzt etwas ansehnlicher geworden und steht im Büro unter Glas: "bitte nicht berühren!"
Ich höre die Plastik-Fraktion jetzt wieder laut poltern, daß nur mit Plastik eine hohe Fertigungskonstanz erzielbar ist. Mag sein, aber das ist für Sichtweise der Produzenten. Die interessiert mich als Käufer nicht.
Aus Sicht des Käufers muß die Optik, Detailierung und Qualitätsanmutung stimmen.
Und die kriegt Märklin und Hübner im oberen Segment nicht hin. Ein Metallkessel allein genügt eben nicht, wenn er dann mit fragilem Lametta behängt wird.
Die Koreaner und Chinesen sind derzeit in der kostengünstigen Kleinfertigung unschlagbar.
Deutschland kann man nicht nur wegen der Lohnkosten vergessen, sondern (viel schlimmer) weil unglaublich viel Mist und Schlampigkeit produziert wird.
Ich habe hier eine schlampig gearbeitete und horribel lackierte ET 183 von Dingler. Dingler nimmt Sie nicht zurück mit der Argument: vor zehn Jahren habe man noch nicht so sauber garbeitet wie heute. Made in Germany. Wie bitte ?
Und in Marbach am Neckar kann man Fam. Kesselbauer nur noch milde Sympathie zollen. Mit heutigen Qualitätsstandards hat das nichts zu tun. Bastlerstandard in Deutschland, nicht mehr.
Elektronik von ESU aus Deutschland. Reden wir besser nicht davon.
Daß ich für Märklin T9, BR 18, BR 01 inzwischen von bei DHL und UPS bekannt bin weil jede der Maschinen mit Fehlern und Schäden ausgeliefert wurde und sogar zweite und dritte Rücksendungen notwendig waren, um ein funktionsföhiges Modell zu bekommen, ist eine Blamage, die nur noch mit Kopfschütteln zu quittieren ist.
Nun sind doch schon Telefunken (Erfinder des PAL-Fernsehens, Dial, Nordmende, Grundig und Co.) von den Asiaten in Grund und Boden gestaucht worden. Die Japaner telefonieren seit 3 Jahren UMTS und schauen HDTV. Gleichzeitig wird Siemens Handy-Sparte von den Koreanern LG und Samsung kurzerhand in den Dreck getreten.
"Die kopieren ja nur". Das hören wir seit 25 Jahren von der deutschen Hobbyeisenbahner-Fraktion mit den graumelierten Bärten. Wie fatal falsch sie liegen.
Es sind eben nicht nur die 68er und ihre Lehrer, die die Qualität des Landes, der Schulen und Universitäten zerstörten. Es sind durchaus auch die unfähigen Leute aus Arbeit, Handwerk und Wirtschaft.
10 Jahre schwarz. Handwerkerstundenlöhne im Irrsinnsbereich, weil unökonomiosche Betriebsformen gepflegt werden. Und ein Bundeskanzler, der im eigenen Land nicht mal einen Magnetschwebebahn bauen kann und sich in China technisch damit blamiert. Kaum verstanden wird hier, daß China Exporteur von Lokomotiven ist, und es letztlich nur um chinesischen know how Klau geht.
Kiss und KM 1 nützen eine koreansich-chinesische Achse, die formidabel arbeitet.
Das ständige Lamento von den verlorenen Arbeitsplätzen in Deutschland verkennt die wirtschaftlichen Fakten:
Durch Kiss, KM 1 und Hübner steigt das deutsche Bruttosozialprodukt:
Von 2000 Euro, die wir für eine Lok bezahlten, gehen
320 Euro als deutschen Mehrwertsteuer weg.
300 Euro für die koreanisch-chinesische Produktion
Bleiben ca 1.400 Euro für den dtsch. Produzenten.
Verkauft er 50 Maschinen, dann verbleiben ihm 70.000 Euro.
Davon bezahlt er:
Werkstatt, Technik, Sekratärin, Messen, Prospekte, Internet, Technik,
Hin- und Herfliegen (sofern, wie inzwischen üblich, die Asianten rüber kommen und hier das techn. Briefing kriegen und) usw.
Wir kommen zu dem interessanten Ergebnis. Auch wenn die Maschine für 300 Dollar in Korea/China gefertigt wird, wird bei einem Verkaufspreis von 2000 Euro nur was verdient, wenn die Stückzahlen über 100 liegen.
Von teuren Maschinen aus deutscher Fertigung hat Deutschland nix. Das ernährt eine kleine Manufaktur und freut den Zahnarzt, der mit dreimal Zahnersatz im Kittel bei Bockholt einkauft.
Zum Ausgangspunkt: Kiss und KM1 sind derzeit diejenigen Produzenten, bei denen die Anmutungsqualität und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Stellen Sie sicher, daß die BR 86 mit einer nachbearbeiten Elektronik ausgeliefert wird.
Servus aus Wien
A. Reitmeier