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Freitag, 7. Oktober 2022, 17:17

Dampfloksteuerungen

Hallo Einser,

zwischenzeitlich gehört die Steuerungsumstellung gemäß Fahrtrichtung schon fast zum Standard unserer Spur1 Hersteller.
Doch immer wieder läuft die dann verkehrt herum.

Hier mal eine Funktionsdarstellung der Heusinger Steuerung in Vorwärtsfahrt mit innerer Dampf-Einströmung am Schieber - einfach anklicken.

"Innere Einströmung" heißt dass


der Dampf vom Kessel zwischen diese beiden Schieberkolben mit fixem Abstand einströmt, der Schieber (hier auf der Drehbank zur Nachbearbeitung) im Dampf praktisch "schwimmt"
Bei "Äußerer Einströmung" drückt der Dampf an beiden Kolben von außen drauf und das Steuerungsgestänge muss ihn etwas gegen den Dampfdruck bewegen.


Die Kolbenschieber laufen in solchen Schieberbüchsen. Bei innerer Einströmung kommt der Dampf aus den mittleren Öffnungen und strömt dann, gesteuert vom Schieber, über die davor oder dahinter befindlichen Öffnungen zum Zylinderende um den Antriebskolben ans andere Ende zu drücken. Über die Öffnungen an den Enden wird der - entspannte - Dampf dabei ausgestoßen.


Bei Flachschiebern geht nur äußere Einströmung, denn der Dampf muss die Schiebermuschel auf den Schieberspiegel drücken damit er dicht schließt und das Steuerungsgestänge muss den Schieber gegen den vollen Dampfdruck bewegen.
In der zu sehenden Position strömt der Dampf vom Kessel durch den linken Schieberkanal hinter den Kolben und drückt diesen nach rechts. Der - entspannte - Abdampf wird vom Kolben durch den rechten Kanal unter die Schiebermuschel geschoben und geht von dort zum Blasrohr und Schornstein.

Das waren jetzt natürlich alles Dinge die nur beim Vorbild ablaufen, nicht jedoch im Modell, zeigt aber warum es unterschiedliche Stellungen der äusseren Steuerung gibt.


Hier jetzt eine Zeichnung der Triebwerke der Zahnradlok-Baureihe 97.5
Das untere Triebwerk für die Räder entspricht der üblichen Ausführung mit innerer Einströmung während das obere äußere Einströmung hat so dass wir hier beide Bauarten an einer Lok sehen können.
Beim unteren Triebwerk ist die Gegenkurbel, die über die Schwingen- und Schieberschubstange den Schieber antreibt bei Vorwärtsfahrt dem Treibzapfen am Rad "nacheilend" und die Schieberschubstange greift oberhalb der Schieberstangen an den Voreilhebel (blauer Pfeil).
Beim oberen Triebwerk steht die Gegenkurbel schein bar in gleicher Richtung wie unten aber das läuft bei Vorwärtsfahrt wg. eines Zwischengetriebes andersherum, so dass die Gegenkurbel dann hier voreilend ist. Auch greift die Schieberschubstange da unterhalb der Schieberstange an den Voreilhebel (grüner Pfeil). Diese Anordnung zeigt dass hier die Schieber äußere Einströmung haben.


Das gilt natürlich auch alles für die linke Seite.

Das heißt nun, wenn wir Vorbildfotos unserer Modelle daraufhin anschauen, können wir oft schon erkennen wie die Steuerung in welcher Fahrtrichtung stehen müsste.
Meist ist mit Umprogrammierung des Servos die korrekte Stellung machbar. Die CV-Werte erfährt man beim Hersteller.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael