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61

Freitag, 25. November 2022, 12:18

Hallo Andreas,

danke für diese Dokumentation! Was mir auf all den Bildern einer längst vergangenen Zeit auffällt: Viele Leute haben weiße oder andersfarbige Kittel an!

So ein weißer Kittel fehlt mir noch, wenn ich an meiner Anlage arbeite ... :D
(ja, mir ist schon klar, damals war alles dreckiger und viele tragen Anzug und Krawatte und man will sich ja nicht die guten Klamotten versauen ...)

Wäre jedenfalls lustig, wenn auf dem nächsten Modul-Treffen ein paar Leuten mit Kittel rumlaufen würden ... :D

Viele Grüße,

Kalle

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62

Sonntag, 27. November 2022, 18:06

+++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++

Heute wünsche ich allen Freunden der Spur 1 Anlage in Hamburg einen schönen ersten Advent.

Soeben kam Bewegung in die Thematik "Quo Vadis Spur 1 Anlage Hamburg?"

Nun ist es offiziell!

Da ich hier nicht als Stimmungskiller auftreten möchte, beginne ich mit dem bekannten Kinderreim aus der Adventszeit:

Advent, Advent,

ein Lichtlein brennt.

Erst eins, dann zwei,

dann drei, dann vier,

dann steht das Christkind vor der Tür.


Hier im Museum für "Hamburgische Geschichte" kam das Christkind in Gestalt von Museumsdirektorin Prof. Bettina Probst.
Sie hat dem MEHEV folgendes "Geschenk" gemacht:

Entgegen meines 5. Beitrages hier auf dieser Seite vom 27. August 2022, wonach am 6. Januar 2023 die letzte Gelegenheit bestehen sollte, sich die Spur 1 Anlage in ihrer bisherigen Form noch einmal anzuschauen, gewährte sie jetzt als "Präsent" einen letzten Aufschub.

Frau Prof. Bettina Probst teilte dem MEHEV-Vorstand die Schließung der oberen Etagen im MHG ab dem 1. Februar 2023 mit. Der Beschluss wurde von der Stiftung Historische Museen Hamburg gefasst.

Der letzte Betriebstag für die Spur 1 Anlage ist definitiv am 30.1.2023!

Dann gehen bei der Modelleisenbahn die Lichter aus :(

Das oben genannte Adventsgedicht kennt in Deutschland jedes Kind. In diesem Fall kann man den Originalvers um eine weitere Zeile ergänzen:

Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,

Dann hast du Weihnachten verpennt.


Übertragen heißt das, wer es bis dahin nicht geschafft hat, die Hamburger Anlage einmal zu besuchen, bekommt dazu keine weitere Gelegenheit mehr.

Getreu dem Motto, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ;)

Ich wünsche euch trotzdem noch einen schönen Sonntagabend,

bleibt gesund,

wir sehen uns (hoffentlich) noch einmal in Hamburg,

viele Grüße

Andreas

63

Sonntag, 27. November 2022, 18:33

Hallo Andreas,
dank deiner tollen Informationen habe ich mir für 14.12. ab Stuttgart ein (Schwabenticket) ICE-Rückfahrt-Ticket für 26,80 Euro besorgt und freue mich darauf die Anlage noch live erleben zu können. Als ich vor vielen Jahren extra wegen der Spur1 Anlage im Museum war, war die Anlage leider außer Betrieb.
Grüße
Friedhelm

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »friedg« (28. November 2022, 13:14)


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64

Montag, 28. November 2022, 23:01

Beitrag in Eisenbahnromantik mit Film über die Spur1 Anlage

Hallo zusammen,
Heute wurde im SWR die Folge 1025 - Unterwegs auf großer Spur, Modellbahner im Norden - gezeigt (ESD 10.12.2021).
Dabei wurde auch über die anstehende Renovierung gesprochen und bei 15.30 min. erklärte die Museumsdirektorin, dass die Anlage abgebaut wird und dann im 3. Stock wieder in veränderter Form aufgebaut wird. Die Anlage sei ein Publikumsmagnet für das Museum.
Anscheinend ist diese Aussage überholt - was für ein Sinneswandel innerhalb eines Jahres.
Nachdenkliche Grüße
Michael
Michael Troost

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65

Dienstag, 29. November 2022, 07:39

Hallo Michael,
die Wirkung als Publikumsmagnet ist auch der Museumsleitung bekannt.
Dort ist man aber ziemlich blauäugig, was einen Wiederaufbau im 3.Stock bedeutet.
1. Der Raum ist deutlich kleiner, schlechter zu erreichen und voller Stützen.
2. Wie steht es um die Motivation in einem Verein, den man die in über 70 Jahren aufgebaute und betriebene Anlage abbauen/abreißen lässt und ihm dann anbietet, in einem wesentlich schlechteren Raum noch einmal bei Null zu beginnen?
Die Altersstruktur der Mitglieder lässt das auch nicht zu. Haben in den 40er Jahren viele junge Männer den Aufbau der Anlage durchgeführt so sind die aktuellen Mitglieder überwiegend bereits im Ruhestand.
Von der früheren Direktorin, die den Abbau in die Wege leitete ist das folgende Zitat bekannt:
"Der Umzug ist ganz einfach wie bei einer Carrera Autorennbahn. Man zieht einfach die Schienen aus einander und steckt sie am neuen Standort wieder zusammen. Das hat mir mein Sohn so erklärt."
Bei solchem Sachverstand bleibt einem dann die Sprache weg.
Besucht die Anlage noch einmal, so lange sie noch steht!
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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66

