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1

Samstag, 22. Mai 2021, 03:36

Alte Märklin78 revitalisieren

Hallo zusammen,

ich wurde nach Informationen zu meinem 78er-Umbau gefragt und möchte dieses etwas näher erläutern.

Grundsätzlich sind zunächst zwei Dinge zu klären:
1.) Welche 78er steht zum Umbau zur Verfügung?
2.) Welche Eigenschaften soll die umgebaute 78 haben?

zu 1.)
Märklin hat im Laufe der Jahre die 78 fortlaufend verändert / verbessert und zum Jahreswechsel 2018/2019 durch ein vollig neues Modell ersetzt. Letztere ist nicht Gegenstand dieser Beschreibung.
Beginnend in 1980 lieferte Märklin die Lok mit einem an H0-Bauarten erinnernden Allstrom-Antrieb über Stirnradgetriebe aus.
Diese Loks wechseln typischerweise um 300€ den Besitzer
Dieser Antrieb wurde dann später durch einen Gleichstrommotor ersetzt, welcher über ein Schneckengetriebe wesentlich leiser die Lok antreibt.
Später kam noch ein Lautsprecher hinzu, welcher im Führerhausboden montiert nach unten abstrahlt.
Die Loks wurden auch in Startpackungen angeboten und werden häufig bei eBay um 500-600€ angeboten
Die in späteren Ausführungen verbauten Decoder können leider nur Märklin-Motorola und Mfx. Die Schnittstelle ist aber ESU-kompatibel.
Alle beschriebenen 78er hatten (Seuthe-)Dampfentwickler ohne "Dynamic Steam".

In meiner 78 355 arbeitet immer noch der Dampfentwickler von 1980 ...

zu 2.)
Wofür will ich meine 78er nutzen?

I)Wenn eine sehr alte Lok mit Stirnradgetriebe zur Verfügung steht:
Ia) Soll sie nur (mit dem Originalantrieb) unter DCC fahren können? Da macht Sound wirklich keinen Sinn!
Ib) Soll sie mit einem neuen Antrieb fahren können?
Ic) Soll sie mit einem neuen Antrieb fahren können und Sound haben?
Id) Soll sie mit einem neuen Antrieb fahren können und Sound und "Dynamic Smoke" haben?
Ie) Soll sie Fahr-, Dampf und Soundeigenschaften vergleichbar einer aktuellen Lokkonstruktion besitzen?

II) Wenn eine Lok mit Gleichstrommotor und Schneckengetriebe zur Verfügung steht:
IIa) Soll sie nur (mit dem Originalantrieb) unter DCC fahren können?
IIb) Soll sie Soundeigenschaften vergleichbar einer aktuellen Lokkonstruktion besitzen?
IIc) Soll sie Dampf- und Soundeigenschaften vergleichbar einer aktuellen Lokkonstruktion besitzen?

Diese Fragen habe ich mir bei meinen beiden alten 78ern auch stellen müssen.
Die Startpackungslok mit Lautsprecher habe ich nur mit einem anderen Decoder ausgerüstet, dazu später mehr (IIb).
Bei der ganz alten 78 habe ich den Antrieb ausgetauscht, einen Decoder und einen Lautsprecher eingebaut(Ic)
Man kann mehr machen, muss aber für sich selbst entscheiden, was es einem wert ist.

Im folgenden versuche ich ein paar Antworten zu geben:

