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Donnerstag, 19. Februar 2009, 08:03

gefederte Achsen an Märklin-Fahrgestellen

Hallo Forum,

ist hier jemand zufällig dabei, der sich an den üblichen Märklin Güterwagen mal versucht und gefederte Radsätze realisiert hat.

Da ich ja doch diverse Wagen von Märklin besitze und der eine oder andere in "kritischen Gleislagen" gerne mal die Haftung verliert, werde ich diesen Fahrzeugen nach und nach gefederte Achsen zukommen lassen.

Bevor ich allerdings ganze Fahrgestelle zusammenlöte, würde ich gerne wissen, ob es praktikable einfachere Lösungen bereits gibt, so z.B. wie bei einem Kesselbauer Pwg, der mit kleinen Spiralfedern ausgestattet ist.

Gruß


Michael Kuhr
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

2

Donnerstag, 19. Februar 2009, 09:04

Hallo Herr Kuhr,
ja, ich.

Allerdings habe ich das bei einem Drehgestell-Waggon gemacht (Märklin Kesselwagen), und auf die verbesserten Drehgestelle von IBT Schulz zurückgegriffen.

Im Prinzip bin ich so vorgegangen, dass ich die Achslager mit der Laubsäge herausgetrennt und daran seitliche Führungen aus Messing-U-Profil angeklebt habe. Die angespritzten Radsatzhalter habe ich durch abnehmbare aus Messing-Winkelprofil ersetzt. Die Abfederung geschieht durch kleine, unauffällige Schraubenfedern – in Ermangelung anderer habe ich solche aus verschlissenen Pilzkontakten verwendet. Leider sind die für meinen (mit allerlei Messingteilen zugerüsteten) Waggon etwas zu schwach, sodass die Achsen nicht mehr ein- sondern nur nach unten ausfedern. Aber auch dadurch ist eine sichere Allradauflage gewährleistet und die Pufferhöhe stimmt!

Bei Zweiachsern, von denen ich mittlerweile auch einen besitze, scheinen mir die Achslagergehäuse etwas größer zu sein, was den Umbau problematischer machen könnte. Ich habe mich damit aber noch nicht eingehend beschäftigt, da ich im Augenblick an einem weiteren Vierachser mit modifizierten Kesselbauer-Drehgestellen arbeite (wobei die IBT-Schulz-Drehgestelle eindeutig die bessere Basis sind!).

Leider bin ich zu dumm, die einzelnen Umbauschritte vernünftig zu fotografieren. Ich werde aber versuchen, zu irgendeinem Treffen mal einen Waggon mitzubringen.
Viele Grüße aus Solingen-Ohligs!
Thomas

3

Donnerstag, 19. Februar 2009, 13:59

Hallo Herr Bachem,

vielen Dank für Ihre Erklärung... ich habe es vor meinem "geistigen Augen" was Sie meinen.................

Ein Anfang ist gemacht, wer hätte es gedacht auch in der Spur 1 wird an allem rum gepfriemelt.

Gruß

Michael Kuhr
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

4

Donnerstag, 19. Februar 2009, 15:47

RE: gefederte Achsen an Märklin-Fahrgestellen

Hallo Michael,
es gibt im Grunde drei Optionen :
- eine richtige Federung mit Blattfedern aus dünnem Fosforstreifen,
- eine "pseudo"-federung mit Schraubenfedern
- eine Dreipunktlagerung .

Ich nehme einfach mal an Sie zielen auf Zweiachser wie G10, R10 , etc.
Aus meiner Erfahrung ist bei Kunststoff Modelle eine Federung nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Für richtige Blattfedern reicht das Gewicht einfach nicht aus. Blattfederung kommt das Vorbild ohne Zweifel am nahesten, verwende ich selber aber eher bei Messingmodelle . Die zweite Option mit sichtbaren Spiralfedern sieht meiner Meinung nach schlecht aus. Eine gute Lösung hatte damals Märklin bei der ersten Serie der Schweizer Waggons gefunden : die Spiralfedern befanden sich verdeckt HINTER den Achshalter.
Wenn es nur darum geht das die Räder immer Kontakt zur Schiene behalten, so rate ich zur Dreipunktlagerung. Als Denkanstoss können Sie sich die Lösung der Pwg14 von Hübner mal anschauen. Hier ist eine Achse fest gelagert ; die andere kann sich leicht "kippen". Die Achslager dieser Achse haben hierzu etwas Spielraum, und die Achse wird mittig unterstützt.