Dienstag, 29. November 2022, 09:30

Hallo Klaus,
Wenn von der Museumsleitung Aussagen bzgl. eines Umzugs in den 3.Stock gemacht werden, dann sollte die Machbarkeit hinsichtlich der organisatorischen, technischen und finanziellen Aspekte geprüft und bestätigt sein.
Ansonsten kann doch eine derartige Aussage nicht gemacht werden - da habe ich eigentlich schon eine andere Erwartungshaltung.
Meint Michael
Michael Troost

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67

Dienstag, 29. November 2022, 09:39

Hallo Michael,
man stellt dem Verein einen wenig geeigneten Raum zur Verfügung und erwartet, dass der der Verein dort mit Elan dort eine neue Anlage aufbaut, nachdem man ihn die zuvor betriebene Anlage abbauen lässt.
Das steigert nicht gerade die Motivation der Vereinsmitglieder.
Das Zitat stammt von einer früheren Museumsleiterin.
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
Berufsschullehrer und Modellbahner in 1zu32 und 1zu160

Kompaktanlage

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68

Dienstag, 29. November 2022, 11:01

Hallo zusammen,

ich finde die Doku hier echt super und es ist wirklich schade, dass die Anlage umziehen soll, habe ich sie doch selbst häufiger besucht. Allein, wenn wir aus unserem (kleinen) Modellbahnuniversum heraustreten, gibt es doch wenigstens ein belastbares Argument für den Umzug (siehe Zitat und Quelle unten): Der Raum war mal für was anderes gedacht. Das Problem ist doch nicht der Umzug an sich, sondern das es an Geld und Arbeitskraft mangelt (bzw. diese nicht zur Verfügung gestellt wird), um den Umzug/Umbau/Wiederaufbau fachgerecht und zügig zu bewerkstelligen.

Aus der Welt am Sonntag, 2012 (https://www.welt.de/print/wams/vermischt…tadtfein.html):

"Ein weiteres Kapitel widmet sich der kulturellen und ethnischen Vielfalt durch Einwanderer wie Holländer, Hugenotten oder Juden, und den kulturellen Milieus, die die Hansestadt im Lauf der Zeiten prägten.

Vielleicht klingt das noch etwas theoretisch, wird aber anhand eines Beispiels erfreulich lebendig: Denn Lisa Kosok ist weit entfernt von zu viel Theorielastigkeit, sie will die Lebenswelten vergangener Zeiten anschaulich machen und einen großen Traum Otto Lauffers zu Ende träumen, für den damals das Geld fehlte: Er erdachte ihn für jenen großen Raum im zweiten Stock, in dem derzeit die Modelleisenbahn steht, die woanders im Haus einen neuen schönen Platz bekommt.

Der riesige Raum besitzt nämlich eine wundervolle, breite, von Bogen überwölbte Loggia, weil Fritz Schumacher ihn für ein Original-Inventar gebaut hatte, das Lauffer dort einsetzen wollte: Er entspricht dem Grundriss der Villa der Familie Merck aus Hamm, deren Einrichtung seit Jahrzehnten komplett im Magazin des Museums schlummert. Hinzu kommen Kostüme, Musikinstrumente und Alltagsgegenstände eines großbürgerlichen Haushalts aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die Tagebücher Olga Mercks, einschließlich privater Fotos unterm Weihnachtsbaum. Am Beispiel des Lebensstils dieser Hamburger Familie will Lisa Kosok private Wohnkultur, Architektur-, Sozial- und Lebensgeschichte zusammenschmieden zu einer lebendigen Erzählung, die schon fast etwas von einer Zeitreise hat."

Viele Grüße, Kompaktanlage

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69

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 16:07

Ein Jahr vor dem Krieg

Rechtzeitig zum metrologischen Winteranfang bin ich wieder da, um die Herzen aller Fans der Hamburger Spur 1 Anlage zu erwärmen :D

Ja, hallo erstmal!

Um die letzten Worte meines Vorredners aufzugreifen, möchte ich meine Zeitreise fortsetzen und mich ins Jahr 1938 begeben, mit dem letzten Weihnachten in Friedenszeiten, soweit man das unter einem Terrorregime überhaupt sagen kann.

Zumindest hat das Warten jetzt ein Ende. Ich will Euch auch nicht weiter auf die Folter spannen, schließlich wollt Ihr ja wissen, wie das Ergebnis in der Bergstraße aussah, nachdem ich in meinem vorletzten Beitrag (Nr. 59) die Fotos vom Bau der Anlage präsentiert habe.

Und jetzt Vorhang auf!

Hans-Dietmar Schäding, 2. Vorsitzenden des MEHEV wird Euch im vierten Teil seines Berichts über die Fertigstellung der Anlage in dem neuen Raum berichten:

„Bevor 1949 im MHG eine Anlage für über 70 Jahre errichtet wurde, was damals natürlich noch keiner wusste, gab es 11 Jahre vorher schon einmal an anderer Stelle eine ortsfeste Anlage, die 10 Jahre bestand hatte.

1938
wurde der Raum in der Bergstraße Vereinsmittelpunkt für regelmäßige Treffen. Die erste feste Anlage entstand mit dem Bahnhof "Göttingen". Damit war der immense Aufwand für Anlagen, die nur wenige Tage gezeigt wurden, Geschichte.

Nachdem die Anlage fertiggestellt und betriebsfähig war, traf man sich nun regelmäßig an der Anlage zu einem sogenannten „Betriebstag“. Alle anwesenden Vereinsmitglieder übernahmen nach einem genau festgelegten Dienstplan ihrer Aufgabe als
Weichenwärter, Fahrdienstleiter, Rangierer oder Lokführer, wie beim großen Vorbild und führten so einen gemeinsamen Betrieb nach Fahrplan durch. An den getragenen Uniformen wird die Nähe zur Reichsbahn deutlich.