I)Wenn eine sehr alte Lok mit Stirnradgetriebe zur Verfügung steht:
a) In diesem Fall kann man zunächst einen einfachen H0-Decoder (z.B.LenzStandard) zum Ansteuern des alten Antriebes nutzen. Es müssen dann nur zwei antiparallel eingebaute Dioden an die Anschlüsse des Motors an den Wicklungen angelötet und mit dem orangefarbenen Kabel des Decoders verbunden werden.
Das graue Kabel des Decoder wird mit dem 3. Motoranschluss verbunden.
Wenn man auch noch das Licht schalten will, muss man an der Rücklichtplatine zunächst alle Anschlüsse entfernen und einen Anschluss an das blaue Kabel des Decoders und einen zweiten Anschluss an das gelbe Kabel des Decoders legen. Wichtig ist, dass die Anschlüsse der Beleuchtungsplatine keinen Anschluss an die Fahrzeugmasse haben.
Beim Licht an der Vorderseite ist es etwas komplizierter. Ich habe die ursprünglichen Lampen ausgebaut und kleine Drahtlampen an deren Position gesetzt.
Auch hier geht ein Pol an das blaue Kabel des Decoders und der andere Anschluss ans weiße Kabel. (Siehe Abbildung). In meinem Fall ist aber das Kabel orange statt weiß... Hatte kein weißes Kabel mehr.
Unbedingt darauf achten, dass die Lampen massefrei sind, also keinen Anschluss ans Lokgehäuse haben!
Der Decoder selbst bezieht seine Spannung über das rote und das schwarze Kabel.
Achtung, die Radsätze sind nur einseitig isoliert! Die Lokmasse hat das Potential einer Lokseite.
Ich habe deshalb zur Abnahme der Gleisspannung einmal den Kontakt am Gestänge (siehe Bild) genutzt und zum Zweiten das Kabel, welches von unten durch das Fahrgestell zum Motor führt(e). Unbedingt prüfen, ob diese beiden Kontaktpunkte auch die Gleisspannung liefern.
Wenn der Decoder provisorisch angeschlossen ist, sollte die Lok fahren und das Licht schalten.
Bis jetzt habe wir weniger als 20€ investiert und die Lok fährt lautstark unter DCC.

b)Spätestens jetzt kommt der Wunsch nach einem neuen Antrieb auf.
Hier kann man auf einen Antrieb der Firma SB zurück greifen,
https://www.sb-modellbau.com/details/Spu…rom-Motor-51001
der aber mit ca. 300€ zu Buche schlägt und umfangreiche Änderungen am Fahrwerk erfordert.
Alternativ besorgt man sich einen günstigen hochdrehenden Motor z.B. Johnson 65890, welchen es für 0,90€ bei Pollin gibt und ein passendes Ritzel (RBS0618, RBS0619, RBS0620 oder RBS0624) bei Lemo-Solar für 2,90€.
Das Ritzel sitzt sehr stramm auf der Welle, eventuell etwas aufreiben. Bei der Beschaffung unbedingt darauf achten, dass Ritzel und Motor den gleichen Wellendurchmesser haben...
Der alte Märklin-Motor ist nur mit zwei Schrauben befestigt und schnell entfernt. Den neuen Motor baut man quer zur Fahrrichtung ein, nachdem man das Ritzel aufgepresst hat. Der Anschluss des Motors erfolgt mit dem grauen und dem orangefarbenem Kabel. Siehe Abbildung.
Ich habe den Motor eingeklebt, weil man dann beim Aushärten des Klebers die Gelegenheit hat, den Motor nahezu reibungsfrei einzubauen. Man kann einfach die Lok schieben und während des Aushärtens prüfen, ob alles klemmfrei läuft.
Nun wird getestet, wie die Lok mit dem neuen Motor läuft.

c)Wenn wie erhofft die Fahrgeräusche deutlich reduziert sind, kommt der Wunsch nach einem Sound-Decoder auf.
Bis jetzt hatte ich noch den Lenz-Standard-Decoder genutzt.
Ich habe dann eine Decoderschnittstelle für ESU-Decoder aus einer Lochrasterplatine und Pfostensteckern (beides Pollin) gebaut und die Anschlüsse für Gleisspannung, Motor, Licht, Lautsprecher und Rauchentwickler an diese Decoderschnittstelle geführt. Wichtig ist, dass die Kontakte der Schnittstelle keinen Kontakt mit dem Lokfahrwerk haben.
Seinerzeit habe ich die Schnittstelle zwischen die Wasserkästen gesetzt, was kleinere Schnitzarbeiten am Lokgehäuse erfordert.
Heutzutage würde ich die Schnittstelle weiter nach hinten legen, um mir das Schnitzen zu ersparen.
Als Lautsprecher habe ich einen Visaton FR7 mit 8 Ohm (wegen dem 3.5-Decoder) verwendet. Dafür habe ich mit einem Lochsägen-Bohrvorsatz ein kreisrundes Loch in den Führerhausboden gesägt (Siehe Abbildung).
Der Lautsprecher erhält eine Schallkapsel in Form eines Spraydosendeckels. Das Lokpersonal wird an die Seiten des Deckels geklebt, nachdem dieser zuvor mattschwarz lackiert wurde.
Der Decoder ist ein alter (vorhandenen) ESU 3.5-Decoder. Heutzutage kommt man ja kaum umhin, einen neuen ESU 5.0 zu kaufen da die DCC-fähigen 3.5er und 4.0er kaum noch zu erwerben sind.
Die Anschlussplatine für den Rauchentwickler habe ich so umgestaltet, dass er sich wie zuvor nach Ausstöpseln der kleinen Stecker trennen läßt. Damit bleibt das Gehäuse abnehmbar, sofern auch die Lautsprecherkabel trennbar/ausreichend lang sind.
Ich habe keinen Taktgeber für die Dampfschläge eingebaut sondern die Softwarelösung genutzt.Wenn man sich an die Vorgaben in der Anleitung des ESU-Decoders hält, ist der Decoder schnell eingestellt.
In der Abbildung sind die Position von Motor und Decodeplatine leicht zu erkennen.

