Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Spur 1 Gemeinschaftsforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Donnerstag, 14. Juli 2022, 17:03

Baubericht - Stockwinde für Lok und Werkstatt

Hallo,

der Stockwinden Bausatz besteht aus zwei Neusilber Gussbäumen – GB1 mit den Gehäusehälften und GB 2 mit den Anbauteilen





Sein Zusammenbau ist zwar fast selbsterklärend, doch es empfiehlt sich, an der ein-und-anderen Stelle etwas zu beachten, dass im nachfolgenden hier angeführt wird.

Zunächst die Übersicht und Teilebezeichnung des Bausatzes





Schritt 1
Die Gehäuseteile vom GB 1 trennen.
Optional: Eine Gehäusehälfte am GB belassen. So kann diese zur weiteren Bearbeitung in einen kleinen Tischschraubstock / „Montageschraubstock“ sicher gespant werden.


Schritt 2
Die Kanten abziehen, um diese etwas zu planen. Die Gehäusehälften immer mal wieder zusammenstecken und die evtl. Spaltmaße kontrollieren – gegebenenfalls weiter anpassen. Es handelt sich in der Regel nur um hundertstel mm, da ein Guss leider nie identisch ist





Schritt3
Die Gehäusekanten etwas mit Lot verzinnen.





OPTION: Bereits jetzt könnte die Zahnstange – von außen eingeführt – mit eingelegt werden. Dabei kann es passieren, dass sie mit angelötet wird und sie in der Höhe nicht mehr verschieben ließe.

Soll sie beweglich bleiben, erst nach dem Zusammen löten der Gehäusehälften einstecken – s. Schritt … Dafür die Zahnstange im obersten Drittel leicht wie abgebildet, biegen. So läßt sie sich durch die rechteckige Öffnung im oberen Bereich des zusammengelöteten Gehäuses, einführen. Anschließend wieder vorsichtig + gefühlvoll zurück biegen




Schritt 4
Zwischen zwei geeigneten Klemmwerkzeugen fest einspannen. Dabei die Stellen mit Schraubnachbildungen etc., durch Holzstückchen schützen.
Von außen beidseitig Flussmittel auftragen und mit breiter Lötspitze das Gehäuse aufheizen und die Naht nachziehen.






Bei der Arbeit mit Flamme, auf die Holzstücke achten.


Schritt 5
Nach der Lötung wässern





Schritt 6
Anschließend gründlich versäubern – Glashaarradierer / Stahlbürste im Proxxon






Schritt 7
Obere „Abstützung“ in die Zahnstange einlöten. Hierfür den Zapfen um die Hälfte kürzen, sodass das Bauteil auf der Zahnstange sitzt.
Im Vorstellungsbericht der Stockwinde ist mir - trotz Vorbildfotos - ein Fehler bei dem Muster passiert: Ich hatte den Zapfen nicht genug gekürzt!!





Schritt 8
Handkurbel vom GB trennen, versäubern und auf das Zahnrad auflöten. Zahnrad wie auf der Abbildung zusehen, vom GB trennen.





Mit dieser Verlängerung ergibt sich eine bessere Führung zum Einsetzen und Verlöten in das Gehäuse.





Schritt 9
Sperre wie abgebildet vom GB trennen





Am Zapfen etwas verzinnen




Schritt 10
In der Serie, ist das obere Loch nun mit 0,8 mm und das untere mit 0,7 mm aufbohrt. Um die Löcher herum etwas verzinnen.






Schritt 11
Zunächst das Zahnrad mit der Handkurbel im Gehäuse einlöten (untere Loch). Danach die Sperre einlöten (obere Loch)
Dabei darauf achten, dass die Zunge der Sperre in einer Lücke des Zahnkranzes liegt. Hier einen kleinen Lötpunkt setzen um beide Teile miteinander zu verbinden. Dies gibt den filigranen Teilen einen guten Halt.





Schritt 12
Zum Abschluss – (sofern noch am GB – auch die zweite Gehäusehälfte vom Gußbaum lösen)
Stockwinde mit dem Bodenteller verbinden.


Um die Stockwinde z.B. aufrecht stehend auf dem Umlauf einer Lok zu platzieren, können der Verschluss und die Halterung verwendet werden.









Und zu guter Letzt noch mal wässern / entfetten z.B. als Vorbereitung zum Brünieren oder anderweitig farblich behandeln...


Viel Spaß!


