Hallo VT 11.5 Freunde,
diese Triebzüge kenne ich aus eigener Erfahrung. In Hamburg-Altona waren die Züge "Hevetia" und "Parsival" beheimatet. Es waren die Jahre 1959/1960 und ich sage Euch es waren richtige Kultzüge. Zu Wartungsarbeiten musste der Zug getrennt werden um dann auf zwei Gleisen in der Triebwagenhalle eingestellt zu werden. Die Innenausstattung dieser Züge war schon einmalig und Edel. Handwerker die Arbeiten innerhalb der Wagen zu verrichten hatten, durften nur in gereinigter Arbeitskleidung den Zug betreten, wobei die Arbeitsschuhe vor dem Betreten des Zuges ausgezogen werden mussten. Bevor der Zug dann für den nächsten Einsatz am Bahnsteig bereitgestellt wurde, erschienen (ich glaube es waren 6) junge, hübsche Damen in sehr modischer Uniform als Stewardessen.
An eine Begebenheit kann ich mich noch gut erinnern. Da die Triebzüge "Helvetia" und "Parsival" nach jedem Einsatz innen und aussen gereinigt (natürlich von Hand) wurden, blieb es nicht aus , dass die Aussenfarbe etwas verwaschen aussah. Doch das ging an die Ehre
unserer Betriebsleiter im Bahnbetriebswerk Altona. Also wurde Abhilfe geschaffen indem der ganze Zug gründlich von aussen gewaschen wurde, nach dem trocknen alle Fenster mit einem Lack eingestrichen wurden der sich nach der Austrocknung wie eine Latexhaut wieder abziehen ließ. Dann trat ich in Aktion, mit einer Baumspritze , gefüllt mit einem Klarlack, habe ich dann begonnen den gesamten TEE mit Klarlack zu besprühen. Eine sehr körperlich anstrengende Arbeit, die dadurch belohnt wurde als der Triebzug morgens um ca 6,00 Uhr die Halle verließ um an den Bahnsteig zu fahren, wurde die Aussenhaut von hunderten von Lampen der Bahnhofsbeleuchtung angestrahlt und das Licht vom frischen Lack reflektiert. Ich sage Euch, mir schlug das Herz bis zum Hals, ein Eindruck den ich nie vergessen werde (sind inzwischen 49 Jahre her).
Ja, dass waren noch Zeiten, heute kann man nur noch davon schwärmen.
Viele Grüße.
Uwe Berndsen