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  • »schaeferwoh« ist der Autor dieses Themas

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Freitag, 12. November 2021, 20:27

Märklin BR 212 (5772) ruckelt zunehmend

Guten Abend Spur 1 Gemeinde!

Heute wende ich mich mit folgendem Problem an Euch:
Meine gute alte BR 212, Märklin 5772 ruckelt nur noch über das Gleis. Das macht sie nicht plötzlich, sondern das Problem ist eher schleichend gekommen. Ohne angehängte Wagen war es zunächst kaum ausmachbar. Mit angehängten Wagen konnte man das Ruckeln an den Wagen gut erkennen. Mittlerweile ruckelt sie deutlich sichtbar auch ohne Wagen.
Hintergründe: die 5772 hat noch zwei Motore verbaut. In jedem Fahrgestell einen. Vor rund zwei Jahren habe ich einen ESU 5.0 XL Decoder eingebaut. Nach ersten Einstellungen lief sie butterweich. Auf dem Rollenprüfstand überprüft, beide Antriebsachsen liefen gleichzeitig an und vom Gefühl her auch hinsichtlich der Geschwindigkeit synchron. Das blieb auch viele Monate so.

Mittlerweile ergibt das oben genannte Bild.

Mein erster Gedanke: nun hat sich eines der Kunststoffritzel verabschiedet. Das Problem scheint ja bekannt zu sein.

Was habe ich gemacht? Beide Drehgestelle aufgemacht, beide Ritzel geprüft, sie sind einwandfrei, alle drehenden Teile gereinigt und leicht neu geölt, die Motorwellen mit den Fingern gedreht, beide drehen gefühlt mit gleichem Widerstand. Eine Schwergängigkeit ist nicht zu erkennen. Auf dem Rollenprüfstand ist aber deutlich zu erkennen, dass eine Antriebsachse einwandfrei läuft, die zweite aber erst bei Fahrstufe 3 zitternd zu drehen beginnt. Auch dreht letztere erkennbar langsamer als die andere. Das Ganze mit und auch ohne eingebaute Antriebsachse.

Da auf beiden Antriebsachsen noch Haftreifen drauf sind, lässt sich nun auch das Ruckeln der Lok auf dem Gleis erklären. Die eine Achse treibt an, die andere bremst dagegen.

Darauf hin habe ich sie auf dem Rollenprüfstand gut eine halbe Stunde mit mittlerer Last laufen lassen. Alles mal warm werden lassen und das Öl gut verteilen. Keine Änderung.

Vielleicht ein elektrisches oder elektronisches Problem (ich bin da wirklich kein Fachmann):
Beide Motoren sind parallel am Motorausgang des Decoders angeschlossen, vor beiden Motoren sind Entstördrosseln eingelötet. Auch der Versuch, verschiedene Decoder-Einstellungen der letzten Monate einzuspielen, hat keine Änderung gebracht. Gern übermittle ich meine Decoder-Einstellungen.

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Sollte es wirklich ein "sterbender" Antriebsmotor sein?

Ein kleiner Hinweis noch am Rande: wer jetzt meint, man sollte in diese alte Lok nicht weiter investieren, der hat nüchtern betrachtet sicher Recht. Aber mit dieser Lok, die ich mir von meinem ersten eigenen Gehalt gekauft habe, verbindet mich schon was Ideelles.
Egal was ich tun und aufwenden muss, diese Lok muss wieder laufen.

Vielleicht ist hier jemand, der dieses Problem kennt und es ggf. auch lösen kann. Irgendwie hoffe ich ja darauf, dass man anhand der Motoreinstellungen im Decoder, oder durch das Ausbauen der Entstördrosseln die Drehzahlen wieder angleichen kann. Was meint Ihr dazu?

Für Hinweise wäre ich Euch sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüßen

Frank (Schäfer)
Spur 1 im Aufbau, ESU, iTrain und Bidib/Fichtelbahn

2

Freitag, 12. November 2021, 20:57

hallo Frank,

ich vermute, bei dem einen Motor sind die Bürsten abgenutzt. Ob man sie wechseln kann weiss ich nicht, kann ich mir aber vorstellen, dazu müßte man halt den Motor mal anschauen.
Gruß
Matthias

  • »schaeferwoh« ist der Autor dieses Themas

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3

Freitag, 12. November 2021, 21:17

Hallo Matthias,

vielen Dank für den Hinweis.
Das kann sehr gut sein, dass die hin sind. Die Maschine ist ja schon einige Meter gelaufen in den Jahren. Leider kenne ich mich mit diesen (kleinen) Motoren nicht aus. Bei den alten aus der BR 38 z.B. konnte ich die Bürsten selbst wechseln. Das war recht einfach.
Mit freundlichen Grüßen

