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1

Dienstag, 29. November 2022, 18:52

Stromabnahme bei E-Loks in 1:1 ??

hallo,

Angeregt durch hier immer wiederkehrende Meinungen zur Stromabnahme über die (Kugel)Lager im Modell,

stellt sich mir die oben erwähnt Frage:

Wie ist das denn beim Vorbild ?

Einerseits natürlich über den Fahrdraht, aber andererseits ja über die Radreifen aufs Gleis.

Nur wie ? Muß doch "irgendwie" über die Lagerung erfolgen, oder nicht ?

mfGrüßen, der Einsbahner

2

Dienstag, 29. November 2022, 19:37

Hallo,

bei der großen Bahn erfolgt die Rückstromführung über sogenannte Rückstrom und Erdungskontakte. Sie bestehen meist aus einem Schleifring und z.B. metallisierten Kohlebüsten. Die Kontakte werden auf die Achslager oder bei innengelagerten Drehgestelle außen auf Achsstummel aufgesetzt und übertragen den Rückstrom innen auf die Achse und von dort auf das Rad und die Schiene. Wichtig ist dabei, dass es separate Kontakte für Rückstrom und Erdung gibt.
Damit wird auch der Stromfluss über die Lager vermieden.

Grüße
Michael

Beiträge: 379

Beruf: Triebfahrzeugfortbewegungskünstler i.R.

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3

Dienstag, 29. November 2022, 20:13

Frostkontakte

Einspruch,Euer Ehren.

Zitat

Damit wird auch der Stromfluss über die Lager vermieden.
Diese Aussage stimmt nicht ganz.
Als gelernter Elektriker und pensionierter Lokführer weiß ich,dass der Grossteil des Rückstromes zum Schutz der Lager über sogenannte Frostkontakte stattfindet.Sollten auch (wenigstens bei meiner Dienstzeit) beim Abschlussdienst augenscheinlich überprüft werden(Kabel abgerissen etc) und bei Nachschau natürlich expliziet durch den Nachschauschlosser.
Allerdings findet auch hier das Ohmsche Gesetz statt,welches besagt dass bei paralellschaltung von Widerständen sich der Strom je nach Grösse des Widerstandes aufteilt.

Natürlich ist der Widerstand des Frostkontaktes sehr klein und der Widerstand über die Lager durch Schmiermittel viel grösser,aber es fließt doch ein Strom über die Lager.
Die Baureihe 151 mit 6000 kw hat bei 15000 Volt Fahrdrahtspannung ca 400 Ampere Oberstrom,der ja zugleich Rückstrom ist.
Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (29. November 2022, 22:10)


Beiträge: 24

Wohnort: Deutschland

Beruf: Lokführer

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4

Dienstag, 29. November 2022, 20:42

Bleibt noch die kleine Ergänzung, dass die "Frostkontakte" von der Firma Frost hergestellt wurden und nichts mit der kalten Jahreszeit zu tun haben.

Gruß Frank

5

Dienstag, 29. November 2022, 23:19

Einspruch,Euer Ehren.

Zitat

Damit wird auch der Stromfluss über die Lager vermieden.
Diese Aussage stimmt nicht ganz.
Als gelernter Elektriker und pensionierter Lokführer weiß ich,dass der Grossteil des Rückstromes zum Schutz der Lager über sogenannte Frostkontakte stattfindet.Sollten auch (wenigstens bei meiner Dienstzeit) beim Abschlussdienst augenscheinlich überprüft werden(Kabel abgerissen etc) und bei Nachschau natürlich expliziet durch den Nachschauschlosser.
Allerdings findet auch hier das Ohmsche Gesetz statt,welches besagt dass bei paralellschaltung von Widerständen sich der Strom je nach Grösse des Widerstandes aufteilt.

Natürlich ist der Widerstand des Frostkontaktes sehr klein und der Widerstand über die Lager durch Schmiermittel viel grösser,aber es fließt doch ein Strom über die Lager.
Die Baureihe 151 mit 6000 kw hat bei 15000 Volt Fahrdrahtspannung ca 400 Ampere Oberstrom,der ja zugleich Rückstrom ist.
Gruss Wolfgang

Hallo Wolfgang,
dann steht eine Spannung auf die Kügellager, und damit auf der Lagerung, Drehgestell, Rahmen bis da wo mann die Strom von Motor auf die Rahmen führt. Selbst auf der Lokführer Stuhl steht vielleicht Spannung?
Weil das Gleis mit der Erde verbunden ist und der Potenzial dort Null ist soll das Rad und die Achse auch eigentlich Null sein, dort oder auf der Achse gibt es denn die Frostkontakte denke ich? Eine andere Weg über die Kügellager wird die Lebensdauer der Kügellager und Lagerung negativ beeinflüssen bei grossere Stromen und langere Betrieb.Maschinen mit drehende Teilen sind aber in der Lage ihre eigene Strom zu generieren die durch das Gehause oder Achse führt und auch Kügellager Schade verursachen kann. Grund warum mann am liebsten die Lager isoliert wenn möglich.

