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Michael Landenberger

unregistriert

1

Dienstag, 19. September 2006, 01:45

LGB hat Insolvenz angemeldet

Hallo Interessierte,

ist zwar nicht ganz unsere Baugröße, wirft aber ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der Modellbahnbranche im Allgemeinen und die größeren Spurweiten im Speziellen: LGB musste heute leider Insolvenz anmelden.

Was mich besonders nachdenklich stimmt, ist der Umstand, dass dies trotz einer preislich attraktiven Produktpalette passiert ist. Bisher war ich der Ansicht, Märklin könnte sich von der LGB-Produktpolitik eine Scheibe abschneiden. Diese Ansicht war offenbar falsch. Wenn jetzt schon der Marktführer im Großbahnbereich trotz intensiver Nachwuchsförderung (Toy Train, LCE) und trotz erschwinglicher Modelle in Schwierigkeiten kommt, wie wird da erst die Zukunft von Herstellern von teuren Modellen für die stetig kleiner werdende Gruppe der erwachsenen und gutbetuchten Modellbahner aussehen? Ich wage gar nicht daran zu denken.

Nachdenkliche Grüße aus Berlin

Michael Landenberger

Wolfram Russ

unregistriert

2

Dienstag, 19. September 2006, 11:05

Re: LGB hat Insolvenz angemeldet

Hallo Michael,

ich sehe so einen Vorgang anders nachdenklich. Man kennt die Gründe für die Insolvenz nicht. Außerdem ist es möglich, dass die Bahn als Produkt weiter angeboten wird, von wem auch immer. Nur hat die Halbspielzeugbahn, die zweifelsohne ihren eigenen Charme hat, inzwischen deutlich Konkurrenz bekommen, siehe Brawa oder auch amerikanische Anbieter.
Ich glaube auch , dass die entsprechend kaufkräftige Klientel weiter bestehen bleibt. Der allgemeine Wohlstand ist hier, trotz aller Kaputtrederei durch Medien und Politik, praktisch unverändert hoch.
Nur kann die Kaufkraft der Normal- und sog. Besserverdiener momentan nicht mit der exponentiell gestiegenen Produktvielfalt im noch bezahlbaren Segment mithalten. Wahrscheinlich treten noch mehr Anpassungen im Marktgeschehen auf.
Mir macht eher die Entwicklung - nicht nur bei der Spur 1 - in Fernost Sorgen, wenn dort mit dem hier entwickelten, aus Kostengründen exportierten Know-how weiterentwickelt wird und chinesische oder irgendwann indische Massenware die Sortimente überschwemmt, so dass heimische Anbieter nur in einem relativ exklusiven und damit wieder teurem Spezialistentum weiterexistieren können. Ich vermute, dass z.B. Hübner sich mit eigenem Marketing selbst geschadet und dann von den Chinesen kaputtgemacht wurde. Es ist zu befürchten, dass dies kein Einzelfall bleiben wird

Viele Grüße aus Regensburg
Wolfram Russ

3

Dienstag, 19. September 2006, 11:09

Re: LGB hat Insolvenz angemeldet

Aus beruflichen Gründen kann ich hier meinen Namen nicht nennen, aber die Insolvenz von LGB und Roco, die Probleme bei Märklin resultieren nicht nur aus einem einem rückläufigen Markt und krassen Missmangement. Das unglaublich arrogante Verhalten der (Alt-)Gesellschafter und (Alt-)Geschäftsführer gegenüber Personen und Institutionen. die vielleicht rechtzeitig Hilfe und Unterstützung hätten anbieten können, ist mit ein Hauptgrund für den Niedergang dieser Unternehmen. Leider scheinen die Unternehmen aus den Fehlern Ihrer Wettbewerber nicht lernen zu wollen. Ich befürchte es wird weitere Pleiten geben...

Gerald Ehrlich

unregistriert

4

Dienstag, 19. September 2006, 11:28

hier der Pressetext

Zitat LGB-Homepage:

