Ich begrüße alle Freunde und Interessierte der Modelleisenbahnanlage in Hamburg!
Am Beispiel des MEHEV will ich hier auch auf das Schicksal anderer Vereine aufmerksam machen, die ihre Bleibe verloren haben, einschließlich allgegenwärtiger Geldsorgen.
Einfach nur Pressemeldungen weiterzugeben ist hier nicht mein Ziel. Gerade im Spur 1 Gemeinschaftsforum werden besonders hohe Maßstäbe angelegt...
Ausgewogen zu berichten, Inhalte sortieren und einordnen, ist mein höchste Ziel.
Im vorliegenden Bericht habe ich mir schwergetan, gute Nachrichten zu formulieren. Dazu habe ich lange üben müssen
, um mit scharfem und fokussiertem Blick auf die wichtigen Dinge zu schauen, da ich hier auf die neuesten Entwicklungen eingehen möchte.
Ich will Euch Einblicke und Ausblicke gewähren:
Einblicke
Derzeitige Herausforderungen des Vereins:
Bei meinen Gesprächen betone ich immer wieder, dass sich der MEHEV dieses Jahr auf die Räumung des Museums inklusive der Auslagerung der "Schätze" konzentrieren muss. Im nächsten Jahr werden dann die Standortfindung und die Suche von Förderern in Unternehmen, Stiftungen und Politik intensiviert.
Wie andere Vereine auch muss der MEHEV kräftig sparen. Von den Rücklagen können die Einlagerung der Exponate für 5 Jahre bezahlt werden. Bis dahin ist ein Neustart dringend erforderlich. Falls dies nicht gelingt, muss der Verein aufgelöst werden. Dies kann nur mit Sponsoren abgewendet werden.
Der Verein benötigt dazu einen Saal von mindestens 400 m² zzgl. 100 m² Werkstatträumlichkeiten in unmittelbarer Nähe. Vorzugsweise orientiert sich der damit beauftragte Vorstand im Raum Hamburg-Harburg, dem Thema der zu erstellenden Eisenbahnanlage.
Auf der Suche nach einem Standort für die Modelleisenbahnanlage hat es bereits Gespräche mit der Bezirksversammlung Harburg gegeben. Es ist eine Stärke des MEHEV positiv und zielführend mit verschiedenen Institutionen zusammen zu arbeiten.
Dafür hat die Mitgliederversammlung mit dem Umzug in Räumlichkeiten der "Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg" einen wichtigen Meilenstein gelegt.
Die Vorstandsmitglieder wollen in ihre Arbeit "alles reinlegen" und am Markt ein "Produkt mit Niveau" anbieten. Sie wähnen sich auch aufgrund von Rekord-Besucherzahlen im letzten halben Jahr des Bestehens der Spur 1 Anlage in einer "Position der Stärke", räumen aber ein, dass eine "Weiterentwicklung der bisherigen-Modellanlage und deren Präsentation notwendig" ist. Dafür sei aber noch kein Geld vorhanden. Daher wird der Einstieg eines Geldgebers/Investors neu debattiert.
Deshalb muss sich der Verein auf ein gemeinsames Finanzierungskonzept verständigen, um die Spur 1 Anlage zukunftsfähig aufzustellen.
„Wir schwimmen nicht im Geld und meine Vorgänger haben mir auch keine Schatztruhen hinterlassen“, sagte mir sinngemäß der 2. Vorsitzende Hans-Dietmar Schäding.
Seine Aufgabe sei es, das Schiff zu konsolidieren, siehe Bild 374.
Gleichzeitig erfährt der MEHEV Unterstützung durch die Geschichtswerkstatt Harburg. Ebenfalls führen sie Gespräche mit dem Miniatur Wunderland. Aber das hat alles noch nicht zu greifbaren Ideen geführt. Kostet aber viel Zeit...
Hans-Dietmar Schäding macht keinen Hehl aus der Schwere seiner Aufgabe. Das könnte spannend werden.
Stühle rücken, wie im Fall der neu vergebenen Räumlichkeiten der Spur 1 Anlage zugunsten des Gartensaals der "Villa Rücker" bedeuten nicht zwangsläufig Erfolg. Museumsdirektorin Prof. Bettina Probst hört sich zwar alle Argumente des MEHEV an, relativiert Kritikpunkte und räumt aber nie eigene Planungsfehler ein.
Eine Spur der Trümmer
Das tut schon weh, wenn man sieht, wie die Spur 1 Anlage vor die Hunde geht, was Enthusiasten nach dem Krieg mit wenig Geld, aber viel Idealismus, Eigenleistung und Zusammenhalt innerhalb des Vereins und des Museums auf die Beine gestellt haben.
Der Vorstand des MEHEV muss an dieser Stelle als "Brückenbauer" gelobt werden, siehe Bilder 369 und 370. Immer wieder haben Dr. Ingo Martiny und Hans-Dietmar Schäding dem Vorstand des MHG die Hand gereicht für eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
Bettina Probst hingegen ist beratungsresistent und scheint sogar stolz darauf zu sein auf die Trümmerspur hinter ihr, die immer größer wird.
Damit hat Frau Probst weitere zielführende Gespräche mit den Modelleisenbahnern de facto stillgelegt.
Intern bei den Mitarbeitern des Museums für Hamburgische Geschichte "muss" gejubelt werden, als habe sie die Kultur neu erfunden. Probst forsche Devise: „Raus aus dem eigenen Kultursilo.“ Zu weit, aber lieber nicht. Denn wer sich auch nur ein bisschen umschaut, merkt: Brücken werden derzeit nicht gebaut, sondern zertrümmert.
Die Direktorin geht weiter unverdrossen davon aus, dass der MEHEV mit einer neuen Anlage in eine "Besenkammer" (ironische Anmerkung des Autors dieser Zeilen, da der in Aussicht gestellte Raum weder die Dimension für eine entsprechende Anlage noch Platz für Besucher, geschweige denn die statische Grundlage für beides bietet) des Museums zurückkehrt. Eigentlich sagt man das doch Modellbahnanlagenbauern nach, in ihrer eigenen Welt zu leben…
Ausblick
Als Verein kommt der MEHEV seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung nach und präsentiert die Module seiner Jugendgruppe im Museum des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf anlässlich des Tages der Modelleisenbahn am 2. und 3. Dezember 2023. Dazu sind auch Gäste herzlich willkommen!
Damit macht der Verein
insbesondere Kindern während ihres Krankenhausaufenthaltes eine Freude und das Leben wieder etwas bunter.
Die Jugendgruppe ist technisch sehr versiert und ist größtenteils gar nicht mehr an den aktuellen handelsüblichen Modellen interessiert. Die kaufen sich lieber, robuste alte Modelle und bringen diese dann digital und hinsichtlich des Sounds auf den neusten Stand.
Da die Zukunft des MEHEV nicht rosig erscheint,
enden meine Zeilen mit dem Schlusssatz "bleibt zuversichtlich!" an die Mitglieder des MEHEV!
Uns allen wünsche ich ein schönes Wochenende
Viele Grüße
Andreas