Herzliche Grüße
Andreas Schuster



Nachtrag: Diese Beschreibung erhebt keinen Anspruch auf eine Ausschließlichkeit, dass nur dieser vorgestellte Weg zum Ziel führt. Zu Alternativen / Ergänzungen etc. – diese bitte anfügen! ;-)

2

Donnerstag, 14. Juli 2022, 21:13

Hallo
Wo und wie kann man die Winden bestellen?
Und welchen Preis haben Sie?
Mit freundlichem Gruß
Thomas Eke

3

Donnerstag, 14. Juli 2022, 21:29

Hallo Andreas,

das Teil ist ja wirklich eine Augenweide. Ich könnte mir noch eine weitere Detailierung vorstellen:

Was noch fehlt ist ein funktionierender Antrieb. Mit einem zusätzlichen Zahnrad wäre das relativ einfach zu realisieren (das als Zahnrad bezeichnete Teil ist ja das äußere Sperrklinkenrad). Folgende Vorgehensweise:
• Zahnrad mit Vierkantbohrung
• Welle an der Kurbel mit Vierkant für den Antrieb des Zahnrades
• Verlängern der Welle durch den hinteren Gehäuseteil
• Fixieren der Kurbelwelle gegen Herausfallen
• Fertig
Wer brauch so etwas? Keiner! Aber alleine die Vorstellung, dass es realisierbar ist, wäre mir Motivation genug.
Das soll in keiner Weise Kritik an dem Bausatz sein, bitte nicht falsch verstehen.

Wolfgang

4

Donnerstag, 14. Juli 2022, 22:07

Hallo Wolfgang,

der Gedanke kam mir natürlich auch gleich und wenn die Zahnstange einen Norm-Modul (0,5?) hat dann könnte das ja wohl mit einem passenden Zahnrad (5-6 Zähne?) ohne viel Aufwand von jedem der will gemacht werden. Andreas hat das ja hervorragend vorbereitet, bin ganz begeistert von diesem Teil. Hatte in meiner Eisenbahndienstzeit zwar Zahnstangenwinden regelmäßig der jährl. Prüfung unterzogen, musste aber diese Bauarten stets ausmustern, da die Kollegen lieber neuere, leichtere Ausführungen wollten.


konnte immerhin noch eine mit Holz-Trägern von meinem Schwiegervater erben.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

5

Donnerstag, 14. Juli 2022, 23:47

Hallo Herr Eke,

vielen Dank für Ihr Interesse.

Da dies "nur" der Baubericht ist, bitte einmal in der Rubrik "Werbung" unter (bzw. diesem Link folgen) "atelier an.schu - Stockwinde für Werkstatt und Loks" schauen. Dort ist alles aufgeführt.


@Wolfgang,
in der Tat, solche Überlegungen standen zunächst auch an ;-)
Aber leider läßt sich soetwas mit Gussteilen nur als Einzelmodell mit vielen Anpassungen
realisieren. Da sind Frästeile schon in der Wiederholungsgenauigkeit vorteilhafter.

Um dem Ganzen noch eine weitere Spitze zu geben: Meine Vorstellung ging weiter in die Richtung, die Zahnstange von unten mittels eines Servos hochzuschieben, wenn es
gelänge eine Figur an die Kurbel "zu bekommen", die dann mit ihrer mitgeführten Bewegung, die Zahnstange "hochkurbelt". Ähnlich dem "Schrankenwärter"

https://www.youtube.com/watch?v=U1ze5HP8Cag

In solchen "Kleinigkeiten" kann man sich ganz schnell drin verlieren ;-)

Herzliche Grüße
Andreas

6

Donnerstag, 11. August 2022, 22:44

Hallo zusammen,

ein kleines Update zur Stockwinde – nichts weltbewegendes, nur eine kleine „Fingerübung“ … ;-))
Eigentlich ist sie ja nur ein "Dekostück". Aber hat man sie erst mal zusammen gebaut, juckt es in den Fingern, die Nächste etwas zu „individualisieren“.

Während an anderen Stellen über die Umsetzung der beweglichen Handkurbel /Zahnstange getüftelt wird (worauf ich sehr gespannt bin!!) , habe ich mich der Abstützung /“Gabel“ auf der Zahnstange angenommen.


In der Bastelkiste fand sich noch ein Niet mit einem Kopf von 1,0 mm und 0,6er Schaft.




Zunächst den angegossenen Zapfen von der Gabel trennen




Den stehengebliebenen Rest plan feilen, einspannen, ankörnen und ein (in diesem Fall) 0,6er Loch bohren. Sollte der Niet zu eng drin sitzen – das Loch etwas aufreiben.




Je nach vorhandenem Niet evtl. dessen Schaft etwas kürzen. Das Loch in der Zahnstange zudem mit 0,6 mm Bohrer vertiefen. Passprobe, wie weit sich der Niet einsetzen läßt. Je nach Kopfform des Niets, kann dieser etwas flacher gefeilt werden. Auch die Nietnachbildung an der Gabel verträgt für die Optik einige Feilstriche.
Wer die Zahnstange wie oben beschrieben erst nach dem Zusammenbau des Gehäuses einsetzt, macht dies nun an dieser Stellen – bevor …




… der in der Länge angepasste Niet bekommt etwas Lot ans Ende und danach noch etwas Flussmittel an das Lot




Nun den Niet in das zuvor gebohrte Loch der Zahnstange setzen.
Von außen den Lötkolben mit der flachen Seiten einer breiten Spitze (ca. 380o ) einen Moment an an den Bereich der Zahnstange drücken, in der sich das Ende des Niet befindet. Die eingeleitete Hitze, erhitzt auch den Niet mit dem Flussmittel im Innern sehr gut und lässt das Lot schnell flüssig werden.




Ein unscheinbares Ergebnis … ;-))




Herzliche Grüße
Andreas