MfG,
Martien

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pwg14« (29. November 2022, 23:25)


6

Mittwoch, 30. November 2022, 12:33

Hallo Stromlauf-Interessierte,

hab mal in einem DB-Fachbuch (Joachimsthaler) von 1965 zu den einstigen Neubauloks E10 - E50 nachgeschaut


Querschnitt durch ein Rollen-Achslager mit den unten im Text erwähnten Schleifern


Klar ist, Stromübertragung über die Achslager ist Selbstzerstörung. Als Schweißer bei der Bahn wurde ich immer davor gewarnt, den Strom über die Achslager zu leiten.
Auch unsere Spur1-Loks ziehen nun mal mächtig Strom über die wirklich winzigen Kügelchen der Lager, besonders natürlich mit Rauchgenerator.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

7

Mittwoch, 30. November 2022, 20:45

Hallo Forum,
danke Michael, "Die Schleifstücken gleiten auf die Stirnflächen der Achswellen" lese ich. Also wird der Strom in 1:1 die aus der Motoren kommt auf die Achswellen zu geführt.

[spassmodus an}

Vielleicht gibt es hier begnädigde Modellbahner die uns die Frostkontakten mal als betriebsfäghiges Modell in 1:32 umsetzen konnen. So ist mindestens die E-Familie geschützt vom Kügellagerschade.

[spassmodus aus}
Übrigens wenn ich in meiner Hobbyraum mal Licht installierte und nicht der ganze 230V Elektrik abschalten wollte habe ich mal gemessen ob noch Spannung auf der blaue draht war. Das war es nicht, auch nicht wenn ich die Schalter die Spannung wieder in die ander Stand geschaltet hatte (welcher Stand aus oder an war war nicht deutlich). Die Spannung war am brauner Draht und immer da in jeder Stand der Schaltung... danke der Mieter vor mir vermute ich. Mit Handschuhe und sehr vorsichtig habe ich dann doch die Lampe installiert, mit Plastik tüten um die Handen und Schühe mit Gummi drunter. Mann kann nicht vorsichtig genug sein wenn mann kein Kügellager ist.

MfG,
Martien

8

Mittwoch, 30. November 2022, 23:27

Vielleicht gibt es hier begnädigde Modellbahner die uns die Frostkontakten mal als betriebsfäghiges Modell in 1:32 umsetzen konnen. So ist mindestens die E-Familie geschützt vom Kügellagerschade.

Hallo Martien,

"begnadet" ist sicher nicht nötig um die Stromabnahme unter Umgehung der Kugellager zu realisieren




bei Märklin hat man eine Lösung gefunden um die Achslager elektrisch zu umgehen. Ein unscheinbarer Federbügel am Achslager der beiderseits direkt auf der (Halb-) Achse schleift.
Achja, auf dem blauen Draht einer Hausinstallation darf nie Spannung anliegen!
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

9

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 00:13

Hier sieht man die Lösung von märklin noch etwas besser:



Gruß basti

Beiträge: 44

Wohnort: Franken

Beruf: Elektroniker für Betriebstechnik / DB Cargo AG

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10

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 16:09

Hallo,

Hab mal die Erdungskontakte einer Br 152 angehängt. Unten Links bei der Sechskantschraube geht die Leitung rein, auf den Stern, über die Kohlen.
Dahinter ist ein Teller der fest mit der Achse mit dreht.

Simple gesagt, einfache Schleifkontakte. Keine Übertragung über Lager.

Achja, auf dem blauen Draht einer Hausinstallation darf nie Spannung anliegen!
Sagt wer?
»Fabi_995« hat folgende Datei angehängt:

11

Samstag, 3. Dezember 2022, 10:47

Zitat von »Michael Staiger«
Achja, auf dem blauen Draht einer Hausinstallation darf nie Spannung anliegen!

Sagt wer?


Die uralte Elektrikerregel, kannst Du nachlesen! 8)

LG Holger

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Wohnort: Erfurt

Beruf: jetzt Rentner, programmieren nur noch im Hobby

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12

Sonntag, 4. Dezember 2022, 09:31

Na ja, die blaue Leitung ist ja der NULL-Leiter , der dann irgendwo zur Erde geht, aber wenn z.B. ein starker Verbraucher eingeschaltet wird und die 16Ampere voll ausnutzt, könnte trotzdem eine Spannung anliegen, weil ja auch Kupfer einen Widerstand hat.
MfG. Berthold

13

Montag, 5. Dezember 2022, 20:17

Na ja, die blaue Leitung ist ja der NULL-Leiter , der dann irgendwo zur Erde geht, aber wenn z.B. ein starker Verbraucher eingeschaltet wird und die 16Ampere voll ausnutzt, könnte trotzdem eine Spannung anliegen, weil ja auch Kupfer einen Widerstand hat.


Hallo Berthold,

wieso "Na Ja" ? Es ist und bleibt der Nullleiter! Verwirre hier nicht die mitlesenden mit den Eigenheiten der Physik!
LG Holger

14

Montag, 5. Dezember 2022, 21:19

Du darfst nicht auf den Sternpunkt pinkeln.
Er 0V haben, muss aber nicht.
Christian

Beiträge: 44

Wohnort: Franken

Beruf: Elektroniker für Betriebstechnik / DB Cargo AG

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15

Dienstag, 6. Dezember 2022, 04:57

Erstens heißt es Neutralleiter und zweitens darf er auch als korrespondierender Leiter verwendet werden. Sprich bei einer Wechselschaltung.
Und da ist durchaus Saft drauf.

Aber das driftet jetzt stark vom eigentlichen Thema ab.

16

Dienstag, 6. Dezember 2022, 10:47

Hallo,

gehts eigentlich noch um´s Thema oder akademische Spitzfindigkeiten?
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

17

Dienstag, 6. Dezember 2022, 12:00

Nun, das gerade bemängelte Abschweifen vom Thema begann aber schon im letzten Satz des Fragers im Beitrag Nr. 8

Achja, auf dem blauen Draht einer Hausinstallation darf nie Spannung anliegen!


Ansonsten vielen Dank für die guten Erklärungen

mfGrüßen, der Einsbahner

18

Dienstag, 6. Dezember 2022, 13:20

Was übrigens nicht stimmt, bei einer Schalterleitung darf durchaus die blaue Ader geschaltete Spannung führen.

Zitat

Fachkunde Elektrotechnik, 18.Auflage, Seite 420, isolierte Leitungen:
"Für den Schutzleiter und den PEN-Leiter ist die grün-gelbe Ader vorgeschrieben.
Zum Anschluss des Neutralleiters ist die hellblaue Ader vorgeschrieben.
Ist kein Neutralleiter vorhanden, so darf die hellblaue Ader für einen Außenleiter, jedoch nie für den Schutzleiter bzw. den PEN-Leiter verwendet werden."


Schöne Grüße vom Oliver.

Moderationen sind immer als solche gekennzeichnet! (neu in 2019)

19

Dienstag, 6. Dezember 2022, 14:51

Hallo Forum,

ja, stimmt. Meine Gedachte das braun die Masse ist stimmt nicht. Es ist (bei eine Phase) die blaue steht uaf Internet. Irgendwo habe ich immer gedacht es war braun... vielleicht bei der Märklin HO Trafo war braun der Masse und Rot der Strom... Das aber bei mir dann die Masse geschaltet wird und nicht die Stromführende Draht finde ich doch merkwürdig. Das etwas falsch angeschlosse ist durch jemand anders (auch Märklin HO Fahrer vermütlich) ist nict ausgeschlosssen.

Mal zurück zum 1:1 Stromversorgung der Loks. Da geht es auch nicht immer nach Plan:https://www.youtube.com/watch?v=tFgOmqIJoio&t=11s

MfG,
Martien

20

Dienstag, 6. Dezember 2022, 15:08

Hallo Forum,
und hier noch eine einfache Erklärung über die Oberleitung (mit tolle Bonus Film úber die BR103).
Neu für mich war das es am Draht Rillen gibt woran die Befestigung angeschraubt wird (und die 03 Club war mir auch nicht bekannt :) )
https://www.youtube.com/watch?v=I05PLJVv3bU
MfG,
Martien