Auf dem Bild 227 ist nahezu die gesamte Anlage in der Bergstraße zu erkennen. In der Mitte des Raums erkennt man den Bahnhof "Göttingen" mit dem großen Empfangsgebäude. Vorne rechts liegt das Bahnbetriebswerk mit dem großen Ringlokschuppen, Drehscheibe und Wasserturm. Im Hintergrund führt die Strecke nach Hannoversch-Münden an der Wand entlang und links an der Fensterfront liegt die Nebenbahn nach Bodenfelde. Erst mit dem 51. Fahrtag am 28. Juli 1948 um 21:00 Uhr endete der Betrieb in der Bergstraße auf diese Anlage. Im Museum für Hamburgische Geschichte war inzwischen 1947 mit dem Bau der heutigen Anlage begonnen worden. Am 7. Oktober 1949 begann der Betrieb auf der heute noch bestehenden Anlage, siehe Beitrag Nr. 32 ff.

Diese Anlage war nur bedingt der Öffentlichkeit zugänglich, da für regelmäßige Vorführungen vor Publikum der Raum nicht ausreichte. Jedoch konnte hier zumindest eine kleine Werkstatt eingerichtet werden.“

Hiermit endet der vierte Teil des Berichts. In der nächsten Ausgabe könnt Ihr Euch über die Spur 1 Anlage in den Wirren des Krieges informieren.

Bild 209: „Verzückte“ Jungs sind irgendwie wie Kinder :) und können es partout nicht lassen, diese Schiene manchmal anzufassen. Auf einmal ist es da, fast sowas wie ein Hochgefühl. Das Blut pulsiert, das Herz macht „Bumm“. Ein Kribbeln in den Händen zieht sich rauf bis in den Kopf und da macht es „Klick“, wie beim zusammenstecken der Schienen :rolleyes:

Die rechts im Bild erkennbare Dampflok preußische T 3 fährt auch heute noch auf der Anlage

Bild 210: Die Gleise liegen und warten darauf in Schotter verlegt zu werden

Bild 211: Noch stehen die Signale auf Halt!

Bild 212: Erste Testfahrten über die neue Drehscheibe

Bild 213: Vorne ist die heute immer noch in täglicher Vorführung gezeigte T 3 zu sehen. Um sie herum sammeln sich die Dampflokomotiven zur…

Bild 214: großen Lokparade vor dem Ringlokschuppen

Bild 215: Gespannte Gesichter bei der Premiere: Funktioniert alles? Was die Modelleisenbahn betrifft, sind wir doch alle wie „kleine Kinder“…ich zähle mich selbst dazu… 8)

Bild 216: Ein sogenannter „Betriebstag“

Bild 217:
Signalbegriff Hp 2 bedeutet Langsamfahrt

Bild 218: Stellwerk Hannoversch-Münden

Bild 219: Signalbegriff Hp 1 bedeutet Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit nach Buchfahrplan/VzG (Verzeichnis der örtlich zulässigen Geschwindigkeiten).

Bild 220: Eine Bayerische S 3/6 durchfährt eine genietete Stahlbogenbrücke

Bild 221: Die Baureihe 01 erhält den Auftrag zur Langsamfahrt

Bild 222: Stumpfgleise am Bahnhof Göttingen

Bild 223: Am Bahnhof Göttingen sehen wir u.a. den Wismarer Schienenbus, Triebwagen VT 0508, auch als "Ameisenbär" bekannt

Bild 224: Der Bahnhof Göttingen mit seinen Bahnsteigen

Bild 225: Der Bahnhof Göttingen im Modell, täuschend echt! Ich musste auch zweimal hinschauen ;)

Bild 226: Star der Schiene: Die preußische T3, ein Eigenbau aus dem Jahr 1936 ist die älteste Lokomotive des MEHEV und fährt heute immer noch!

Bild 227: Ein Foto der gesamten Anlage aus dem Jahr 1938

Bild 228: "Ja, ist denn heut' schon Weihnachten?" 8) Bei diesem Anblick bekommen nicht nur Kinder große leuchtende Augen. Man könnte fast meinen, manchmal bringt uns die Modelleisenbahn ein Stück „heile Welt“ zurück und unsere Träume nach Frieden werden in die Welt hineingetragen...

Das war damals nicht viel anders als heute!

Man kann allen Vereinskameraden für ihre geleistete Arbeit nur höchsten Respekt zollen. Keiner von ihnen hätte sich die weitere Entwicklung nach der ersten Anlage 1925 „unterm“ Weihnachtsbaum so vorstellen können...

Allerdings auch nicht, was sich dann ein Jahr später in Europa ereignete. Die Schrecken des Krieges will ich nicht weiter thematisieren!

Alle Interessierten können gespannt hier weiterverfolgen, wie die Zeitreise des MEHEV weiter geht...

Für heute ist meine Reise leider beendet!

Einen schönen Donnerstag wünscht allen

Andreas

P.S.: Danke Michael (Staiger und Spur1pur), Kalle (Drehscheibe) und Friedhelm (friedg) für Eure lobenden Worte. Grundsätzlich ist es immer schön, ein positives Feedback zu bekommen, was mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert :)

Die Bilder 209-228 wurden mir vom MEHEV freundlicherweise zur Verfügung gestellt, um sie hier im Forum zu veröffentlichen.
»01 118« hat folgende Bilder angehängt:
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70

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 16:52

Hallo Andreas,
sehr schöne Aufnahmen, welche ich noch nicht kannte.
Die Aufnahmen im Museum zeigen ja ausschließlich die Frühphase im Museum.
Ab wann wurde von Uhrwerksantrieben auf elektrische Antriebe umgestellt?
Die Anlage in der Bergstraße hat ja schon Mittelleiter.
Viele Grüße
Klaus
Klaus Lübbe
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71

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 17:27

Hallo Andreas,

vielen Dank für die begeisternde Geschichte der Anlage

hab mir mal erlaubt mit einem deiner Bilder einen "einst und jetzt-Vergleich" anzustellen



es ist die gleiche Ecke der Anlage, die in den vergangenen Jahrzehnten aufwändig näher ans Vorbild gebracht wurde.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

72

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 19:33

Hallo zusammen,

die Anlage, man muss mal ihr Alter sehen, stellt doch schon wirklich etwas da. Sicher man müßte sie vielleicht mal generell überholen und auf einen gewissen Stand bringen. Politik ist ein Weg Michael, aber mir fallen da auch noch das Wunderland in Hamburg als Partner ein.