" Insolvenz bei ERNST PAUL LEHMANN PATENTWERK

Das ERNST PAUL LEHMANN PATENTWERK (kurz: EPL) in Nürnberg, Hersteller der weltbekannten Lehmann-Gross-Bahn (LGB), zählt zu der traditionellen Nürnberger Spielzeugindustrie. Das Familienunternehmen feierte im Juli 2006 sein 125-jähriges Bestehen. Seit März 2005 befindet sich EPL in einer intensiven Restrukturierungsphase. Durch die anhaltende negative Umsatzentwicklung der Modellbahnbranche, mussten die bereits von den EPL-Eigentümern im Jahr 2002 begonnenen Maßnahmen zur Kostensenkung nochmals drastisch verstärkt werden. Auch die ca. 150 Mitarbeiter unterstützten den Restrukturierungsprozess durch die Erklärung eines schriftlichen Lohnverzichtes. Mit der engen Verbundenheit an den Standort Nürnberg und der hier gefertigten Qualität, wurde 2004 die Fertigung bei der EPL-Tochterfirma in Tschechien aufgegeben und nach Nürnberg zurückverlagert. Der Erhalt der Arbeitsplätze in Nürnberg hatte Vorrang. Trotz dieser positiven Faktoren wurden durch die Finanzierer am 01.09.2006 nicht nur die Konten von EPL gesperrt, sondern auch ein Verkauf der Sortimentsartikel untersagt. Die Umsatz- und Auftragsabwicklung für das Gesamt-Jahr 2006 liegt im Plan. Auch wurde die verlustträchtige amerikanische Tochtergesellschaft LGB of America an ein amerikanisches Unternehmen, mit umfangreichen Vereinbarungen zur langfristigen Weiterführung der operativen Partnerschaft, verkauft. Trotz der dadurch erheblich generierten Liquiditätszuflüsse blieben alle Bankkonten von EPL blockiert.

Der Druck der Banken auf die persönlich haftenden Eigentümer stieg stetig und wurde letztlich so immens, dass sich die Eigentümer entschlossen haben, mit dem heutigen Tag Insolvenzantrag zu stellen. Interessierten Kapitalgebern wird somit der Zugang zu EPL ermöglicht. Dadurch besteht nach Auffassung der Eigentümer die Möglichkeit, die Tradition des 125-jährigen, weltbekannten Familienunternehmens fortzusetzen und die Auslieferung der von den LGB-Kunden heiß erwarteten Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft sicher zu stellen."

IG Spur 1 Module Rhein-Neckar

unregistriert

5

Dienstag, 19. September 2006, 11:46

und bei Märklin geht Adams ... (n/t)


6

Dienstag, 19. September 2006, 12:39

Re: und bei Märklin geht Adams ... (n/t)

Woher haben Sie diese Info??????

Michael Landenberger

unregistriert

7

Dienstag, 19. September 2006, 15:43

Und der hier kommt (war: und bei Märklin geht Adams ...)

http://www.alixpartners.de/DE/wlecke.html

Noch ein Gast

unregistriert

8

Dienstag, 19. September 2006, 20:57

Re: und bei Märklin geht Adams ... (n/t)

Hi,

hier gibt es die Info:

http://produktadmin.maerklin.de/presse-upload/0001-060919Pressemitteilung_Information.pdf

Grüße
Jochen

Michael Landenberger

unregistriert

9

Dienstag, 19. September 2006, 22:11

Re: und bei Märklin geht Adams ... (n/t)

Hallo,

dass U. Wlecke P. Adams' Nachfolger wird, steht u. a. in der "Wirtschaftswoche". Link zum Artikel s. u. (letzter Absatz)

Klaus Oberdellmann (IGS1R)

unregistriert

10

Dienstag, 19. September 2006, 23:19

Re: Und der hier kommt (war: und bei Märklin geht Adams ...)

Hallo,
Na dann wollen wir mal hoffen das "Corporate Finance, Mergers and Acquisitions und Cost Management" den Laden wieder in Schwung bringen.
Vielleicht kann mir einer mal diesen Anglismen-Ouatsch erklären. Oder ist das ganz einfach auf Deutsch gesagt "Sanierung durch Entlassung von Mitarbeitern" ?.
Gruss Klaus Oberdellmann
IG Spur-1-Ruhr

anders.grassman

unregistriert

11

Mittwoch, 20. September 2006, 00:41

Hübner und Chinesen?!?

Ich habe Geruchte gehört, das Chinesische Hersteller von Hübner, einfach Werkzeuge "kostenlos ubernommen" habe! Kennt jemand was mit dem verhältnit Hübner/Chinesen warheit ist?

anders.grassman

unregistriert

12

Mittwoch, 20. September 2006, 00:51

Umsatz ist nicht genug

Leider ist die Ekonomie eine Gesellschaft wirklich kompliziert. Es ist nicht immer genug viel zu verkaufen, mit acceptabler profit. Zum beispiel, kan die kosten wegen verkleinung von produktionskapacität, zu groß sein. Ohne neue Kapital, oder rekonstruktion, bekommt man den insolvetz. Und so was kan einfach passieren ohne die geschäftsführung große fehler machen.

Aber - das letzte hersteller von Modelleisenbahnen, wirt warscheinlich Märklin sein! Aber mit welche Produkte? Und wo wirt es produziert?

Emil Ode

unregistriert

13

Mittwoch, 20. September 2006, 12:40

Re: Hübner und Chinesen?!?

Wenn die Werkzeuge oder andere Verbindlichkeiten nicht beglichen werden, ist das doch klar, oder? Da machen die Chinesen kurzen Prozess.
Will damit natürlich nicht sagen, dass das bei vorgenannter Firma so ist.zwinker
Mal abwarten, wann die ersten rein chinesischen Produkte auf dem Spur1 Markt erscheinen.