Wenn also eine praktikable und einfache Lösung gesucht wird, dann ist die Dreipunktlagerung wohl der Weg. Keinerlei Probleme mit entweder zu harte oder zu weiche Federn, fast unsichtbar, wenig Eingriffe am Modell, und relativ einfach und schnell erledigt.
Ich verwende bei meinen Modelle eine ähnliche Dreipunktlagerung, habe aber die Grundgedanke insofern verbessert dass u.A. das mittige Lagerpunkt von ein kleines Kugellager übernommen wird.
Alternativ gibt es noch eine durchaus einfachere Lösung die sich allenfalls zu Testzwecke verwenden lässt : schrauben Sie den Aufbau vom Fahrwerk, füge zwei Unterlegscheiben dazwischen , und schraube Locker zusammen; Schrauben unbedingt NICHT fest anziehen !
Mit etwas Zusatzgewicht (fällt z.B. in einem G10 nicht auf) wird sich das Kunststoff Fahrwerk dann die Gleislage anpassen, z.B. bei Kurvenüberhöhung verzieht es sich. Hier muss mann sich allerdings mit einem kleinen Luftspalt zwischen Fahrwerk und Aufbau zufrieden geben.
Deswegen war dies für mich nur eine Notlösung.

MfrG,
Paul

5

Donnerstag, 19. Februar 2009, 16:26

Ich habe hier mal ein Beispiel mit Spiralfederung. Ist allerdings optisch nicht sehr realistisch:
»Jörg« hat folgendes Bild angehängt:
  • dingler_koeln_ss15_radachse.jpg

6

Donnerstag, 19. Februar 2009, 16:59

Hallo zusammen!

Ja, die Pfriemelei macht mir Spaß (genau deshalb habe ich mich der Spur 1 zugewandt)! Und eine Achsfederung der Modelle ist für mich unabdingbar. Am liebsten wären mir natürlich auch echte Blattfedern, von Spur 0 her bin ich die gewohnt. Aber ich weiß zum Beispiel nicht, woher ich Schakenböcke und Schaken aus Messing, die ich bei einer echten Blattfederung für notwendig halte, bekommen kann.
Das Problem des zu geringen Gewichts von Kunststoffwaggons lässt sich meines Erachtens durch die Auslegung der Blattfedern – es müssen ja nicht alle Federblätter arbeiten – zumindest teilweise kompensieren. Für das Feintuning kann man dann beispielsweise noch Ballast einsetzen.
Viele Grüße aus Solingen-Ohligs!
Thomas

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7

Donnerstag, 19. Februar 2009, 17:08

Hallo,
Blattfedern aus Phosphorbronze sind natürlich nicht schlecht, aber sie federn bei leichten Kunststoffwagons kaum. Bei schweren Modellen ist das anders. Irgendwie habe ich hier im Forum einen Trick gesehen:
Ein dünnes Federblech, dann ein oder zwei Leerstellen (kein Blatt) dann der Rest aus Federbronze normal. Vielleicht sollte das Federblättchen aus dünnem Federstahl sein, müßte man testen. Die Leerstellen sorgen dafür, dass genügend gefedert werden kann.

Das wäre aber insgesamt eine Fummelei, die ganzen Federpakete zu bauen.

Es gibt doch auch Achslager (Wilgro ?) zu kaufen, gibt es da nichts mit versteckter feiner Spiralfeder o.ä.?
MfG. Berthold

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »bbenning« (19. Februar 2009, 17:09)


8

Donnerstag, 19. Februar 2009, 17:54

Blattfeder und Dreipunktlagerung

@ Krokodil

Die Lösung mit der Dreipunktlagerung scheint mir bzgl. der Entleisungssicherheit bei den Märklin-Güterwagen der praktikabelste Weg, da es mir weniger auf die "vorbildliche" Federung als mehr auf das Fahrverhalten auf "kritischen" Gleisabschnitten ankommt(Asche auf mein Haupt). Das werde ich gleich mal probieren :)

@ Jörg

Ja, für so ein Fahrzeug empfinde ich die Lösung auch nicht optimal, aber funzt. Mit ein wenig Farbe kann man zumindestens die Schrauben kaschieren, vielleicht auch die Federn.....oder einfach nicht hinschauen :D

@Thomas Bachem

Blattfederpakete( funktionierende)und Achshalter aus Messing sowie die notwendigen anderen Teile(Schekel, Lager etc) gibt es bei HEGOB

http://www.hegob.de/

Unter Bauteile/Einzelteile findet man was das Herz begehrt.