d)Einen Dampfentwickler für Dynamic Smoke habe ich noch nicht eingebaut, da der alte Seute kräftig qualmt und der Einbau des ESU-Dampfentwicklers vermutlich auch noch einen neueren Decoder verlangen würde.

e)entspricht nicht meinen Bedürfnissen. Die Kosten für den Umbau nähern sich dann auch schnell den Kosten für eine gebrauchte 78 mit modernen Technik. (Decoder: 200€, Dampfentwickler 70€, Getriebeumbau 300€

Abschließend wird noch Lokpersonal eingesetzt und die Radreifen und Radsterne werden rot lackiert.

II) Wenn eine Lok mit Gleichstrommotor und Schneckengetriebe zur Verfügung steht:
Nach Ersetzung des Märklin-Decolder such einen ESU-Decoder fährt die Lok schon sehr gut. Will man Dynamik Steam, ist der Aufwand deutlich höher.
Der Einbau eines ggf. noch nicht vorhandenen Lautsprechers erfolgt wie oben beschrieben im Führerhausboden.
Wenn man den Sound softwaremäßig einstellt und einen 4 Ohm-Lautsprecher verbaut, ist das Ergebnis aus meiner Sicht schon recht gut.
Es bleibt ja immer noch die Möglichkeit, für ca. 2000€ ein Modell der neuen Generation zu erwerben.

Viele Grüße
Klaus
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Klaus Lübbe
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Axel.Paeprer, weichenschmierer, wintimbl

2

Samstag, 22. Mai 2021, 09:12

Hallo Nachtmensch Klaus,

wer so einen, sehr guten und reichlich detaillierten Beitrag mitten in der Nacht verfasst, muss ein nachtaktiver Mensch sein.

Eigentlich interessierte mich dieser Beitrag nicht so sehr, aber der ist so variantenreich beschrieben, dass ich ihn durchgelesen habe.
Dann fällt mit ein: Ich habe auch eine alte 78, analog mit Sound. Mein Bruder hatte sie mal nachträglich auf digital umgerüstet mit einem Decoder von Profilok?, glaube ich.
Das ist aber Asche. Vielleicht werde ich sie irgendwann auch mal umbauen lassen.

Danke für den wirklich guten Beitrag.

Nette Grüße

Wolli

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3

Samstag, 22. Mai 2021, 18:01

Hallo Klaus,

ganz herzlichen Dank für die Anleitung. Lese Sie mir demnächst mal in Ruhe durch und entscheide dann, welchen Weg der Um- und Aufrüstung ich gehe.

