Guten Abend Spur 1 Gemeinde!
Heute wende ich mich mit folgendem Problem an Euch:
Meine gute alte BR 212, Märklin 5772 ruckelt nur noch über das Gleis. Das macht sie nicht plötzlich, sondern das Problem ist eher schleichend gekommen. Ohne angehängte Wagen war es zunächst kaum ausmachbar. Mit angehängten Wagen konnte man das Ruckeln an den Wagen gut erkennen. Mittlerweile ruckelt sie deutlich sichtbar auch ohne Wagen.
Hintergründe: die 5772 hat noch zwei Motore verbaut. In jedem Fahrgestell einen. Vor rund zwei Jahren habe ich einen ESU 5.0 XL Decoder eingebaut. Nach ersten Einstellungen lief sie butterweich. Auf dem Rollenprüfstand überprüft, beide Antriebsachsen liefen gleichzeitig an und vom Gefühl her auch hinsichtlich der Geschwindigkeit synchron. Das blieb auch viele Monate so.
Mittlerweile ergibt das oben genannte Bild.
Mein erster Gedanke: nun hat sich eines der Kunststoffritzel verabschiedet. Das Problem scheint ja bekannt zu sein.
Was habe ich gemacht? Beide Drehgestelle aufgemacht, beide Ritzel geprüft, sie sind einwandfrei, alle drehenden Teile gereinigt und leicht neu geölt, die Motorwellen mit den Fingern gedreht, beide drehen gefühlt mit gleichem Widerstand. Eine Schwergängigkeit ist nicht zu erkennen. Auf dem Rollenprüfstand ist aber deutlich zu erkennen, dass eine Antriebsachse einwandfrei läuft, die zweite aber erst bei Fahrstufe 3 zitternd zu drehen beginnt. Auch dreht letztere erkennbar langsamer als die andere. Das Ganze mit und auch ohne eingebaute Antriebsachse.
Da auf beiden Antriebsachsen noch Haftreifen drauf sind, lässt sich nun auch das Ruckeln der Lok auf dem Gleis erklären. Die eine Achse treibt an, die andere bremst dagegen.
Darauf hin habe ich sie auf dem Rollenprüfstand gut eine halbe Stunde mit mittlerer Last laufen lassen. Alles mal warm werden lassen und das Öl gut verteilen. Keine Änderung.
Vielleicht ein elektrisches oder elektronisches Problem (ich bin da wirklich kein Fachmann):
Beide Motoren sind parallel am Motorausgang des Decoders angeschlossen, vor beiden Motoren sind Entstördrosseln eingelötet. Auch der Versuch, verschiedene Decoder-Einstellungen der letzten Monate einzuspielen, hat keine Änderung gebracht. Gern übermittle ich meine Decoder-Einstellungen.
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Sollte es wirklich ein "sterbender" Antriebsmotor sein?
Ein kleiner Hinweis noch am Rande: wer jetzt meint, man sollte in diese alte Lok nicht weiter investieren, der hat nüchtern betrachtet sicher Recht. Aber mit dieser Lok, die ich mir von meinem ersten eigenen Gehalt gekauft habe, verbindet mich schon was Ideelles.
Egal was ich tun und aufwenden muss, diese Lok muss wieder laufen.
Vielleicht ist hier jemand, der dieses Problem kennt und es ggf. auch lösen kann. Irgendwie hoffe ich ja darauf, dass man anhand der Motoreinstellungen im Decoder, oder durch das Ausbauen der Entstördrosseln die Drehzahlen wieder angleichen kann. Was meint Ihr dazu?
Für Hinweise wäre ich Euch sehr dankbar!