Sie sind nicht angemeldet.

1

Sonntag, 22. Mai 2022, 22:10

Kleine Drehscheiben fürs Kohlenlager

Hallo Einser,

im BW Ottbergen erfolgte die Bekohlung der Lokomotiven durch Kohlehunte.
Zwei Kräne der Bauart Ruge hoben die gefüllten Hunte über die Tender .
Bis 1962 wurden die Hunte auch noch von Hand gefüllt, danach stand ein Fuchs Bagger zur Verfügung.
Im weitläufigem Kohlenlager wurden die Hunte auf Feldbahngleisen verschoben.
Insgesamt lagen 7 ( ! ) kleine Drehscheiben in und um den Kohlenbansen herum um alle Ecken zu erreichen.
Viele Vorbildinformationen konnte ich zu den Scheiben leider nicht finden.
Der Durchmesser ist mit 1200mm angegeben und ich hatte dieses Bild.



Den Teller habe ich dann aus 3mm MS Blech gedreht.
Die Achse aus 6mm Ms Rund ist eingelötet und die Grube entstand aus einem Stück Stahlrohr D 42 / 38 mm.
Die Einzelteile seht ihr hier :



Zusammen gebaut sieht es dann so aus.





Der Kohlenhunt stammt von Michael Foisner.
Er ist natürlich noch nicht fertig !
Dazu gibt es später dann einen kleinen Baubericht.

Scheibe und Grubenrand wurden nach dem Sandstrahlen Brüniert und mit Puderfarbe leicht gealtert.



Was denkt ihr ?
Reicht das an Patina ?
Es kommen nämlich noch ein paar Scheiben.



Soweit erstmal für heute.
Was noch fehlt sind die Gleisanschlüße.
Aber dazu müssen erst einmal ein paar Gleisjoche her.

Viele Grüße
Andreas
»Andreas« hat folgendes Bild angehängt:
  • IMG_20220513_182548.jpg

2

Sonntag, 22. Mai 2022, 22:43

Hallo Andreas,

finde die Patinierung klasse, die Kohlenlader hatten die Drehscheiben sicherlich einigermaßen sauber gehalten damit sie leichtgängig blieben


Hab mir mal erlaubt in eines Deiner Bilder die Schienen rein zu malen. Die liefen um die Ecken durch damit die bis zu einer Tonne schweren Hunte nicht nebenrauslaufen können. Wie hast Du dir denn da die Befestigung vorgestellt?
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

3

Montag, 23. Mai 2022, 14:44

...ich finde...

..Deine Arbeit hervorragend...die Patinierung ist für´s erste sicher ausreichend...der Endzustand ergibt sich dann beim Einbau...

Beim Blick auf Dein Original sieht man ja doch einen "diskreten Krümelbelag" und Scheiben, die evtl. nicht so oft benutzt werden sehen dann etwas schmutziger aus...

Ich bin mir aber sicher, dass Du das stimmig hinbekommst 8)

LG

Michael
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

4

Montag, 23. Mai 2022, 18:08

Wie hast Du dir denn da die Befestigung vorgestellt?


Wie ist das denn beim Vorbild gelöst? Auf dem Foto kann ich da nichts genaues erkennen. Sind die vielleicht geschweißt?

Gruß
Jürgen

5

Montag, 23. Mai 2022, 18:27

Hallo,

hier die Katalogseite eines der Hersteller dieser Scheiben.





Die Schienen sind an der Unterplatte angenietet oder angeschweißt.

Viele Grüße
Markus

Beiträge: 723

Beruf: Konstrukteur, Dozent an der HWK München - Oberbayern

  • Nachricht senden

6

Montag, 23. Mai 2022, 18:35

Hallo Jürgen,

in der guten alten Zeit war das sozusagen ein "Normteil".
Es gab verschiedene Varianten und Hersteller.
Allen gemeinsam war die sehr flache Bauweise.
Die Drehscheibe sollte ja ohne großartige Gründungsmaßnahmen schnell überall eingebaut werden können.
Daher stabile Stahlplatte mit Drehzapfen. ( Konnte man auch einfach auf Kies oder sogar Torf verlegen.
Die eigentliche Drehscheibe lief auf Rollen und konnte mit 2 Mann einfach nach oben abgezogen werden.
( Reinigung oder Zerlegung wegen Umzug. )
Die kurzen Anschlußgleise waren fest auf der Grundplatte befestigt.
Die Drehscheiben wurden meist gar nicht auf dem Untergrund befestigt,
sondern wurden von den abgehenden Gleisen in Position gehalten.