@ Herrn Benning

In einem Gespräch mit Herrn Obst(Fa. HEGOB) erwähnte er die Möglichkeit die Federwirkung durch Zusammenfassen mehrerer Blätter zu variieren.

@all

Ich warte allerdings noch auf meine Bestellung, man muß wohl etwas Geduld haben, die Weichenböcke haben über ein1/4 Jahr gebraucht, bis sie den Weg zu mir gefunden haben..... :rolleyes:

MfG

Michael Kuhr
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ospizio

unregistriert

9

Donnerstag, 19. Februar 2009, 18:13

RE: Blattfeder und Dreipunktlagerung

Jetzt gehts los!!


[/url][/IMG]


Da will ich den Wagen etwas Beschweren und nun das!
:P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P

Übrigens,das Bild ist von Uwe Römer,
Er hat eine Federung für Wagen konstruirt.
Wird von mir hier vorgestellt!!!

Es grüsst aus der Fasnetshochburg im Südwesten(als einziger Normaler)
Wolfgang

10

Donnerstag, 19. Februar 2009, 19:20

RE: Blattfeder und Dreipunktlagerung

Hallo Wolfgang,

ob das mit dem "einzigen Normalen" im Südwesten so stimmt.....? :D :tongue:

Bezüglich der Konstruktion von Uwe Römer muß ich natürlich sagen, dass die Dreipunktlagerung erheblich einfacher zu realisieren ist, obwohl mir die "Z-Feder" sehr gut gefällt. Ich würde aber die Achshalter gerne beibehalten und so eine Lösung bevorzugen die den Umbauaufwand auf ein Minimum reduziert.

Ich habe mir gerade nochmal den Pwg 14 von Hübner (erstmals von unten ) ganz genau angeschaut, ist mir wahrlich bislang nicht aufgefallen, dass dort die Dreipunktlagerung realisiert ist. Ich habe mich immer nur gewundert, das dieser Wagen so "satt" auf den Gleisen rollt und alles meistert, was andere Wagen scheitern lässt( insbesondere die Steigungsphase zur Radienüberhöhung), es ist also nicht nur das Gewicht des Wagens. Die Achsabstützung ist genial im Bremsgehänge "versteckt"...........

So und nun ran an den Meßschieber......

Gruß

Michael Kuhr
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

ospizio

unregistriert

11

Donnerstag, 19. Februar 2009, 20:49

RE: Blattfeder und Dreipunktlagerung

Hallo,
Auch wenn ich vielleicht nicht der einzigste Normale bin so kam mir doch ein Gedankengang(ohne Alkohol aber bei Linsen und Spätzle mit Saitenwürstle und nem gerauchten Bauchspeck :D) für die quasi Dreipunktlagerung der Wagen mit einclipsbarem Delrinlager.

Die Plättchen haben ja eine runde Achsaufnahme.Wird nun dieses Loch nach unten etwas aufgefeilt,so dass ein kleines Langloch entsteht,kann die Achse eine Wippbewegung nach unten ausführen .

Leider ist dies nur bei den Einheitsuntergestellen von den alten Personenwage,den Gedeckten und E-Wagen anwendbar.

Gruss Wolfgang

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12

Samstag, 21. Februar 2009, 09:46

RE: Blattfeder und Dreipunktlagerung

Hallo Herr Kuhr,
sieht ja wirklich gut aus, was bei HEGOB zu finden ist, für Wagonbauer schon ideal.
Vielleicht findet Herr Obst ja die richtige Dimension des Blattpaketes heraus, die auch wirklich funktioniert und einfedert.
MfG. Berthold