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1

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 15:08

Wer ist in Frankreich eigentlich "Chef" auf der (Dampf)Lok???

Hallo allerseits,

hätte da mal eine Frage:

Vor ein paar Wochen habe ich ein Video über die 241-P-17 gesehen, in dem Hauprtsächlich aus dem Führerstand der Lok berichtet wurde.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich kein Wort verstanden habe.
Aber es kam mir die Ganze Zeit so vor, als ob der Chef auf der Lok in diesem Fall der Heizer (chauffeur), und der Lokführer (méchanicien) sein "Gehilfe" ist.
Der Heizer hatte offensichtlich den Buchfahrplan vor sich und auch der Geschwindigkeitsanzeiger ist offensichtlich auf der Heizerseite montiert.

Mir fiel nämlich mit der Zeit auf, das der Lokführer ständig zum "Heizer" hinüberschaute bis ich erkannte, das ein großer Tacho an der Führerhaus-Seitenwand des Heizers längs zur Fahrtrichtung angebracht war, auf den er die Geschwindigkeit der Lok exakt einstellte.
Auch schien der Lokführer die Meldungen des Heizers zu bestätigen und nicht umgekehrt.

Dem dass der Lokführer bei der Vorbereitung immer wieder Tätigkeiten an der Lok übernommen hat, die bei uns eher dem Heizer zugeschrieben werden, hatte ich zuerste keine Bedeutung zugemessen, da es sich ja um eine Museumslok handelt.
Auch dass noch zwei weitere Personen auf der Lok beschäftigt waren (einer öfnnete die Feuertüre und ein weiterer füllte die Ecken mit der Schaufel, welche der Stoker nicht abdeckte) fand ich anfangs nicht ungewöhnlich.

Als aber während der Interviews auf der Lok die Namen vom Heizer mit "chauffeur" und vom Lokführer mit "méchanicien" ergänzt wurden, mutete mir das dann doch etwas seltsam an.

Eigentlich hatte ich das auch schon wieder vergessen, bis Hans Holl gerade an anderer Stelle hier im Forum auf sein französisches Lokpersonal aufmerksam machte.
Da viel mir das Ganze wieder ein.

Und drum meine Frage an die Forengemeinde:

wer ist (oder war) "Chef" auf französichen Dampflokomotiven?

Freue mich über konstruktive Antworten von Euch.
Denn dumm zu sterben ist keine Option! ;) ...

... meint mit besten Grüßen der basti

  • »Gerald Thienel« ist ein verifizierter Benutzer

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2

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 15:52

Hallo Basti,

Ist dir bewusst, dass in Frankreich Linksverkehr besteht?

Und damit sind die Arbeitsplätze von Tf und Hz gegenüber den deutschen Verhältnissen getauscht....

Beste Grüße
Gerald Thienel

________________________

In Oberbayern - da, wo andere Urlaub machen....

3

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 15:59

Hallo Gerald,

das ist ja genau das Spannende an meiner Frage:
rechts sitz in Frankreich offensichtlich der, der das Sagen hat (so wie bei uns),
und links der, der den Regler bedienen muss.
Denn der ist in Frankreich links montiert. ;)

Also, wer von den beiden ist nun der Chef?

Gruß basti

P.S.: die Lok in dem Video war übrigens im Elsass ünterwegs. ;)

4

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 16:04

Hallo Basti,

bei 3.59 kommt auf der rechten Seite ein Zug entgegen. https://www.youtube.com/watch?v=QmfRBbgUNg4

Gruß Alex

5

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 16:16

Stimmt Alex,

das ist das richtige Video, aber ich hab das mit dem Elsass mit einem anderen Video verwechselt.

Ändert aber nichts an der oben geschriebenen Frage. ;)
Denn wenn die Lok im Elsass fährt, bleiben die Jungs trotzdem auf ihren Plätzen.

Danke für's Wiedefinden!
Gruß basti

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6

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19:17

Dampf à la française

Logischerweise steht der Lokführer links und der Heizer rechts.
Der Heizer interessiert sich überhaupt nicht für die angezeigte Geschwindigkeit auf dem, meine ich, Tachograf der auf der Führerseite kein Platz mehr hatte.
Der Tacho vom Lokführer befindet sich ziemlich weit oben.
Der Heizer hat wohl ein Streckenprofil auf dem Spikzettel damit er das Feuer entsprechend mit dem Stoker regulieren kann.

Wer bedient Bremse, Regler und Pfeife? Damit ist die Frage wohl eindeutig beantwortet.

Cordialement,

Alain.

7

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19:36

Hallo Basti,

natürlich ist auch in Frankreich der Lokführer der Meister und der Heizer sein "Gehherda". Aber wie immer auf Dampfloks entscheidet das Zusammenspiel der beiden!
Der Film zeigt ja einen Museumsbahneinsatz und da fahren auch oft höchst erfahrene Lokführer als "Linksaußen" mit (auf franz. Loks natürlich "Rechtsaußen ;-), um z. B. einem weniger dampferfahrenen Lokführer Gelegenheit zum üben zu geben.


Auch hier sind 2019 zwei Meister am Werk gewesen. Der eine ein Lokführer, der mal wieder die Heizerschaufel schwingen wollte und der andere ein Stellwerker, der schon Jahrzehnte Freizeit-Dampflokführer ist. Und beide Einser!
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

8

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 20:40

In dieser Szene aus dem französischen Film "La Bete Humaine" sieht man, wer der Chef der Lokomotive ist


https://youtu.be/_XpkR6sV_tg


Gruss
Fred

9

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 21:12


Auch hier sind 2019 zwei Meister am Werk gewesen. Der eine ein Lokführer, der mal wieder die Heizerschaufel schwingen wollte und der andere ein Stellwerker, der schon Jahrzehnte Freizeit-Dampflokführer ist. Und beide Einser!