Anfragen und einen Zusammenarbeit mit dem Wunderland anstreben kann nicht schaden. Ein Versuch ist es allemal wert.

Ich denke, selbst wenn die Anlage jetzt verkleinert werden soll, dann sollte man gleich eine Überarbeitung anstreben. Sicher ist das mit der Verkleinerung erstmal nicht so optimal, nur kann man jeder Veränderung auch mal als Chance ansehen.

MFG

Michael

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Sonntag, 11. Dezember 2022, 07:02

Eine amüsante Vorweihnachtsanekdote zum dritten Advent

Heute wünsche ich allen Freunden der Spur 1 Anlage in Hamburg einen schönen dritten Advent :)

1932 wurde erneut, wie Weihnachten 1931, die Ausstellung der Bahnanlagen "Mainz Nord", "Mainz Mitte" und "Mainz Süd" geplant. An Weihnachten errichtete der MEHEV für drei Tage in den Fluren im 1. Stock der Gelehrtenschule des Johanneums eine Anlage mit elektrischem Zugbetrieb. Dazu wurden ca. 3.000 Meter Kabel verlegt.

Und dann gab es große Augen :rolleyes: und die Gesichtszüge ?( der MEHEV Mitglieder erstarrten, manche bekamen auch Schnappatmung :huh::

Beim Einschalten brach die Stromversorgung der Schule zusammen!

So wurde kurzerhand letztmalig mit Urwerksbetrieb gefahren. Damit konnten doch noch 1.800 Besucher sich an der Modellbahnanlage erfreuen, trotz Streik der Verkehrsbetriebe… ;(

Zum Glück gab es ja noch den Urwerksbetrieb… :)

Vielleicht könnten wir heutzutage auch unsere Hersteller von Fahrzeugen einen Uhrwerksbetreib schmackhaft machen :D, Stichwort Redundanz, schließlich sollen wir uns laut unseren gewählten "Volksvertretern" auch auf (temporäre) Stromausfälle im kommenden Winter vorbereiten… ?(

Mit diesen „guten“ Nachrichten ;) möchte ich meine heutige Geschichte beenden und wünsche allen einen schönen dritten Advent in hoffentlich mollig warmen Wohnzimmern bei (verordneten) maximal 19 Grad! ;(

In diesem Sinne grüßt euch herzlich

Andreas

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »01 118« (11. Dezember 2022, 07:11)


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Montag, 16. Januar 2023, 22:39

1939 bis 1949

Die Zeit des Krieges bis zum Einzug ins "Museum für Hamburgische Geschichte"

Liebe Freunde der Spur 1 Anlage in Hamburg, schön dass Ihr wieder mit dabei seid.

Wie bereits im Beitrag 62 angekündigt, sind wir auf der Zielgeraden, hinsichtlich der Schließung des zweiten Stocks im "Museum für Hamburgische Geschichte" am 31. Januar angekommen. Die letzte Vorführung der Eisenbahn wird am 30. Januar 2023 um 16:00 Uhr stattfinden.

Bis dahin besteht also noch die Möglichkeit, die Hamburger Anlage zu besuchen.

Der Bau der Modellbahnanlage war in der 91-jährigen Geschichte des MEHEV der absolute Höhepunkt und der nun kurz bevorstehende Abbau, der einer "Zerstörung" gleich kommt, sicherlich das traurigste Kapitel.

Bereits im Jahr 1944 hatte der Vorsitzende des 1931 gegründeten MEHEV, Professor Dr. Walter Hävenick, die Vision, ein Eisenbahn-Verkehrsmuseum in Hamburg zu errichten. Der Zweite Weltkrieg machte diese Planung allerdings zunichte. Nach dem Krieg kam es dann im zerstörten Hamburg mit Unterstützung der jungen Bundesbahn, die am 7. September 1949 gegründet wurde und der Stadt Hamburg zum Aufbau der Modelleisenbahnanlage im Maßstab 1 zu 32. Dabei ist die Integration mit dem Themenschwerpunkt Hamburg-Harburg und dem Hafen im "Museum für Hamburgische Geschichte" toll gelungen.

Niemand kann aus dieser chaotischen und turbulenten Zeit lebendiger erzählen, wie ein Zeitzeuge von damals. In diesem Fall sind es die Erinnerungen des Gründungsvorsitzenden des MEHEV, Walter Hävenick, aus dem Jahre 1981, die ich hier gekürzt wiedergebe:

„Wenn wir jetzt, im Herbst 1981 zurückblicken auf die 50-jährige Geschichte des "Modelleisenbahn Hamburg e.V." so mag es der heutigen Generation so erscheinen, als ob die ganze Entwicklung gleichmäßig und stetig verlaufen sei. Dies ist aber ein Irrtum! Den entscheidenden Schritt zur Erbauung unserer heutigen Großanlage haben wir gewagt in einer fast hoffnungslosen Zeit nach dem NS-Terror, in der es an wertbeständigem Geld und vor allem Material, aber auch Schrauben, Nägel, Bohrer, Glühlampen usw. fehlten.