Super!! :)

Viele Grüße

Michael

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4

Sonntag, 23. Mai 2021, 00:37

Die Lok im Einsatz:
https://www.youtube.com/watch?v=lRcAgAC7pJc&t=97s
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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5

Dienstag, 25. Mai 2021, 08:42

Hallo,
es gibt noch eine nicht erwähnte Variante.
Es gab die 78er ganz früher auch als Gleichstromvariante.
Diese setzte ich unverbaut im Garten auf der analogen LGB ein.
Da das Getriebe nicht selbst hemmend ist, läuft sie butterweich mit einem Riesenauslauf.
Ne V 100 (Wolli: Nr 9), eine 38 und eine 55 habe ich auch noch als Gleichstromversion.
VG
Joachim

6

Dienstag, 25. Mai 2021, 09:41

Da das Getriebe nicht selbst hemmend ist, läuft sie butterweich mit einem Riesenauslauf.
Auch ich bin ein großer Fan der älteren Diesel- u. Dampfloks aus dem Hause Märklin und habe derzeit mehrere BR 55, 38 und 78 in Arbeit:
-Radsätze in 1Pur
-SB-Modellbau Glockenanker Motor
-Einbau eines zeitgem. Decoders ohne Geräuschelektronik (brauche keinen Lärm; das satte klackern über die Schienenstöße genügt)
-div. opt. Ergänzungen

Insbesondere die BR 78 ist eine sehr schöne Lok und biete wie eingangs von Klaus beschrieben mannigfaltige Verbesserungsmöglichkeiten.
Habe vor Jahren (und aktuell wieder) eine so umgebaut, dass die Führung tatsächlich über die Drehgestelle erfolgt.
Für mich ist die 78 mit ihren symmetrischen Radständen eine der schönsten wenn nicht die schönste Dampflok überhaupt.

Auch die V60 - bei mir die 260 423 - besitzt ein nicht hemmendes Getriebe und kann in Verbindung mit einem Glockenankermotor von Hand geschoben werden
und besitzt fantastische Laufeigenschaften, wie andernorts in älteren Beiträgen schon mehrfach bestätigt wurde.

Gruß
Rolf

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7

Dienstag, 25. Mai 2021, 11:40

Oldie is Goodie...

Ich auch, ein bekennender Altwarenfahrer der 1 Loks aus Göppingen.
78 und 38 bekamen schon zu Beginn der 1990er ein SB-Getriebe und danach ab und an bei jedem größeren BW Aufenthalt Digitaldecoder, Geräusch, lackierte Radreifen.....
Der Raucher ist der sogenannte *Sperdampf-Entwickler* von damals. Der muss immer schön in Flüssigkeit schwimmen damit er ja nicht durchbrennt. Bei guter Füllung verhält er sich wie ein junger Vulkan.

Geräusch ist jenes von Dietz-Exclusiv, mir gefällt besonders das *Stampfen* naja und laut ist sie sowieso.

Guckt mal....L.G. Peter

https://www.youtube.com/watch?v=4n7O2WaiTVM
Frei nach Loriot: -----> "Ich will einfach nur hier sitzen!"

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8

Donnerstag, 27. Mai 2021, 13:10

Da war doch was...

Hallo zusammen,

ja der Umbau(bericht) von Klaus ist wirklich klasse. Hut ab!

In der Tat bin auch ich bekennender Fan der älteren Märklin Modelle. - Ja natürlich sind die Neuauflagen von Märklin oder die Modelle der bekannten anderen Hersteller (K&K) deutlich besser und wertiger aber das ist hier ja nicht das Thema. Es geht vielmehr darum, was man aus den Maschinen machen kann wenn man es denn will.

Da das bei meinem eigenen Spur 1 Fuhrpark ein elementarer wenn auch nicht ausschließlicher Aspekt ist kann ich hierzu einige Beispiele zeigen. Am einfachsten geht das über einige Youtubevideos. Ich bin eigentlich gar kein Freund von "Schleichwerbung" für den eigenen Kanal, aber hier macht es total Sinn. Denn was sagt mehr als tausend Worte? Richtig - Ein Bild oder sogar ein Film.

Fokus ist hier mein Umbau der BR 78 410 aus der sicherlich bekannten Digital-Startpackung.

Erster und wichtigster Aspekt war bei mir natürlich :-) die Umnummerung auf eine Maschine aus meiner Heimat. Auf die Wittener 78 510 - vielen sicher als Museumsmaschine bekannt.

Ein passender Beschriftungssatz von Beckert sowie ein paar Herstellerschilder waren demnach gesetzt.