Links unser geschätzter Wolfgang alias Ospizio! Unermüdlich tätig auf der Dampfbahn Furka-Bergstrecke.

Beste Grüsse

Herbert

10

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 21:57

Hallo Fred,

Danke für das interessante Video auf dem ab Min. 2 schön das Wasserfassen während der Fahrt zu sehen ist. Bereits ab Sek. 25 sieht man diesen Vorgang auch von aussen. Durch diese spezielle Art des Wasserfassens konnten französische Schnellzüge oft mehrere 100 km zwischen zwei Halten durchfahren.


Im Eisenbahnmuseum im elsässischen Mühlhausen ist ein Stück eines solchen Kanals dargestellt. Er ist sehr flach, also nur auf die Schwellen aufgelegt. Der "Schnorchel" vom Tender glitt wohl beim Wasseraufnehmen in ihm entlang?
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

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11

Freitag, 3. Dezember 2021, 06:13

Wasserfassen währen der Fahrt

Hallo Michael,

Im Film sieht man wie die "Wasserschaufel", auf Zeichen des Lokführers im Wasserkanal herabgelassen wird.
Funkrioniert selbstverständlich nur auf gerade Strecke.
Wenn ich mich gut erinnere, funktioniert es ohne zusätzliche Mechanik und wird das Wasser duchr die Fahrgeschwindigkeit mit einem Steigrohr in den Tender geschleudert.

Was es alles nicht gegeben hat, oder?
Übrigens ist ein Besuch in La Maison du Train seeehr empfehlenswert.


Scönen Gruß!

Alain.

12

Freitag, 3. Dezember 2021, 10:34


Das Auffüllen des Wassers während der Fahrt ist eine häufig verwendete Option; nicht nur in Frankreich, sondern auch in England (LNER) und den USA (NYC). Ich habe mich immer gefragt, warum das in Deutschland nicht angewendet wird.


Gruss
Fred

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13

Freitag, 3. Dezember 2021, 10:46

Meister

Hallo,
Zuerst mal Danke an Michael für das schöne Bild von mir und meinen Meister auf der Hz.
In meiner Heizerzeit hatte ich auch einen Lokführer,der zwar nicht mehr den weissen Kreidestrich auf dem Führerstand zog,aber seine Heizer in der dritten Person

ansprach.Ist warschein lich den Jüngeren nicht mehr so geläufig.Beispiel: Hat Er den Bläser immer so weit auf? Hat mich dieser Lokfüherer bei Fahrt im Donautal mit

vielen Tunnels und geschlossenem Regler gefragt.Meine Antwort war damals: Ja,Er hat!Von da an waren wir wie bei der Eisenbahn üblich per Du.
Als wir die schweren Güterüge Böblingen-Singen Htw mit zwei Dampfloks gefahren hatten,und junge Lokführer dabei hatten,war es normal,dass auch mal der Lokführer

auf die linke Seite wechselte und die Mandoline(Heizerschaufel) schwang.Dann fuhr halt der Heizer ein Stück.
Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (3. Dezember 2021, 21:58)


14

Freitag, 3. Dezember 2021, 10:58

Guten Morgen Fred,

ganz einfach, es gab in Deutschland keine Notwendigkeit dafür, denn die Abstände der Zughalte waren stets kurz genug um mit 30m³ Wasservorrat hin zu kommen. Lediglich im Güterverkehr gab es m. W. vereinzelt reine "Wasserhalte".


Bild: Eisenbahnstiftung
Fürs Wasserfassen unterwegs gab es ja die (Gelenk-) Wasserkrane in den Bahnhöfen, so positioniert daß sie ohne weitere Umstände genutzt werden konnten.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

  • »Martin Küth« ist ein verifizierter Benutzer

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Beruf: FM Elektroniker

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15

Freitag, 3. Dezember 2021, 13:03

Moin

Wieviel Wasser wurde den beim Wasserfassen während der Fahrt aufgenommen? Ich kann mir nicht vorstellen das auf z.B. 1 km mehr als 200 Liter zusammenkommen.

Gruß Martin
www. spur1-hannover.de

16

Freitag, 3. Dezember 2021, 13:44

Wikipedia:
4.290 l konnten in 400 m abgeholt werden

American-Rails.com:
könnte 3,3 Gallonen Wasser pro linearem Fuß Trog bei 70 mph . aufnehmen (12 l / 30 cm = 40.000 l / km)

Also nur etwas mehr als 200 l :)

Gruss
Fred


17

Samstag, 4. Dezember 2021, 09:30

Guten Morgen Fred,

ganz einfach, es gab in Deutschland keine Notwendigkeit dafür, denn die Abstände der Zughalte waren stets kurz genug um mit 30m³ Wasservorrat hin zu kommen. Lediglich im Güterverkehr gab es m. W. vereinzelt reine "Wasserhalte".
Moin, das hat nichts mit "Notwendigkeit" zu tun.
Es gab einfach kein Angebot.
Die Engländer (LNER) hatten einen Metropolitan schon in den 50gern:

British Transport Films: Elizabethan Express - Bing video

VG
Joachim

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