Nach Ausbruch des Krieges wurde durch die Einberufung zahlreicher Mitglieder und später durch die einsetzenden Bombenangriffe auf Hamburg die Arbeit auf unserem Interessensgebiet zunehmend schwieriger.

Es ist uns aber stets gelungen, den Zusammenhalt unter unseren Mitgliedern aufrechtzuerhalten. Am 2. Dezember 1942 wurden unsere Räumlichkeiten in der Bergstraße vom "Amt für kriegswichtigen Einsatz" beschlagnahmt. Durch einen von unserem Vorsitzenden sofort erhobenen Protest konnte jedoch eine Räumung vorerst vermieden werden.

Als dann im Juli 1943 bei den schweren Bombenangriffen ein großer Teil der Büro- und Industriebauten Hamburgs vernichtet wurde, nahmen wir vorsorglich eine uns gut bekannte Apparatebau-Firma, die kriegswichtige Arbeiten auszuführen hatte und in ihren bisherigen Werkstätten ausgebombt war, in unsere Räume auf.

Wir hatten das große Glück, dass unsere Anlage den Krieg fast unbeschädigt überstanden hat, obwohl Teile des Hauses in der Bergstraße einstürzten und auch die Fensterscheiben in unseren Räumen zerstört wurden. Allerdings fielen zahlreiche
Loks und einige Wagen, die wir "ausgelagert" hatten und damit in Sicherheit glaubten, den Bomben zum Opfer.

Ende November 1945 zog die Apparatebau-Firma wieder in eigene Räumlichkeiten, so dass wir mit der Reinigung und Reparatur unserer Anlage beginnen konnten, nachdem wir im Sommer 1945 bereits die Schäden am Mauerwerk beheben lassen konnten.

Als ich am 1. April 1947 Professor an der Universität und endgültig Direktor des "Museums für Hamburgische Geschichte" geworden war, entstand in unserem Freundeskreis der Plan, neben den Abteilungen Hafen und Schifffahrt eine besondere Eisenbahnabteilung zu erstellen mit einer modellmäßigen Wiedergabe des Kernstücks der Hamburger Bahnanlagen - die heutige Großanlage Hamburg-Harburg. Dafür war die riesige Halle im 2. Stock, gelegen über den entstehenden Sammlungen "Hafen" (Erdgeschoss) und "Schifffahrt" (1. Stock) wie geschaffen.

Die MEHEV Mitglieder Kurt Herbener und Rolf Heyden entwarfen den großartigen Gleisplan. Museum und Verein vermochten mit vereinten Kräften Wände und Decken zu reparieren und die Fenster einzubauen.

Um Material für den Bau der Modelleisenbahn einzukaufen, sammelten die Vereinsmitglieder alle noch vorhandenen Schmuckstücke und Edelmetalle aus im Kreis der Familien.
Zusätzlich beschafften Freunde aus Schweden 250 m² Sperrholzplatten für den Bau der Anlage. Als Dankeschön erhielten sie dafür ein Modell eines schwedischen Schlafwagens im Maßstab 1:10.

Die Währungsreform vom 20. Juni 1946 hatte uns wieder ein wertbeständiges Geldsystem beschert, aber arm blieben wir nach wie vor. Unter Vermittlung der Kulturbehörde gab die "Hamburgische Landesbank" dem Verein ein Darlehen von 10.000 DM, für die damaligen Verhältnisse ein unermesslich hoher Betrag. Die ab Oktober 1949 fließenden Eintrittsgelder ermöglichten die termingerechte Rückzahlung des Darlehens.

Im Frühjahr 1947 konnte der Nutzungsvertrag für den Raum im 2. OG des "Museums für Hamburgische Geschichte" mit der Liegenschaftsverwaltung der Hansestadt Hamburg für vorerst 20 Jahre abgeschlossen werden. Im September 1948 sind wir dann in die neuen Räume eingezogen.“


Quelle: "Hamburger Blätter", Sonderheft "50 Jahre Modelleisenbahn Hamburg e.V."
„Erinnerungen an den Aufbau unserer Großanlage“ von Walter Hävenick aus dem Jahr 1981.

Erst mit dem 51. Fahrtag am 28. Juli 1948 um 21:00 Uhr endete der Modellbahnbetrieb in der Bergstraße, siehe hierzu das Werbeplakat für die Vorführungen aus dem Jahr 1939 (Eintritt für Erwachsene: 0,50 RM). Inzwischen war 1947 im "Museum für Hamburgische Geschichte" mit dem Bau der heutigen Anlage begonnen worden. Am 7. Oktober 1949 begann der Betrieb auf der heute noch bestehenden Anlage, siehe Beitrag Nr. 32 ff.

In den nächsten Tagen werde ich noch einmal mit unvergessenen Meilensteinen aus der Geschichte der Spur 1 Anlage in Hamburg erinnern, die in vierzehn Tage dann selbst Geschichte sein wird.

Damit wünsche ich allen einen wunderschönen Abend und bleibt gesund.

Wir sehen uns vielleicht noch einmal in Hamburg,

ich würde mich freuen,

viele Grüße

Andreas


Das Bild 229 wurde mir vom MEHEV freundlicherweise zur Verfügung gestellt, um es hier im Forum zu veröffentlichen.
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Freitag, 20. Januar 2023, 23:00

Der Countdown - Eine Zeitreise in die 50er Jahre – Abschnitt Bahnhof "Hamburg-Harburg"

Willkommen in den Wirtschaftswunderjahren: Die frühen Jahre der Bundesrepublik!

Dazu ein geschichtlicher Exkurs. Wem das schon bekannt ist, kann den kursiv geschriebenen Textteil gerne überspringen.

Die 50er Jahre stehen für Aufbruch und Neuanfang.

Um die Sehnsucht nach "heiler Welt", - dazu gehört auch ein Besuch der Modellbahnanlage im "Museum für Hamburgische Geschichte" mit einem Abbild des im Modell unzerstörten Harburgs und Hafen - Abwechslung und Normalität zu verstehen, muss man die 50er Jahre im geschichtlichen Kontext betrachten, schließlich lag der Albtraum des Krieges mit seinen schrecklichen und angstgeprägten Bombennächten zu Beginn der 50er Jahre gerade einmal 5 Jahre zurück.

Es ist vielleicht eines der Jahrzehnte, dass unsere Gegenwart prägt wie kaum ein anderes:

Wiederaufbau, Westbindung und Wiedergutmachung, aber auch Kalter Krieg heißen die Themen der Adenauer-Ära. Als Land des Wirtschaftswunders erlangt die Bundesrepublik Deutschland Anerkennung.

Meilensteine der 50er Jahre waren:
  • am 29. Mai 1953 die Erstbesteigung des Mount Everest durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay
  • Der Aufstand Steine gegen Panzer des DDR-Regimes am 17. Juni 1953
  • Das "Wunder von Bern" 1954
  • Der millionste VW Käfer, der 1955 nach zehn Jahren vom Band rollt, das Standardmodell kostete 3.800 DM und auf dem Bild 231 zu sehen ist
  • Die Gründung der Bundeswehr 1955
  • Und Elvis, der am 01.10. 58 nach Deutschland zum Militärdienst kam
Es ist nicht nur die Zeit des Wirtschaftswunders und des Aufschwungs, es ist die Zeit, in der ein ganzes Land versucht neu anzufangen. Wie der MEHEV mit dem Umzug von der Bergstraße ins "Museum für Hamburgische Geschichte".

Die junge Bundesrepublik Anfang der 50er Jahre ist ein Land auf der Suche nach sich selbst. Die Menschen stehen zwischen Weltkrieg und Kaltem Krieg, zwischen Armut und Wirtschaftswunder. Die frühen 50er Jahre sind Jahre des Umbruchs, aber auch des Verdrängens. Es sollte ein Schlussstrich gezogen werden, obwohl die alten Vorstellungen und "Ideale" der nationalsozialistischen Ideologie in der Gesellschaft auch noch vorhanden waren. Über diese Zeit wurde geschwiegen, denn man wollte sich mit der Vergangenheit, die noch nicht überwunden war, eigentlich nicht mehr beschäftigen, sondern nach vorne in die Zukunft schauen und die Ärmel hochkrempeln und das Leben wieder aufbauen.


So steht die Modellbahnanlage im MHG sinnbildlich für den Aufbau im zerstörten Hamburg und der Sehnsucht nach "heiler Welt".

Wenn man heute die Spur 1 Anlage besucht und "über den Tellerrand" (die Modelle, die Gleise und alles was darüberfährt) hinausschaut, wird man einen fantastischen zeitgenössischen Hintergrund entdecken. Alle Gemälde wurden im Auftrag des Museums erstellt und halten in einer Art "Momentaufnahme" das Bild Harburgs Ende der 40er bzw. des Hamburger Hafens Anfang der 50er Jahre fest.

Betrachtet man den zuerst gebauten Abschnitt der Modellbahnanlage von "Süden" kommend, wurde die Kulisse von den Hamburger Malern Franz May (Seevetal) und Hans-Günther Baass (Harburger Szene), wie auf den Fotos zu sehen dargestellt.

Wer die imposante Anlage noch nicht kennt, kann sich in den nächsten 10 Tagen selbst ein Bild von der Wertigkeit der zeitgenössischen Darstellung vom Hintergrund der Modelleisenbahnanlage im "Museum für Hamburgische Geschichte" machen.

Fortsetzung folgt…

Winterliche Grüße mit reichlich Schnee

sendet Andreas
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Samstag, 21. Januar 2023, 10:56

Danke für die schönen Zeitreisen.
Spur 1 Epoche 1 KPEV "Main-Lahn-Sieg-Eisenbahn"

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Sonntag, 22. Januar 2023, 13:53

Der Countdown - Eine Zeitreise in die 50er Jahre – Abschnitt Hafen, Pfeilerbahn und Hauptgüterbahnhof

Willkommen zurück in den 50er Jahren!

Betrachtet man vom Haltepunkt Elbbrücke aus den zweiten Abschnitt der Modellbahnanlage, wurde die Kulisse des Hamburger Hafen und der Hamburger Stadt-Silhouette von dem Hamburger Maler Werner Anton zeitgenössisch dargestellt. Werner Anton ist bekannt für maritime Gemälde Hamburger Perspektiven.

Hans-Günther Baass, Maler der Harburger Szene hat gleichfalls die Kacheln im S-Bahnhof Landungsbrücken entworfen. Ursprünglich sollten sie sogar abgeschlagen werden!

Wer dazu mehr wissen möchte, bekommt hier weiterführende Informationen:

https://haptografie.de/unterirdisch-arch…-unterm-hammer/

Zwar stehen die Kacheln mittlerweile unter Denkmalschutz, sind aber nicht zu sehen, da man sie mit weißen Blechen verkleidet hat, um sie dem heutigen "Zeitgeschmack anzupassen".

Hinsichtlich jedermanns Geschmacks, kann man sich bekanntlich Streiten. So soll der Raum, in dem sich die Eisenbahnanlage noch befindet, seinem ursprünglich aus den 40er Jahren geplanten Nutzen, der Ausstellung des Gartensaals der "Villa Rücker" zugeführt werden. Damit wird die Eisenbahnanlage ab dem 1. Februar nach 73 Jahren unwiederbringlich zerstört.