Zweiter Aspekt war eine deutliche Patinierung + weitere Superung. Ist bekanntlich Geschmackssache, ich habe aber die Gunst der Stunde genutzt und mit der Patinierung verschwand dann auch so mache sehr "plasik-haft" wirkende Stelle an der Lok.

Dritter und ebenfalls für mich elementarer Punkt war der Umbau auf einen zeitgemäßen Dekoder und Lautsprecher. In diesem Fall ein ESU XL 3.5er. Dazu hat mir ein befreundeter 1 er ein sehr schönes Soundfile zur Verfügung gestellt, das er für seine Kiss 78 kreiert hatte. Der Preussen-Lokpfiff meiner 78 ist auf den Modultreffen legendär und hat schon so machen Zuschauer "springen" lassen! :)

(Was mir heute noch fehlt ist der Umbau auf einen getakteten Rauchgenerator. Die ist schon in Planung, jedoch hat das "AW" meines Vertauens derzeit noch keine Kapa für den Umbau. Bin aber auf der Warteliste.)

Hier ein Vorstellungs-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=uzFPGFX8sII


Ein Video der 78 im Nahverkehr mit Umbauwagen:

https://www.youtube.com/watch?v=ULDW_f0EH68


Und ein Video mit Abteilwagenzug - die übrigens ebenfalls alte, gesuperte Märklin-Modelle sind

https://www.youtube.com/watch?v=YwjitC9dQ3E


Zu guter letzt ein Video, bei dem die Lok im Schleichgang eine Straße quert. Hier kann man sie noch einmal sehr schön im Detail sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=cNU9G2Owx7w


Auf meinem Kanal findet ihr noch weitere Märklin-Modelle die umgebaut wurden. Schaut gerne mal rein denndie Umbauten von 38, 18, 56 uvm. sind ebenfalls sehenswert.

Bitte entschuldigt meine kleine "Entgleisung" mit dem Zugschild "Ruhrschellverkehr" in einigen Videos. Ich bin mir der eventuellen Epochenverletzung bewusst - konnte es aber trotzdem nicht lassen :-)
Gruß

Matthias Koch

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"Tief im Westen - wo die Sonne verstaubt..."

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Matthias Koch« (27. Mai 2021, 13:19)


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Donnerstag, 27. Mai 2021, 20:35

Hallo in die Runde,
Ich hatte meine BR78 vor etwas längerer Zeit mit dem getakteten Rauchgenerator vom KM-1 ausgestattet und den alten Märklin-Decoder drin gelassen. Die Taktung erfolgt über Magnete an einer Achse.
Der Umbaubericht aus 2003 ist hier noch im Forum zu finden unter „Umbauprojekt BR78 Märklin...“.
Die Lok dreht übrigens noch immer ihre Runden und der RG funktioniert auch noch super...
Den Umbau kann ich nur empfehlen!
Gruß,
Kai
Der Ameisenbär

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Sonntag, 6. Juni 2021, 17:17

Hallo Matthias,
Dein Umbau der 78 410 betrifft ja eine Lok, die bereits den Gleichstrommotor und das Schneckengetriebe besitzt.
Hier kann der Antriebsstrang so belassen werden.
Ich habe aus der 78 459 (vergleichbare Lok aus einer anderen Startpackung) die Hamburger 78 064 (mit Tonnendach) gemacht.
Den Decoder habe ich gegen einen Loksound 4.0XL getauscht und den Lautsprecher durch einen Visaton mit 4 Ohm ersetzt.
Zu sehen ist die Lok als Vorspann vor der 40-jährigen 78 355, deren Umbau ich oben beschrieben habe:
https://www.youtube.com/watch?v=dGbW79JJ9WE&t=538s
Ein getakteter Rauchgenerator ist angedacht, aber noch nicht eingebaut.
Das Zusammenspiel mit der 78 355 klappt sehr gut, da letztere ein Stirnradgetriebe besitzt, womit diese zwar die 78 064 mit dem Schneckengetriebe unterstützt, aber nicht gegen diese Lok arbeitet.
Ich hoffe, dass ich dieses Doppel in Naumburg oder Apolda zeigen kann.
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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Sonntag, 6. Juni 2021, 18:46

Hallo Klaus,

Ja da hast du völlig recht. Vom Antriebsstrang her konnte man sie so lassen, wobei auch da noch Luft nach oben wäre, beispielsweise mit einem SB Motor. Der Aufwand lohnt bei den neueren Märklinmodellen mit DC Motor aber nicht wirklich.

