Moin,
Die DB und die einschlägigen Industriebetriebe entwickelten ab den fünfziger Jahren diverse Befestigungsmittel als Alternative zum Oberbau K. Der galt zwar als bewährt und ausgereift, war aber in seiner Vielteiligkeit teuer und hatte seine Schwachstelle in seinen federnden Komponenten: Federringe und Klemmplatten.
Eins der Entwicklungsergebnisse war doppelte Spannnagel Dna4, der sich im bekannten S49-Oberbau H verwenden ließ. Die Schienen liegen ohne Unterlage auf den Hartholzschwellen, die Schrägstellung wird durch 1:40 geneigte eingedechselte Auflager erreicht.
Diese Bauart tauchte etwa ab Mitte der sechziger Jahre auf. Er galt als hauptbahntauglich auch für hochbelastete Strecken (Stand 1968 ). Spätere Angaben sehen eine Verwendung bis etwa 22.000 Buttotonnen/Tag vor, in Radien unter 500 m griff man auf den Oberbau K zurück.
Für die Fräsung der geneigten Auflager habe ich eine einfache Vorrichtung angefertigt. Mit Positionierungs-Zapfen lassen sich die Fräsungen und auch die Bohrungen für die Spannnägel mit großer Wiederholgenauigkeit ausführen.
Die Vorrichtung hat auch eine Nut, die für die Bindung der der Schwellenenden mit Schwellenband Typ „Dörr“ gut geeignet ist (Bilder1-8 ).
Ich habe erst gar nicht versucht, die Dna4 selbst zu biegen. Ein halbwegs passender Vierkantdraht ist auch nicht marktgängig. Der Gießer meines Vertrauens hielt Äste mit acht Stück für machbar und das Ergebnis hat mich sehr positiv überrascht.
Die Montage war dank der vorbereiteten Bohrungen unkompliziert. Die Spannnägel werden gegeneinander versetzt gesetzt.
Zur Zeit des Einbaus wurden Schienen schon durchgehend verschweißt. Meine Strecke führt allerdings durch ein Bergsenkungsgebiet, weshalb die Schienenlängen auf 120 m beschränkt sind. Die Laschenstöße werden mit Teilen des Oberbau K erstellt.
Gruß
Jürgen