Hier mal ein Foto.


Gruß
Michael
»Michael Foisner« hat folgendes Bild angehängt:
  • feldbahndrehscheibe.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Foisner« (23. Mai 2022, 18:52)


7

Dienstag, 24. Mai 2022, 09:22

Zeichnungen und Tabellen

Moin,

ein bißchen Wühlen in meinen Unterlagen brachte dieses Ergebnis hervor:





@Andreas:
Demnach müsste in der Mitte nur ein Ring liegen. Wahrscheinlich liegt da soviel feiner Dreck, dass es wie eine runde Fläche wirkt.

Gruß
Jürgen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Herzstück« (24. Mai 2022, 09:27)


8

Dienstag, 24. Mai 2022, 16:23

Hallo Einser,

vielen Dank für Euer Feedback und die zahlreichen Vorbildinformationen.
Die Drehteller sind mittlerweile alle fertig gedreht und brüniert.



Die Gruben, die es ja so beim Vorbild gar nicht gibt, werden nochmal überarbeitet.
Den oberen Durchmesser habe ich bis auf 0,5mm Wandstärke abgedreht. ( hier links )



Dieser Bund ist ja auf dem Ottbergen Bild gut zu sehen.
Jetzt fehlen noch die Aussparungen für die Hornschienen.
Michael Staiger hatte diese in seinem Beitrag ja schon eingezeichnet.
Die Taschen hierfür werden ca. 2mm tief da ich das Code 83 Gleisprofil verwenden möchte.

Nun noch zu Michaels Frage :
Zum Einbau in die Anlage wird die Grube in ein quadratisches " Brettchen " eingesetzt.
Hier werden dann auch die Hornschienen befestigt .

Vielen Dank für eure Hilfe
Andreas

9

Sonntag, 28. August 2022, 19:09

Hallo Einser,

nachdem ich jetzt doch einiges an Infos zu den Drehscheiben von Euch erhalten habe habe ich die Modelle noch einmal komplett umgebaut.
Die Grube entfällt und wird durch ein Basisblech ersetzt.
Hier beim Vorbild .



Im Modell aus 1mm MS Blech.
Von der Grube wird nur noch ein kleiner Ring verwendet.



Für die Hornschienen habe ich mir 2 Vorrichtungen gebaut.



Unten links die Biegevorrichtung und auf dem Brett wurde dann gelötet.
Und so sehen die fertigen Drehscheiben jetzt aus :





Es fehlen noch die Bohrungen im Schienensteg.
Diese werden nur nach Bedarf noch beim Einbau gebohrt.

Demnächst geht es dann mit dem nächstem Ottbergen Projekt weiter.
Hier schon mal ein Vorgeschmack .



Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
Andreas
»Andreas« hat folgendes Bild angehängt:
  • IMG_5340.JPG

Beiträge: 576

Wohnort: Niederrhein

Beruf: Ehemaliger Wissenschaftlicher Angestellter - Jetzt Zeitgenießer

  • Nachricht senden

10

Mittwoch, 31. August 2022, 22:24

Hallo Andreas,

ich finde, dass sieht mal wieder Klasse aus.

Eine Frage: Wenn ich das richtig sehe, muss die eigentliche Drehscheibe um die Höhe des Spurkranzes tiefer liegen, als die zu und abführenden Schienen, damit man die Hunten ohne Probleme auf die Scheiben draufschieben kann. Habe ich das richtig gesehen und verstanden?

Viele Grüße

Michael

11

Mittwoch, 31. August 2022, 22:36


...
Eine Frage: Wenn ich das richtig sehe, muss die eigentliche Drehscheibe um die Höhe des Spurkranzes tiefer liegen, als die zu und abführenden Schienen, damit man die Hunten ohne Probleme auf die Scheiben draufschieben kann. Habe ich das richtig gesehen und verstanden?

