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Sonntag, 10. November 2019, 14:11

Umbau Märklin Schnellzugwagen auf Kugellager

Hallo zusammen,
ich möchte mal meinen Umbau der Märklin Schnellzugwagen 58011, 58021, 58041 und 58051 von den normalen Gleitlagern auf Kugellager vorstellen. Es handelt sich dabei um die Schnellzugwagen der Gattung A4üm, B4üm, BD4üm um AR4üm.


Auslöser für diesen Umbau war, dass meine Kiss 01.10 nicht in der Lage war die sieben Schnellzugwagen die Steigung heraufzuziehen. Die Märklin 218 und MBW 221 schafften dies zwar, aber auch nur mit lautem Getriebegeräusch. Die Wagen liefen so schwer, dass sie teilweise in der 2%igen Steigung stehen blieben ohne die Steigung herabzurollen.

Der Umbau war leichter als erwartet.

Hier ist das ausgebaute Drehgestell mit den Messinglagern zu sehen


Im nächsten Schritt wurden die Drehgstellblenden vom Drehgestellrahmen getrennt. Bei zwei Wagen waren diese nur gesteckt, bei den anderen fünf Wagen mit sechs kleinen Schrauben zusätzlich fixiert.

Als drittes wurden die Blechstreifen mit den Messinglagern von den Drehgestellblenden gezogen.


Anschließend wurden die Messinglager aus den Blechstreifen entfernt, was sehr einfach funktionierte, da die Lager nur von einer Seite eingepresst wurden.


Anschließend habe ich die Kugellager in die Aussparungen eingesetzt. Teilweise sitzen diese sehr stramm in den Löchern, an anderen Blechen mussten sie zusätzlich mit etwas Kleber fixiert werden.


Danach mussten die Bleche wieder in die Drehgestellblenden eingesetzt werden.


Als letzter Schritt musste alles wieder zusammengesetzt werden.

Ich habe zusätzlich die Radstromabnehmer etwas gebogen, sodass die Bremskraft nicht mehr so groß ist und der Strom über den kleinen Knubbel an der Radscheibe abgenommen wird. Vorher wurde der Strom an einer undefinierten Stelle von dem Stromabnehmer abgenommen, was zu lauteren Schleifgeräuschen führte. Vier der 56 ausgebauten Lager waren auch teilweise schon etwas eingelaufen, weil im Werk die Blechstreifen nicht zu 100% an der richtigen Position saßen. Vor dem Umbau hatten die Achsen eine Seitenverschiebbarkeit von ca. 1mm. Nach dem Einbau der Kugellager ist dieser entfallen, was aber zu keinen Nachteilen im Fahrverhalten führte.

Eingesetzt habe ich die folgenden Kugellager: https://www.kugellager-express.de/flansc…3-zz-3x6x2-5-mm
Aufgebohrt werden hierfür nichts.
Gruß Tobias

2

Sonntag, 10. November 2019, 17:19

Hallo Tobias,

sehr guter Vorschlag, Danke.
Schon das Nachbiegen der Stromabnehmer, damit sie nur so nah wie möglich an der Achse berühren, hilft schon sehr viel daß die Wagen leichter laufen.
Da die Gleit-Achslagerung dieser Wagen auch sehr Verschleissanfällig ist beseitigt der Umbau auf Kugellager das Problem dann auch völlig. Gleitlager sind nicht grundsätzlich schlechter als Wälzlager, nur hier sind die Gleitflächen so schmal und haben die Achsstummel oft eine so schlechte Oberfläche daß die Lager sich dann übermäßig abnutzen. Man tut gut daran das Lagerspiel immer mal wieder zu kontrollieren. Seitenspiel der Achsen ist bei einem zweiachsigen Drehgestell überhaupt nicht erforderlich.
Wälzlager wiederum sind weniger stoßfest und ich kenne - noch - keinen Lagerhersteller der Lager für Stromdurchgang herstellt.
Würde bei den Lagern allerdings die Version mit zwei Dichtscheiben verwenden, die sind wirklich staubdicht.

Gruß
Michael
P.S. 2,5mm innen passt wirklich?
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (10. November 2019, 17:55)


3

Sonntag, 10. November 2019, 18:00

Hallo Michael
Die Lager die Tobias vorschlägt haben Dichtscheiben aus Blech und sind weitaus besser als die von Dir vorgeschlagenen.
Grüße
Hagen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hagen« (10. November 2019, 19:52)


4

Sonntag, 10. November 2019, 18:23

Hallo Hagen,

die Lager haben Deckscheiben und sind nicht wirklich dicht (Herstellerangaben!) und vorallem als Schutz gegen grobe Verschmutzungen gedacht (z.B. Inliner oder Skatebords). Die Deckscheiben sind aus Metall und berührungsfrei.
Die Dichtscheiben verhindern das Eindringen von Staub besser, sind aus Kunststoff und gleiten auf den Ringen.
Bei unseren Modellen ist ja der Staubanfall größer als die Gefahr der grobkörnigen Verschmutzung und der (ab Werk eingefüllte) Lagerschmierstoff bleibt auch besser drin. Die etwas größere Schwergängigkeit durch die gleitenden Dichtscheiben ist vernachlässigbar (und verliert sich). Würde deshalb Dichtscheibenlager als die bessere Ausführung empfinden.
Habe etwa 4 Jahrzehnte Erfahrung im Service mit Wälzlagern (in etwas größeren Abmessungen und Drehzahlen) und bin da mit Dichtscheibenlagern stets besser gefahren als mit Deckscheiben.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

5

Sonntag, 10. November 2019, 22:02

Hallo Michael,

die 2,5mm geben die Breite des Lagers an. Der Innendurchmesser beträgt 3mm. Ich habe mich für die Variante mit Dichtblech entschieden, da diese angeblich besser rollen. Man müsste einen Langzeitversuch starten.

Gruß Tobias

6

Sonntag, 10. November 2019, 23:19

Hallo Tobias,

der leichtere Lauf trifft auf alle Fälle zu und bei der Verwendung der metallischen Deckscheiben bist Du nicht allein, die meisten Modelle werden damit ausgestattet - Kunststoff wird gern als 2.Wahl angesehen ;-)
Die "Langzeitversuche" machen die Lagerhersteller, auf deren Angaben kann man schon vertrauen. Kenne bis jetzt nur einen Lagernutzer der diese vor dem Einsatz nachmisst und nur die mit den besten Toleranz-Maßen verwendet. Er betreibt sie mit den Höchstdrehzahlen und da läuft dann ein gutes Lager etwa 1 Jahr länger. Also bei unseren Drehzahlen müssen wir jetzt jahrelang "testen" - ich fang schon mal an ;-)
Danke für den Hinweis zum Durchmesser, hab schon länger keine Lager mehr beschafft.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (10. November 2019, 23:30)