Hi,
hier im Forum sind bereits wunderbare (größere) Brücken-Modelle gezeigt worden, z. B. das Spur 1- Diorama von
Manfred Bock oder die filigrane Messingarbeit von
Peter Fiedler.
Und: Nicht zu vergessen die "easygleis-Brücken" (siehe Shop hier im Forum).
Heute möchte ich eine „einfache“ Brücke vorstellen, die jeder mit etwas Mühe selber bauen kann.
In der US-Rubrik hatte ich zum Thema „Weathering von Rollmaterial“ eine entsprechende Brücke abgebildet. Diese Brücke, eine sog. Stahlträgerbrücke bzw. Stahlbalkenbrücke, wurde von mir vor etlichen Jahren für die Baugröße H0 gebaut (Gesamtlänge 47,5 cm, Pfeilerhöhe knapp 10 cm).
Nun beabsichtige ich, diese Brücke für Spur 1 zu bauen,
womit eine Modelllänge von ca. 145 cm und eine Pfeilerhöhe von knapp 30 cm vorgegeben sind.
Wer übrigens Generelles über Brücken erfahren möchte, dem kann ich z. B. die folgende website mit Brückenlexikon empfehlen:
http://www.karl-gotsch.de
Der
Vorteil einer solch einfachen Stahlträgerbrücke ist, dass man sie – unabhängig von Epoche oder Vorbildregion – für alle Eisenbahnthemen einsetzen kann, und zwar sowohl in einem Modell-Industriebereich als auch im Modell-Bergland.
Solche Brücken hat es bereits im 19. Jahrhundert gegeben bzw. sie gibt es immer noch in fast allen Ländern der Welt. Dabei kann eine solche Brücke als Eisenbahn- und als Straßenverkehrsbrücke eingesetzt werden; man kann sie eingleisig oder auch mehrgleisig bauen.
Hier möchte ich für interessierte Kollegen durch ein paar Abbildungen aufzeigen, welche Teile angefertigt werden müssen.
Das
Bauprinzip ist einfach, es sind
drei Bauelemente erforderlich:
a) Man braucht
zwei Brückenpfeiler als Auflage für den Fahrbahnteil der Bücke. Die können vorzugsweise aus einem Holzkern plus manueller Steinmodellierung (siehe Fotos und meine früheren Beiträge zum Thema „Steinmodellierung“ hier im Forum unter
Brücken/Tunnelportale in Steinmodellierung) bestehen. Man kann stattdessen auch auf den Holzkern handelsübliche Steinstrukturplatten aufkleben (z. B. im Shop hier im Forum bei Lokführer Lukas erhältlich).
Zum Bau des Holzkerns verwendet man am besten wasserfest verleimte Spanplatte plus Holzleisten (Letztere, um z. B. eine Profilierung oder angemauerte Vorsprünge darzustellen). Alles wird miteinander verleimt und zusätzlich geklammert sowie per Schraubzwinge zunächst einen Tag lang aneinandergepresst – das hält danach fast ewig!
b) Weiter ist die eigentliche
Stahlträgerkonstruktion in der gewünschten Brückenspannweite erforderlich –
samt Stahlfachwerk-Seitenteilen. Diese Teile kann man im besten Fall aus Messing selbst herstellen und zusammenlöten (z. B. aber auch bei
Peter Fiedler im Shop kaufen) oder aber aus Holzleisten akribisch selbst bauen. Durchaus attraktiv erscheinen mir auch geeignete Fertig-Brückenteile von
Michael Neidthardt (siehe Shop von easygleis).
c) Auf diese Stahlträgerkonstruktion kann man eine geeignete
Fahrbahndecke aufbringen oder einen Untergrund für das Gleisbett. Ich habe bei der H0-Brücke eine
Holzbalkenunterlage gewählt (siehe Foto), die das Gleisbett trägt (sowas sieht man beispielsweise in den USA, aber auch in der Schweiz).
Um die Brücke transportieren zu können, empfiehlt es sich,
die beiden Pfeiler nicht fest mit dem Stahlträgerelement (Gleiskörper/Fahrbahn) zu verbinden, sondern durch einfaches Einfügen des verbindenden Stahlträgerelements
in die maßgenau vorbereiteten Widerlager der Pfeiler aufzustellen (siehe Foto).
Das wäre zunächst einmal die Baubeschreibung. Nun muss „nur“ noch gebaut werden!
Mein Bauzeitenplan für die Spur 1-Brücke existiert zwar schon im Kopf, aber es wird noch einige Zeit bis 2009 dauern, bis ich an dieses Projekt praktisch rangehen kann. Zunächst muss ich klären, welche (Modell-)Stahlträgerelemente ich kaufe oder selbst vielleicht selbst baue.
Dies alles als Anregung für die heimische Werkstatt interessierter Kollegen!
Falls jemand die Brücke auch baut, bin ich natürlich sehr gespannt.
Auch
Verbesserungs-Vorschläge sind sehr willkommen.
Grüße!
Al