Ich habe solch einen Umbau jedoch bei einer alten AC BR 55 gemacht. Da ich den SB Motor damals neu erwerben musste hatte, ich den Wert der Lok beinah verdoppelt damit. Es hatte sich aber definitiv gelohnt. Das Fahr-Verhalten ist damit so manchen hochpreisigen Maschinen ebenbürtig.
Gruß

Matthias Koch

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"Tief im Westen - wo die Sonne verstaubt..."

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Sonntag, 20. Juni 2021, 01:48

Ich wollte, es würde Nacht oder die Preußen kämen!

Diese Aussage wird dem Herzog von Wellington in der Schlacht von Waterloo zugeschrieben, als er von der französichen Übermacht bedrängt, das Blatt wenden wollte.
Heute vormittag häten wir lange auf die Nacht warten müssen, die Preußen waren aber schon da.

Es stehen an der Drehscheibe
78 064 vom Bw Hamburg Altona (aus 78 459/ Startpackung Mä55037)
78 013 vom Bw Hamburg Altona (aus 78 459 / Startpackung Mä55037)
78 235 vom Bw Hamburg Altona (aus 78 355 / Mä5746)
38 3379 vom Bw Trier (aus 38 3389 / Mä5597)
Bei den Umbeschriftungen wollte ich möglichst Hamburger Loks erhalten und zudem solche Loks auswählen, deren Aussehen Ende der 60er Jahre tatsächlich den Märklin Modellen entspricht.

Die 78 459 hat einen Gleichstrommotor, so dass der Antriebsstrang nicht umgebaut werden muss.
Der Decoder sollte aber einem ESU XL weichen
Bei 78 459 passt der Kessel, aber nicht das Tonnendach, siehe
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet1706.shtml
https://www.dampflokomotivarchiv.de/inde…56&action=image
https://bundesbahnzeit.de/seite.php?id=909
Die Lok war auch nicht in Hamburg beheimatet.
Passende Loks waren aus meiner Sicht 78 064
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet3591.shtml
(Mir liegt auch noch ein besseres Foto vor, an welchem ich aber keine Rechte habe)
und 78 013
https://www.dampflokomotivarchiv.de/inde…mage&position=1
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet3106.shtml
Beide Loks haben den Kessel mit 2 Domen und ohne oben liegenden Sandkasten sowie ein Tonnendach.

Den Umbau der ganz alten 78 hatte ich ja schon beschrieben
Bei der 78 355 passen Kessel und Führerhausdach (mit Klima-Aufsatz)
https://www.dampflokomotivarchiv.de/inde…52&action=image
die Lok war aber nicht in Hamburg beheimatet
Ich habe mich dann für die 78 235 entschieden,
https://www.dampflokomotivarchiv.de/inde…mage&position=1
Das Bild zeigt die Lok auch in ihrer Hamburger Zeit.

Richtig schwierig wurde es bei der 38 mit Wannentender, Tonnendach und Kesselanordnung DS
Die Nummer der Märklin-Lok 38 3389 passt nicht (andere Anordnung der Kesselaufbauten):
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet1437.shtml
Passende Loks sind 38 2193 vom Bw Plattling
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet2544.shtml
und 38 2636 vom Bw Tübingen.
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet2351.shtml

Ganz so weit im Süden sollte meine Lok nicht stationiert sein, aber die Wannentender-Loks der Bw Neumünster, Itzehoe und Husum waren fast alle Wendezugloks mit abweichendem Führerhaus.
So habe ich mich für die Trierer 38 3379 entschieden.
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/i…gedet1080.shtml
Sollte jemand eine passende norddeutsche 38 kennen, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Allen Modell-Loks ist gemeinsam, dass sie einen ESU XL-Decoder besitzen und unter DCC fahren.

