Hallo,
dieses Thema ist unter allen 'live steamern' ein Dauerbrenner, leider werden die Begriffe durcheinandergeworfen. "Gereinigtes Wasser" ist ein Begriff aus der DIN-Normwelt für Wasser zum Auffüllen von Batterien. Weiterhin gibt es "Reinstwasser" für die Pharmazie und die Chipherstellung. Spezifiziert wird hier die Qualität des Wassers, was also noch drin sein darf; im ersten Fall mehr als im zweiten. Die Methode, wie diese Qualität erreicht wird, kann sein Destillation, Ionenaustausch, Osmose, Filtration, etc. oder Kombinationen daraus. Die Angabe einer Methode allein sagt also nichts über die Qualität aus. Die klassische Destillation (Verdampfen und Kondensieren) spielt heute wegen des hohen Energiebedarfs bei der Herstellung im großindustriellen Maßstab keine Rolle mehr. Ich arbeite bei einem großen Chemieunternehmen und hier kommt alles Wasser für Labor und Kesselanlagen aus Ionentauschern (vollentsalztes Wasser, demin. Wasser). Nur ein Spezifikationsblatt sagt letztendlich aus, was im Wasser noch drin ist.
Die Begriffsverwirrung erkennt man daran, dass ich im Baumarkt schon Wasser gekauft habe, wo auf dem Kanister stand "Destilliertes Wasser" und im Aufkleber "hergestellt durch Ionenaustausch".
Der angebliche "Ionenhunger" von de-ionisiertem Wasser ist auch so eine Sache. Wasser ist ein ein Lösungsmittel und natürlich löst sich darin um so mehr, je weniger drin ist, was also ebenfalls mehr eine Frage der Qualität als der Herstellmethode ist.
Was heisst das jetzt für die Praxis? Ich fahre seit 20 Jahren im Wechsel Wasser aus dem Super-/Baumarkt und VE-Wasser aus meiner Firma (was gerade bequemer zu erhalten ist) in Kupferkesseln ohne Probleme. Dto. dampft die Schweizer Gruppe Eiwi mit "Batteriewasser" aus einem Autobetrieb auch schon 20 Jahre lang. Die "Reinheit" der diversen käuflichen gereinigten, destillierten, de-ionisierten, etc. Wässer scheint ausreichend hoch zu sein, so dass das Problem mehr ein gefühltes als ein praktisches darzustellen scheint.
Gruß
Michael Füg