Viele Grüße

Michael

Hallo Michael,

haste richtig erkannt und im Beitrag 7 sind auch Querschnittszeichnungen zu sehen.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

12

Samstag, 24. Dezember 2022, 11:42

Eingebaut im Kohlenlager

Hallo Einser

Zum Abschluß nur nochmal 3 Bilder der ersten eingebauten Drehscheiben.





Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr !
Andreas

13

Sonntag, 25. Dezember 2022, 12:13

..ja...

... ich bin begeistert, sieht wahrlich sehr realistisch aus, ein kleines Detail mit toller Wirkung...
..danke fürs Zeigen...
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Spur1pur« (25. Dezember 2022, 15:40)


14

Mittwoch, 18. Januar 2023, 13:01

Was ist denn hier passiert ?

Hallo Einser,

eigentlich war dieser Baubericht ja schon abgeschlossen.
Doch dann fand ich dieses Bild im Netz. ( hier nur ein Ausschnitt )



Da lehnt ein durchgebrochener ( ? ) Drehscheibenteller an der Bansenwand in Ottbergen.
Habt Ihr eine Idee was hier passiert ist ?

Da mir das Motiv sehr gut gefällt habe ich das dann auch im Modell umgesetzt.
Ich hatte ohnehin einige Teller mehr gedreht und so fiel einer der Laubsäge zum Opfer.



Zum Abschluß noch ein Bild der drei jetzt schon eingebauten Drehscheiben.



Es hat sich noch ein wenig was verändert.
Über den Bau des Bansen gibt es dann aber später einen eigenen Baubericht.

Viele Grüße
Andreas

Beiträge: 723

Beruf: Konstrukteur, Dozent an der HWK München - Oberbayern

  • Nachricht senden

15

Mittwoch, 18. Januar 2023, 15:08

Hallo Andreas,

der Drehscheibenteller war aus Grauguß.
Das ist relativ spröde.
Vermutlich ist etwas Schweres drauf gefallen.
Ein Kohlenhunt hätte genug Gewicht, um den Drehteller zu zerschlagen.


Grüße
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Foisner« (19. Januar 2023, 19:24)


16

Mittwoch, 18. Januar 2023, 17:27

hallo Andreas im letzten Bild ist der Unterbau mit einem Aluprofil erkennbar, kannst Du dazu etwas erzählen? Ich gehe mal davon aus, dass Du die Szene nachträglich irgendwie in Dein Arangement einsetzt, oder.....?

LG

Michael
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

17

Donnerstag, 19. Januar 2023, 17:41

Hallo Einser

Ich denke Michael F. hat Recht.
Zwei der Drehscheiben lagen direkt im Schwenkbereich der Kohlenkrane.
Von daher ist es gut möglich das ein Kohlenhunt mal eine unsanfte Landung hatte.

Und zu Michael`s Frage nach dem AL Profil:
Bei der Grundplatte für den Kohlenbansen hatte ich mich für eine 10mm Acrylglasplatte entschieden.
So stabil das Material auch ist, so schwer ist es auch.
Bei 1000 mm x 335 mm Grundfläche hängt die Platte durch.
Daher habe ich 2 Vierkantrohre 23,5 mm x 23,5 mm mit je 4 Schrauben M6 untergeschraubt.
Später beim Einbau in das Modul können diese dann wieder entfallen.




Über den Bau des Bansen gibt es aber auch nochmal einen kleine Baubericht.

Viele Grüße
Andreas

18

Sonntag, 22. Januar 2023, 13:57

...vielen Dank...

...für die Info....ich hatte schon an ein attraktives alternatives System des modularen Aufbaus Deiner werdenden Nachbildung des BW Ottbergen gedacht. Die Kante sah so präzise aus :thumbup:

Ich bin immer noch auf der Suche nach praktikabelen Lösungen, die nicht dazu führen, das an Modulübergängen "Sprungschanzen" entstehen und man dennoch nicht unnötige Kilos erzeugt.

LG

Michael
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......