Viele Grüße
Klaus
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Klaus Lübbe
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13

Sonntag, 20. Juni 2021, 11:26

Hallo Klaus,

gib mal bei der Eisenbahnstiftung in der Volltextsuche 38 1889 ein, die wäre immerhin in Köln zuhause.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

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Sonntag, 20. Juni 2021, 12:58

Hallo Michael,
die passt nicht, hat sie doch den Sandkasten vor dem Dampfdom (spätere Bauart) und nicht dahinter (frühere Bauart) wie die Märklin-Lok.
Zudem ist mir auch Moselriesling (Bw Trier) lieber als Kölsch (Bw Deutzerfeld), obwohl ich gerne Bier trinke... :)
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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15

Sonntag, 20. Juni 2021, 13:40

Hallo Klaus !

Sehr interessanter Beitrag . Ich habe ähnliches mit 4 Märklin P8 auf dem Schirm.

Allerdings in Epoche 2. Davon zwei alte "Plastikloks" und zwei Messing "Reklamations ruinen" (via playscout)

Dabei habe ich mir ähnlich wie Du Loks mit gewünschten techn. Unterschieden und räumlicher Beheimatungsnähe

rausgesucht. Fakt ist, das sich jede Dampflok fast immer durch Kesseltausch (andere Erhaltungszyklen) auch optisch

verändert hat. Ein Dampflokbetriebsbuch bei der Bahn war immer in Kesselheft , Stammheft (Loknummer) und Tenderheft

gegliedert, so das man bei Bedarf nur umgeheftet hat. Deshalb macht eigentlich nur eine zeitnahe Fotodokumentation des

gewünschten Zeitfensters Sinn. Selbst in kürzesten Abständen kann sich bei einer Lok ihr komplettes Äusseres verändern.

In den fünfzigern und sechzigern waren unabhängig vom Kesseltausch, auch noch Modernisierungen wie Lampentausch, Entfall

der Zentralverschlüsse, Wagner gegen Wittebleche , Niet gegen Schweißtender, und andere Dinge nicht selten.

Gute Basis sind die Baureihenbücher des EK und dann suchen, suchen, suchen. Und bitte Fotos nach Möglichkeit von allen Seiten.....

Gruß
Wolfgang

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16

Sonntag, 20. Juni 2021, 14:03

Hallo Wolfgang,
da gebe ich Dir recht, wenn es sich um Loks handelt, die noch voll unterhalten wurden.
Da meine Modellbahn "Ende der 60er Jahre in Norddeutschland" spielt, suche ich natürlich bevorzugt nach Bildern aus dieser Zeit.
Bei den Preußen (38, 78, 94, ...) genügen im Allgemeinen Bilder aus der Mitte der 60 Jahre, da ab dieser Zeit keine Kesseltausche o.ä. mehr an diesen Baureihen vorgenommen wurden.
Im Archiv von Albert Gieseler sind sehr viele Aufnahmen aus den Jahren 1965 bis 1967. Die betreffenden Loks habe dann keine größeren Veränderungen mehr erlebt, da die Ausmusterung meist kurz bevor stand.
Auch von Ulrich Budde, Stefan Carstens und Helmut Philipp gibt es sehr viele Fotos um 1966-1971.
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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Sonntag, 20. Juni 2021, 16:23

Hallo Klaus !

Auch da hast Du absolut Recht, aber man hat durchaus auch Tausche zur späten Zeit vorgenommen, wenn durch Unfälle oder großem Verschleiß

nach, aus zwei mach eins vorgengangen wurde .Bei der Auslauf Hu der 50 1494 (Bw Neuss/ex Hobu) Herbst 1974 in Braunschweig, wurde der Tender getauscht.

OT: War bei der Abholung mitgefahren (unterm Radar); O-Ton meines Meisters " Kannst ruhig genug Klamotten mitnehmen, Lok hat nen Kabinentender,

da können wir alles reinwerfen...Tja, der war durchgerostet....also Regeltender......und ein paar blöde Gesichter, als wir die Lok sahen...`

Gruß
Wolfgang

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18

Sonntag, 25. Juli 2021, 12:48

noch ein kurzen Film

Hier
https://www.youtube.com/watch?v=5Goo7lWHIjk
könnt Ihr die Lok noch einmal in Betrieb sehen.
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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