Beim Abriss der Anlage werden damit aber auch die erwähnten Gemälde unwiederbringlich vernichtet. Ca. 2/3 der Wandmalereien wurden auf einer Schlackewand gemalt. Da diese potenziell umweltschädliche und wassergefährdende Stoffe enthält, kann sie nicht als gewöhnlicher Bauschutt, sondern muss als Sonderabfall entsorgt werden. Damit wird dieser Teil der Kulisse vermutlich in einer Mülldeponie für Gefahrengut enden!

Dazu meine persönliche unmaßgebliche Meinung: Mir ist es nicht verständlich, warum die Hamburger Kulturbehörde diese Gemälde vernichten kann.

Um dies zu verstehen braucht man wahrscheinlich ein sonniges Gemüt!

In diesem Sinne, sonnige Grüße aus Hamburg,

sendet Andreas,

der Euch demnächst in die 60er Jahre mitnehmen wird!
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Montag, 23. Januar 2023, 12:01

Apropos Denkmalschutz

...nach meinem letzten Bericht, wonach Bilder des Hamburger Malers Hans-Günther Baass unter Denkmalschutz stehen, kam die Frage auf, warum nicht auch die historische Modellbahnanlage aus dem Jahr 1949 unter Denkmalschutz gestellt wurde!

Dazu wurde mir folgendes mitgeteilt: Vor über fünf Jahren wurde ein Antrag auf Denkmalschutz gestellt. Das Antragsjahr habe ich auf die Schnelle nicht recherchieren können. Der Antrag, bzw. dessen Ablehnung liegt dem Verein nicht vor, weil "Dritte" diesen gestellt haben. Mündlich wurde mir überliefert, dass ein Denkmalschutz innerhalb eines denkmalgeschützten Gebäudes nicht möglich sei… ;(

Was soll ich dazu noch sagen…? ?(

Deutsche Bürokratie! :thumbup: Und bei all den Irrungen und Wirrungen, die uns die letzten Jahre, täglich und ohne erkennbares Ende umgeben…

...wünsche ich einen

guten Wochenstart…

…oder wie der Journalist und Autor Gabor Steingart zu sagen pflegt…

in Anbetracht des Themas ein wenig abgeändert (künstlerische Freiheit):

Bleibt der Hamburger Modellbahnanlage und dem Verein gewogen…

Herzliche Grüße

Andreas

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Mittwoch, 25. Januar 2023, 18:05

Der Countdown - Eine Zeitreise in die 60er Jahre – "Hamburg unter Strom"

Willkommen in den 60er Jahren!

Schön, dass Ihr wieder mit dabei seid!

Dazu wieder ein geschichtlicher Exkurs. Wen das nicht interessiert, kann gerne den kursiv geschriebenen Textteil überspringen.

Die 60er Jahre stehen für einen betulichen Anfang, einem enthemmten Finale und dem Aufbruch zum Mond:

Die 60er sind eine Dekade der Beschleunigung, sexueller Revolution, Studentenunruhen und die SPD-Machtübernahme beenden die konservative Ära. Dazu teilt eine Mauer Deutschland in zwei Teile und die Jugend ist in Aufruhr (Studentenbewegung und 68er-Bewegung).

Meilensteine der 60er Jahre waren:

  • 1960: 17. August beginnt die Karriere der Beatles in Hamburg. An diesem Abend betreten die "Fab Four" zum ersten Mal die Bühne des "Indra" in der großen Freiheit. Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte die Band zwischen 1964 und 1969, als sie zeitweise in fast allen Ländern die Hitparaden anführte
  • 1961: 1. Juni kommt die Antibabypille auf den europäischen Markt
  • 1961: 13. August Beginn des Mauerbaus in Berlin
  • 1961: 11. September Konkurs der Bremer Autofabrik Borgward
  • 1962: 16. auf den 17. Februar versank Hamburg in der schwersten Flutkatastrophe an der deutschen Nordseeküste während der schlimmsten Sturmflut der Stadtgeschichte im Wasser
  • 1962: 4. August stirbt Marilyn Monroe im Alter von 36 Jahren vermutlich an einer Medikamenten-Überdosis
  • 1962: 16. – 29. Oktober steht die Welt während der Kuba-Krise am Abgrund
  • 1962: 12. Dezember Uraufführung von "Der Schatz im Silbersee", der eine Welle von Karl-May-Verfilmungen, 18 Filme zwischen 1962 und 1968, nach sich zog und Pierre Brice und Lex Barker nicht nur hierzulande zu Stars machten
  • 1963: 1. April geht das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) auf Sendung
  • 1963: 24. August ist der 1. Spieltag nach einer "schweren Geburt" der neu gegründeten Fußball-Bundesliga
  • 1963: 15. Oktober tritt Konrad Adenauer als Bundeskanzler zurück. Er war 14 Jahre im Amt und die prägende Persönlichkeit in den Gründerjahren der Bundesrepublik. Er stirbt am 19. April 1967 im Alter von 91 Jahren
  • 1963: 22. November kommt John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten bei dem Attentat in Dallas ums Leben
  • 1966: Wembley-Tor im WM Finale England – Deutschland. Eine Studie kam danach zum Schluss, der Ball war nicht im Tor gewesen
  • 1967: 25. August startet das Farbfernsehen in Deutschland. Die ersten TV-Geräte kosten 1.800 DM
  • 1968: 6. Juni fällt Robert F. Kennedy, der jüngere Bruder von John F. Kennedy, u.a. Justizminister und Präsidentschaftskandidat während des Vorwahlkampfes einem Attentat zum Opfer
  • 1969: 21. Juli betrat Neil Armstrong im Rahmen der "Apollo11"-Mission als erster Mensch den Mond

Herausforderung für die DB


1962 wütet die Sturmflut in Norddeutschland. Die viergleisige Strecke sowie sämtliche Straßenverbindungen zwischen Harburg und Hamburg waren unterbrochen. Die Verbindung konnte tagelang nur mit Einschränkungen und nur auf der Schiene über die Bahnhöfe Hamburg Hohe Schaar und Hamburg Süd im Hamburger Hafen aufrecht erhalten werden. Fernzüge wurden über Lüneburg – Büchen umgeleitet.