Frank (Schäfer)
Spur 1 im Aufbau, ESU, iTrain und Bidib/Fichtelbahn

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »schaeferwoh« (13. November 2021, 15:03)


  • »Schlepp_Tender« ist ein verifizierter Benutzer

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4

Samstag, 13. November 2021, 09:14

Endlösung

Guten Morgen Frank Schäfer
Meine 212 Bj. 1981 hat den an Bord. Sie fährt zwar mittlerweile in Schweden ihr Arbeitsprogramm, doch dort läuft und läuft sie unentwegt. Extrem langsam zum Rangieren mit sonorem, fast nicht hörbarem *Motorgeräusch*.

Umbau nicht schwer und erstanden mit kleiner Münze! Eben für die Ewigkeit.

L.G. Peter
https://www.sb-modellbau.com/details/Spu…rom-Motor-51005
Frei nach Loriot: -----> "Ich will einfach nur hier sitzen!"

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5

Sonntag, 14. November 2021, 17:51

Ein Silberstreif am Horizont

Guten Abend!

Zunächst möchte ich Matthias, Peter und Wolfgang Lüdke für Ihre Unterstützung herzlich danken!

Die Idee von Matthias, dass es abgenutzte Bürsten sind, ging schon in die richtige Richtung. Wolfgang Lüdke, der mich auf anderem Weg erreichte, hat mir dann im Detail erklärt, wie man den Zustand der Bürsten, aber auch des Kollektors überprüfen kann.
Darauf hin habe ich gestern das betroffenen Drehgestell komplett auseinander gebaut und die Halter für die Bürsten am Motor entfernt. Und siehe da, die Bürsten oder Kohlen waren noch gar nicht so sehr abgenutzt. Doch wie von Herrn Lüdke vermutet, war der Kollektor, und hier ganz besonders die Übergangsrillen, deutlich verschmutzt. Nach seiner Beschreibung habe ich mit einer feinen Holzspitze die Rillen freigekratzt und anschließend alles mit Alkohol gereinigt.
Wo ich schon mal dran war, wurde das zweite Drehgestell ebenfalls zerlegt und der Motor gereinigt. Hier war der Abbrand nicht so stark.
Die gestrige Aktion kam fast einer Grundüberholung gleich.

Heute früh wurde alles wieder zusammengebaut und die ersten Testfahrten unternommen. Was soll ich sagen? Der Lauf des "defekten" Motors hat sich spürbar verbessert. Wenn auch noch immer ein leichtes Ruckeln im Betrieb zu spüren ist.

Zunächst kann das so bleiben, die Lok fährt. Auf Dauer bin ich damit jedoch nicht zufrieden. Langfristig werde ich wohl auf den Vorschlag von Peter zurückgreifen und zwei neue Motoren eines süddeutschen Anbieters einbauen.

Danke an alle!
Mit freundlichen Grüßen

Frank (Schäfer)
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Sonntag, 14. November 2021, 18:29

Hallo Frank,
in kleineren Baugrößen werden oft Ultraschallbäder zum Reinigen der Motoren/Kollektoren verwendet.
Das praktiziere ich auch in N mit großem Erfolg bei älteren Fleischmann Loks.
Wäre doch mal einen Versuch wert.
Ultraschallbäder gibt es regenmäßig für 20€ bei Aldi, Lidl, Tschibo,...
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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Sonntag, 14. November 2021, 18:39

Hallo Klaus,

das ist eine sehr gute Idee. Das kann ich ja mal probieren. Werde die Augen mal aufhalten nach einem Ultraschallbad.

Vielen Dank!

Schönen Abend noch!
Mit freundlichen Grüßen

Frank (Schäfer)
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Mittwoch, 19. Januar 2022, 10:25

Abschlussbericht

Guten Morgen!

Da leider auch die gründliche Reinigung beider Motoren im Ultraschallbad nicht den gewünschten Erfolg brachte, habe ich den Vorschlag von Peter umgesetzt und zwei neue Motoren bei einem renommierten süddeutschen Anbieter für Motoren und Getriebe bestellt.
Nach anfänglichen Problemchen, die aber Dank der Unterstützung des Anbieters schnell gelöst werden konnten, schnurrt meine BR 212 nun wieder butterweich über die Anlage.

Danke nochmals an Matthias, Peter, Klaus und Herrn Bussjäger für Eure Unterstützung und Ideen.
Mit freundlichen Grüßen

Frank (Schäfer)
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