Die Oberleitung erreicht Hamburg – Im Museum einen Tag früher als bei der DB

1965 wurde der elektrische Betrieb auf der Strecke Hannover – Hamburg aufgenommen. Die Aufnahme des elektrischen Betriebes auf den Strecken Bremen – Hamburg und Hamburg-Harburg – Stade folgte 1968. Auch die Spur 1 Anlage wurden gleichzeitig mit einer Oberleitung ausgerüstet. Die Aufnahme des Oberleitungsbetriebes erfolgte im Museum für "Hamburgische Geschichte" am 5.4.1965 in Anwesenheit von Artur Petzold, Präsident der Bundesbahndirektion Hamburg, Professor Dr. Walter Hävenick, Direktor des „Museums für Hamburg Geschichte“ und erster Vorsitzender des MEHEV sowie zahlreichen Ehrengästen.

Der MEHEV war der DB um 24 Stunden voraus

Die Deutsche Bundesbahn nahm einen Tag später am 6.4.1965 den elektrischen Zugbetrieb im Hamburger Hauptbahnhof auf. Gezogen von einer Elektrolokomotive der Baureihe E 10.12 erreichte der Zug Hamburg aus Hannover kommend, um in einer festlichen Zeremonie den elektrischen Betrieb durch die DB zu eröffnen. Nach der Ankunft wurde eine Plakette an der E 10 360 im Bahnhof Hamburg-Altona enthüllt, gestiftet von der "Modelleisenbahn Hamburg" und der Schwestervereinigung "Freunde der Eisenbahn". Die Plakette erinnerte deutschlandweit an dieses Ereignis vor nunmehr fast 58 Jahren.


Das Schicksal der Lok des Eröffnungszugs

Die E 10 360 erlitt am 5.10.1973 einen schweren Unfallschaden und erhielt daraufhin einen neuen Lokkasten. Leider ging dabei unsere Plakette verloren. Am 31.3.2009 wurde die Lok verschrottet.

Erinnerung zum 50. Jubiläum

An die Aufnahme des elektrischen Betriebes von Hannover nach Hamburg, vor damals 50 Jahren erinnerte der Modelleisenbahn Hamburg e.V. auch an Ostern 2015.Deshalb fuhr ab dem 5.4.2015 noch einmal die geschmückte E 10 mit Originalwagen, die vor 50 Jahren auch auf der MEHEV-Anlage den Oberleitungsbetrieb einleitete. Gleichzeitig wurde an besagtem Tag auch auf die Vereinsgründung des MEHEV vor 1.000 Monaten am 10. November 1931 hingewiesen. Dazu brachte ein zusätzlicher Güterzug mit offenen Waggons eine süße Fracht von 1.000 kleinen Schokoladentafeln an den Hamburger Hauptgüterbahnhof zur Entladung durch die großen und kleinen Besucher an den fünf Vorführungen.

Eine Kuriosität

In Harburg gab es seit 1903 mit Inbetriebnahme der Straßenbahnlinie von Hamburg nach Harburg eine Besonderheit: Die Kreuzung der zweigleisigen Unterelbebahn nach Cuxhaven auf dem Bahnübergang Schlossmühlendamm. Mit Beginn der Elektrifizierung der DB-Strecke 1967 musste auch der Oberleitungsbereich als Fahrdrahtkreuzung (mechanisch und elektrisch) hergerichtet werden, d.h. umschaltbar vom Fernbahnbetrieb mit 15.000 Volt Wechselstrom auf Straßenbahnbetrieb (Rollenstromabnehmer!) mit 600 Volt Gleichstrom. Nach Einstellung der Straßenbahn zwischen Wilhelmsburg und Harburg 1971 zählte auch diese Kuriosität zur Vergangenheit.

Zu den historischen Aufnahmen

Bild 270: Inbetriebnahme der Oberleitung 1965, Blick von der Süderelbbrücke in Richtung Bahnhof Harburg
Bild 271: Inbetriebnahme der Elektrifizierung 1965, Blick auf den Haltepunkt Elbbrücke und die Pfeilerbahn
Bild 272: „Eröffnungszug MEHEV“ Prominenz begrüßt den ersten E-Lok bespannten Zug auf derer Anlage
Bild 273: Prof. Hävernick (rechts im Bild) beglückwünscht Artur Petzold, den damaligen Präsidenten der BD Hamburg
Bild 274: Prof. Walter Hävernick vor der Plakette
Bild 275: "Schild" an der E 10 360

Quelle: https://www.mehev.de/de/index.html

Die Bilder 270-275 wurden mir vom MEHEV freundlicherweise zur Verfügung gestellt, um sie hier im Forum zu veröffentlichen

Einen schönen Abend


wünscht Andreas,


der Euch demnächst in die 70er Jahre mitnehmen wird!
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80

Donnerstag, 26. Januar 2023, 18:03

ich war heute, 4 Tage vor dem Ende noch mal vor Ort...

... und habe noch einenFilm erstellt:
https://youtu.be/Vv1OCvC10SE
Bilder folgen.
Viele Grüße aus Hamburg
Klaus
Klaus Lübbe
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